Die letzte wichtige Aufgabe in drei Jahren bei Borussia Mönchengladbach hat Ko Itakura womöglich nicht auf dem Fußballplatz erledigt, sondern in seiner Wahlheimat Düsseldorf. Dort war der Japaner am vergangenen Sonntag mit seinen Landsleuten Shio Fukuda und Shuto Machino unterwegs. Letzterer, frisch verpflichtet von Holstein Kiel, wurde in das gastronomische Angebot der Stadt mit der großen japanischen Community eingeführt.
Nun könnte ein Abschiedsessen bevorstehen, denn bereits am Mittwochabend schwappten beinahe gleichzeitig zwei Berichte aus den Niederlanden herüber: Ajax Amsterdam verkauft Jorrel Hato, ein 19-jähriges Eigengewächs mit bereits 111 Profieinsätzen, für 43 Millionen Euro an den FC Chelsea. „De Telegraaf“ und „Voetbal International“ sind sich einig, dass sich Ajax bereits mit Itakura einig sei.
Acht bis zehn Millionen Euro Ablöse stehen im Raum – die nicht irrelevante Bandbreite verdeutlicht, dass es diesen Teil noch mit Borussia zu klären gilt. Itakura stand zunächst wie gehabt auf dem Trainingsplatz bei Borussia und nahm an den Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag des Klubs teil. Im Testspielkader gegen den FC Valencia fehlte Itakura dann am Samstagabend, nach Vereinsangaben wegen eines Infekts.
Längst läuft aber ein Ablösepoker um Itakuras Dienste. Neben Ajax, deren Interessensbekunden Gladbachs Sportchef Roland Virkus bestätigte, soll Feyenoord Rotterdam eingestiegen sein, wie unsere Redaktion erfuhr. Doch Borussia will sich nicht treiben lassen von der Tatsache, dass Itakuras Vertrag ausläuft, auf zwölf Millionen Euro wird sein Marktwert geschätzt. Nun geht es ums Geld. „Wir brauchen Ko nicht abgeben“, sagte Virkus nach dem Spiel gegen Valencia. „Wir haben immer gesagt: Wenn es ein Angebot gibt, von dem alle Seiten profitieren, dann muss man reden und wird eine Lösung finden. Aber so weit ist es bei Weitem noch nicht.“
Ko Itakura: Champions League mit Ajax Amsterdam
In Eindhoven hätten Fukuda und Machino ihrem Vielleicht-bald-Ex-Kollegen, was die Fahrtzeit angeht, schneller einen Besuch abstatten können. Doch Virkus hatte im Trainingslager erklärt, dass die PSV allenfalls loses Interesse bekundet und er anschließend nichts mehr gehört habe. Nun könnten es trotzdem die Niederlande werden für Itakura, der dort als Leihspieler beim FC Groningen von Januar 2019 bis Juni 2021 Fuß fasste in Europa.
Nach Informationen unserer Redaktion hat internationaler Fußball, bestenfalls die Champions League, eine hohe Priorität für Itakura. Ajax verpasste zwar auf dramatische Weise den Meistertitel und musste Eindhoven noch vorbeiziehen lassen, in der Königsklasse spielen beide in der kommenden Saison. Feyenoord muss noch die Qualifikation überstehen, steigt in der dritten Runde gegen Fenerbahce Istanbul ein.
Bis zum Ende der Transferperiode bietet sich die letzte Chance, den 28-Jährigen mit einem ordentlichen Gewinn zu verkaufen. „Ko ist nicht auf der Flucht. Wenn irgendetwas Interessantes kommt, setzt man sich an den Tisch“, sagte Virkus vergangene Woche im Trainingslager.