Laboe. Die Gemeindevertretung von Schönberg hat beschlossen, sich finanziell an einer möglichen neuen Schwimmhalle in Laboe zu beteiligen. Die Gemeinde erklärte sich bereit, jährlich 127.000 Euro zur Unterstützung einer Schwimmhalle in Laboe auszugeben.

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Die jährlichen Unterhaltskosten für die Schwimmhalle werden von der Gemeinde Laboe auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt. Das Problem: Im Alleingang kann sich Laboe keine Schwimmhalle an der Kieler Förde leisten.

Neue Schwimmhalle in Laboe: Nachbarn sollen ihre Portemonnaies öffnen

Die Nachbarn sollen daher ihre Portemonnaies öffnen. Nach einer Berechnung, die Einwohnerzahl, Steuerkraft und Schülerzahlen berücksichtigt, sollen die Kosten auf die 28 Mitglieder eines Zweckverbands verteilt werden, so das Ziel.

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Die Idee: Laboe trägt 350.000 Euro jährlich, an zweiter Stelle folgt Heikendorf mit 183.000 Euro. Schönkirchen sollte mit 147.000 Euro den drittgrößten Beitrag zahlen.

Heikendorf steht zum Schwimmbad Laboe, Schönkirchen winkt ab

Die Politik in Heikendorf beschloss Anfang Juli, einem Zweckverband beizutreten und jährlich 183.000 Euro nach Laboe zu überweisen. Doch Schönkirchen entschied sich, das Thema Schwimmhalle Laboe zu begraben. Selbst ein Kompromissvorschlag, den jährlichen Beitrag auf 100.000 Euro zu begrenzen, konnte die Meinung nicht ändern.

Auch in Mönkeberg ist das Thema Schwimmbad in der Nähe vom Tisch. Bürgermeisterin Hilla Mersmann (CDU) begründete das mit der finanziellen Situation ihrer Gemeinde. „Wir sind hochdefizitär“, sagte sie.

Bevor Schönberg Geld für eine Schwimmhalle bei Kiel überweist, steht eine Bedingung

Und wie verhält sich Schönberg? Von der Mitgliedschaft in einem Zweckverband sieht die Gemeinde ab. Zu groß ist die Befürchtung, dass sich die Gemeinde zu stark bindet. Mehr noch: Bevor Geld von Schönberg nach Laboe fließt, soll erst einmal eine Vereinbarung getroffen werden.

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Und die Politikerinnen und Politikern in Schönberg lassen auch gleich wissen, was ihnen besonders wichtig ist: Schönberger Schwimmer im Hallenbad Laboe sollen keine zusätzlichen Parkkosten berappen müssen.

Nun liegt es an Laboe, das Thema der Schwimmversorgung in der Region voranzubringen.

Peter A. Kokocinski (SPD)

Bürgermeister von Schönberg

Schönbergs Bürgermeister Peter A. Kokocinski (SPD) begrüßte die Entscheidung: „Nun liegt es an Laboe, auf Grundlage dieses und der weiteren Gemeindebeschlüsse der beiden Ämter das Thema der Schwimmversorgung in der Region voranzubringen.“

Er betonte: „Kinder an der Küste müssen die Möglichkeit haben, Schwimmen lernen zu können. Schönberg hat mit diesem Beschluss erneut seinen Beitrag geleistet, damit die Planungen für eine neue Schwimmhalle fortgesetzt werden können.“

Laboe hatte sich Ende 2024 nach langer Diskussion und mit knapper Mehrheit für den Standort einer Schwimmhalle am Strand ausgesprochen. Festgelegt hatten sich die Politiker auch für eine Variante: Die Entscheidung fiel auf einen Neubau am alten Standort am Strand. Kosten: rund 21 Millionen Euro.

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Neben einem Sportbecken mit vier Bahnen und Startblöcken soll das Bad ein Variobecken enthalten. Das ist ein Becken mit unterschiedlicher Tiefe, die über einen Hubboden verstellbar sein soll.

Eine Textilsauna in dem Schwimmbad in der Nähe von Kiel ist ebenfalls geplant. Die Rutsche, die noch an der alten Schwimmhalle Laboe zu sehen ist, soll der Vergangenheit angehören. Die Planer gehen von rund 44.000 Besuchern im Jahr aus. Schulen und Vereine sind mit 1500 Besuchen eingerechnet. Einen Zeitplan für den Bau gibt es nicht.

2021 hatte die Politik in Laboe mit den Stimmen von Wählergemeinschaft, CDU und SPD beschlossen, die mehr als 50 Jahre alte Schwimmhalle zu schließen. Begründung: das Defizit des Betriebs, über Jahre rund 500.000 Euro.

KN