Der Takt der Buslinie von Esslingen nach Kemnat wird voraussichtlich ausgedünnt. Foto: Roberto Bulgrin
Die Pläne für ausgedünnte Bustakte auf den Fildern sorgen für Kritik. Ostfilderns OB Christof Bolay ist optimistisch, dass sich ein besseres Ergebnis erzielen lässt.
Die Pläne für die Buslinienbündel im Landkreis Esslingen haben für Kritik gesorgt. In der Bürgerfragestunde des Gemeinderats Ostfildern machte die Kemnaterin Sarah Wittig ihrem Ärger Luft. „So werden wir in Kemnat noch weiter abgeschnitten.“ Sie befürchtet, dass die Menschen in dem Stadtteil dann noch öfter gezwungen wären, über Stuttgart zu fahren, um nach Esslingen zu kommen.
Kemnat und Scharnhausen haben, anders als die anderen Stadtteile, keinen Anschluss an die Stadtbahn. „Die Busverbindungen werden sehr eingekürzt“, sagte Wittig im Sitzungssaal des Stadthauses. Sie verwiese darauf, dass die Busse schon jetzt oft nicht pünktlich kämen: „Der 130er war zwölf Minuten verspätet.“ Dass die Linie 131, die Kemnat ebenfalls mit Esslingen verbindet, nach den derzeitigen Plänen komplett gestrichen werden soll, kann sie da nicht nachvollziehen. Ihr Mann brauche 50 Minuten, um mit dem Bus zur Arbeit ins rund acht Kilometer entfernte Neuhausen zu kommen.
„Wir können uns nicht auf die Busse verlassen“, kritisierte Wittig das derzeitige Angebot. Das treffe vor allem ältere Menschen, Gehbehinderte, Jugendliche oder Menschen, die sich kein Auto leisten könnten. Eine Ringlinie für alle Stadtteile, die in Ostfildern immer wieder Thema ist, könne die Defizite ausgleichen.
Probleme bei der Zuverlässigkeit der Busse
„Bei der Zuverlässigkeit der Busse gibt es immer wieder Probleme“, räumte Oberbürgermeister Christof Bolay ein. Da verwies er etwa auf Behinderungen durch Baustellen oder durch Staus, die Busumläufe verzögern könnten. Bei diesen Alltagsprobleme habe man schlechte Karten. „Wir sind dankbar für Rückmeldungen.“ Auf dieser Basis könne man mit den Betreibern sprechen.
Was die Linienbündel-Ausschreibung angeht, vertraut Bolay auf den weiteren Prozess. „Es ist der Eindruck entstanden, dass wir vieles aufgeben“, sagte der OB mit Blick auf die öffentliche Diskussion. Bei der Ausschreibung handele es sich zunächst nur um das Minimalangebot. „Wir gehen davon aus, dass es noch ein Mehr geben wird.“
Es wäre aus Bolays Sicht verfrüht, davon auszugehen, dass das gesetzt ist. Er erwartet, „dass wir gemeinsam mit dem Landkreis Esslingen und mit den Unternehmen ein besseres Angebot erzielen.“ Ziel sei es, den Busverkehr nun in echten Randzeiten ausdünnen. Das Ergebnis wird erst 2027 festgezurrt.