Die südukrainische Stadt Mykolajiw wird am Abend Ziel eines russischen Angriffs: Eine Rakete habe ein Wohngebiet getroffen, teilt Gouverneur Vitalii Kim auf Telegram mit. Ihm zufolge wurden mehrere Menschen verletzt, drei von ihnen kamen in ein Krankenhaus. Mehrere Wohnhäuser seien beschädigt, schreibt der Gouverneur. Auf von ihm veröffentlichten Bildern ist zu sehen, wie Feuerwehrleute Brände bekämpfen.
+++ 22:32 Ukraines Oberbefehlshaber: Russen setzen auf „totale Infiltration“ +++
Die umkämpfte Stadt Pokrowsk im Oblast Donezk bleibe einer der „schwierigsten“ Abschnitte der Frontlinie, sagt der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj. Russische Truppen versuchten mit einer Taktik der „totalen Infiltration“, die Verteidigungslinien der befestigten Stadt zu durchbrechen. Pokrowsk ist seit Monaten eines der am heftigsten umkämpften Schlachtfelder. „Der Feind verstärkt seine Bemühungen, sucht nach Schwachstellen in unserer Verteidigung und führt Kampfhandlungen in mehrere Richtungen durch“, berichtet Syrskyi. Die Russen setzten auch auf Sabotageaktivitäten hinter den ukrainischen Linien. Bislang hätten die ukrainischen Streitkräfte solche Aktionen sowie kleine Infanteriegruppen abgewehrt, sagt Syrskyj. Befestigungen und Hindernisse würden verstärkt, sowie Anti-Drohnen-Tunnel gegraben.
+++ 21:41 Selenskyj: Werden Langstreckenangriffe auf Russland fortsetzen +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt weitere Distanzangriffe in russischem Staatsgebiet an. Jeder einzelne sei „für den Feind greifbar“ sagt er: „Unsere Einsätze werden fortgesetzt.“ Kiew reagiere darauf, dass Moskau den Krieg in die Länge ziehe. Während die russischen Bodentruppen stetig in der Ukraine vorrücken, wehrt die sich mit Angriffen auf die russische Industrie und Infrastruktur aus der Luft. Kiew hat immer wieder seine Bereitschaft für Friedensgespräche signalisiert. Russland stellt Forderungen, die für die Ukraine und deren westliche Verbündete inakzeptabel sind.
+++ 20:58 Kiew ändert Reformplan wegen andauernden Krieges, damit EU ihre Zahlungen fortführt +++
Seit Anfang 2024 unterstützt die EU die Ukraine mit den „Ukraine Facility“-Finanzhilfen: Insgesamt 50 Milliarden Euro im Gegenzug für Reformen, die Kiew näher an einen möglichen EU-Betritt bringen sollen. Nun werden die Anforderungen für die Tranchen möglicherweise verändert. In der vergangenen Woche sagte ein Sprecher der EU-Kommission, dass die nächste Hilfstranche gekürzt werde, da Kiew die versprochenen Reformen nicht durchgeführt habe. Zudem warnte Brüssel die Ukraine: Sollte das ukrainische Parlament die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden nicht vollständig wiederherstellen, würde eine Reihe von Geldern eingefroren. Doch „Ukraine Facility“ ging von einem Kriegsende bis Ende 2024 aus. Nun schlägt Kiew einen der Realität angepassten Plan vor. Die EU-Kommission teilte mit, sie werde die Vorschläge angesichts das andauernden Krieges prüfen.
+++ 20:07 Selenskyj zeichnet in russischer Gefangenschaft verstorbene Journalistin aus – Leichnam nicht vollständig +++
Die Journalistin Viktoria Roshchyna kam 2024 in russischer Gefangenschaft ums Leben. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj ehrt sie posthum mit dem „Orden der Freiheit“. „Viktoria gehörte zu denen, die die Wahrheit über den Krieg sagten. Sie arbeitete an der Front und in besetzten Gebieten und riskierte dabei ihr Leben“, teilt Selenskyj mit. Die 27-Jährige verschwand im August 2023, während sie aus von Russland besetzten Gebieten der Ukraine berichtete. Moskau gab 2024 zu, dass sie sich in russischer Haft befand. Sie verstarb im Herbst desselben Jahres. Ihre Leiche wurde Ende Februar in die Ukraine zurückgebracht und erst mit einem DNA-Test als Rosjchyna identifiziert – sie war nicht vollständig. Möglicherweise, um Folterspuren zu verschleiern. Laut einer Menschenrechtsorganisation soll sie in zwei berüchtigten russischen Gefängnissen inhaftiert gewesen sein.
+++ 19:24 Ukraine: Russland greift mit so vielen Drohnen an wie nie +++
Russland hat im Juli eine Rekordzahl von 6129 Drohnen vom Typ Shahed gegen die Ukraine eingesetzt und damit den bisherigen Rekord von 5337 Drohnen des Juni deutlich übertroffen, gibt die ukrainische Luftwaffe an. Die Bombardierungen Russlands haben sich demnach in den beiden vergangenen Monaten dramatisch intensiviert. Schwarmangriffe würden häufiger und tödlicher. Im Juli 2024 habe Russland lediglich 423 Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Es handle sich um ungefähre Angaben, sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, der Nachrichtenseite „Kyiv Independent“. Die tatsächliche Zahl der von Russland gestarteten Drohnen sei möglicherweise höher. Die analysierten Daten umfassen nicht die in den Frontgebieten eingesetzten Drohnen, wie beispielsweise die Kamikaze-Drohnen.
+++ 18:39 Britisches Verteidigungsministerium: Hart umkämpftes Pokrowsk immer stärker eingekreist +++
Russische Streitkräfte sind in der vergangenen Woche im Nordosten von Pokrowsk vorgerückt. Sie versuchen, die Stadt einzukreisen und ihre Logistikrouten und Bodenverbindungen abzuschneiden, meldet das britische Verteidigungsministerium. Dabei hätten sich die Soldaten unter anderem in Richtung der wichtigsten nördlichen Versorgungsroute bewegt. Seit Februar 2024 ist der ukrainische strategische Knotenpunkt Pokrowsk ein Hauptziel für Russland. Die befestigte Stadt hat seither hohe Verluste an Personal und Ausrüstung erlitten. Laut estnischem Geheimdienst geht die russische Armee mit der gleichen Taktik vor wie in den zuvor belagerten und eroberten Orten Wuhledar und Awdijiwka.
+++ 17:55 Ukraine nimmt Politiker und Beamte wegen illegaler Bereicherung an Rüstungsaufträgen fest +++
Das ukrainische Antikorruptionsbüro und die Sonderstaatsanwaltschaft überführen einen ukrainischen Abgeordneten, mehrere Leiter lokaler Behörden und einen Nationalgardisten wegen eines Bereicherungs. Den Behörden zufolge geht es um die Beschaffung von Drohnen und elektronischen Kriegsgeräts. Die Beteiligten sollen systematisch sichergestellt haben, dass der Staat bestimmte Lieferantenverträge zu absichtlich erhöhten Preisen abschlossen. Die beteiligten Personen strichen demnach bis zu 30 Prozent des Vertragswerts ein. Bislang wurden vier Personen festgenommen.
+++ 17:06 US-Botschafter bei Nato: Lenkt Putin nicht ein, verhängen die USA kommende Woche strenge Sanktionen +++
Der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker, meint, dass Präsident Donald Trump immer noch Druckmittel habe, um den Krieg in der Ukraine diplomatisch zu beenden. Dem Diplomaten zufolge werden nächste Woche strenge Sanktionen gegen Russland und Länder, die mit Russland Geschäfte machen, verhängt, sollte Russlands Präsident Wladimir Putin einem Waffenstillstand nicht zustimmen. „Unter dem Strich muss Putin sein Öl verkaufen“, sagt Whitaker dem US-Fernsehsender Newsmax: „Er verkauft es an China. Er verkauft es an Indien. Er verkauft es an Brasilien. Und diese Länder spüren nun erhebliche Auswirkungen aufgrund ihrer Geschäftsbeziehungen zu Russland, und Russland wird keine Freunde mehr haben.“ Putins Finanzierungsmöglichkeiten, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, werde ein Ende haben. Dies werde Russland dazu zwingen sich an den Verhandlungstisch zu setzen.
+++ 16:33 Großbritanniens Verteidigungsminister: In einem Jahr wird Russland immer noch verhandeln +++
Der britische Verteidigungsminister David Lammy geht davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht vor hat, Friedensverhandlungen zu führen. „Meine nüchterne Einschätzung ist, dass Putin nicht bereit ist, ernsthaft zu verhandeln“, sagt er zu „The Guardian“. Er habe nach wie vor „maximalistische und imperialistische Ambitionen“. Der Kampf, den die Ukraine mit Unterstützung Großbritanniens, Europas und Amerikas geführt habe, sei immens. „Ich vermute, dass in einem Jahr noch Verhandlungen stattfinden werden“, sagt Lammy. „Die Frage ist, wie ernst Russland diese Verhandlungen nimmt.“
+++ 15:52 Militärexperte Thiele im Video: Verlegung von Atom-U-Booten „brandgefährlich“ +++
Während andere Beobachter die jüngste Verlegung US-amerikanischer Atom-U-Boote als reine Symbolpolitik abstempeln, bewertet Ralph Thiele diese als „brandgefährlich“. Aktuell hält der Militärexperte Putin sogar einfacher zu berechnen als Trump.
+++ 15:31 Ukraine wählt Waffen aus, Nato-Staaten bezahlen USA +++
Die Nato-Staaten wollen die Waffenlieferungen an die Ukraine neu gestalten. Die Details würden derzeit ausgearbeitet, heißt es in Medienberichten. Demnach könne Kiew sich Waffen im Wert von insgesamt 10 Milliarden Dollar aussuchen, die von den USA geliefert, aber von den anderen Nato-Staaten bezahlt würde.
+++ 15:19 Ukraine meldet Treffer auf russische Ölraffinerie und Elektronikfabrik +++
Neben einem Drohnenflugplatz hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge auch Ölanlagen und eine Elektronikfabrik in Russland angegriffen. Die Drohnenstreitkräfte des ukrainischen Militärs teilen mit, sie hätten eine Ölraffinerie in der Region Rjasan 180 Kilometer südöstlich von Moskau sowie ein Öllager in der Region Woronesch getroffen, die an die Ukraine grenzt. Der ukrainische Geheimdienst SBU meldet Angriffe auf eine Fabrik für Elektronik in Pensa. Das russische Verteidigungsministerium teilt lediglich mit, in der Nacht seien 338 ukrainische Drohnen abgewehrt worden.
+++ 14:41 Bericht: Explosionen legen russische Gas-Pipeline lahm +++
Ein Teil der zentralasiatischen Gas-Pipeline Russlands wird durch Explosionen beschädigt. Dies berichtet Ukrinform. Demnach sei der Betrieb in der Region Wolgograd unterbrochen. Die vom staatlichen Konzern Gazprom betriebene Pipeline transportiere Gas von Turkmenistan durch Usbekistan und Kasachstan nach Russland und versorge „mehrere Schlüsselanlagen“ der russischen Rüstungsindustrie. Darunter seien der Hersteller der MiG-Kampfflugzeuge sowie eine Munitionsfabrik.
+++ 13:58 Ukraine meldet 6 getötete Zivilisten seit gestern +++
Die ukrainische Bilanz der vergangenen 24 Stunden: Bei russischen Angriffen sind sechs Zivilisten getötet und mindestens 37 weitere verletzt worden. Das teilen regionale Behörden heute mit. Von 53 Drohnen haben die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge 45 abgeschossen, darunter Shahed-Angriffsdrohnen, raketenbetriebene Drohnen und Lockvögel, die Russland in der Nacht gestartet hatte. Das teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Seit Jahresbeginn hat die russische Seite 951 Raketen auf ukrainisches Gebiet abgeschossen. 56 Prozent davon konnte die heimische Luftwaffe abwehren. Die Zahl der Angriffe hat im Sommer im Vergleich zum Jahresanfang deutlich zugenommen.
+++ 13:42 Russen greifen Markt in Donezk bei Tage an +++
Heute tagsüber startete die russische Armee einen massiven Drohnenangriff auf Dzuzhkivka in der Oblast Donezk, bei dem mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Laut Militärverwaltung der Oblast wurden insgesamt zwei Wohngebäude, ein Markt, ein Geschäft und ein Verwaltungsgebäude beschädigt. Die Drohnen schlugen zu einer Uhrzeit ein, zu der auf dem Markt viel Betrieb war.
+++ 13:10 Kremlnahe Experten: US-Atom-U-Boote keine Gefahr für Sicherheit +++
Kremlnahe Politiker und Experten in Moskau erklären die von US-Präsident Donald Trump verfügte Verlegung zweier Atom-U-Boote in die Nähe Russlands für ungefährlich für Russlands Sicherheit. Das sagte unter anderem der Ex-General und Duma-Abgeordnete Leonid Iwlew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Der Parlamentsabgeordnete Viktor Wodolazki nannte es sinnlos, Russland Angst machen zu wollen. Die Nuklearmacht habe weit mehr und besser ausgestattete Atom-U-Boote in den Weltmeeren – und dabei auch die US-Flotte im Visier. Der Kreml selbst schweigt bislang zu Trumps Aussage.
+++ 12:33 Trump bestätigt, Atom-U-Boote seien „näher an Russland“ +++
US-Präsident Donald Trump hat bestätigt, dass die Atom-U-Boote, deren Verlegung er als Reaktion auf die Drohungen des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew angeordnet hatte, sich bereits Richtung Russland bewegt haben. In einem Interview mit dem amerikanischen Sender „Newsmax“ merkte Trump an, Medwedew habe „eine große Klappe“ und solche Äußerungen nicht hätte machen sollen. Auf die Frage, ob sich die U-Boote Russland genähert hätten, antwortete Trump: „Ja, sie sind näher an Russland.“
+++ 12:08 Bericht: Indien will weiter russisches Öl kaufen +++
Indien will einem Bericht der „New York Times“ zufolge trotz Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump weiter russisches Öl kaufen. Die Zeitung beruft sich auf indische Regierungsvertreter und deren Aussage, die Regierung habe Importeure nicht zur Drosselung der Einfuhren angewiesen. Russland ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent der wichtigste Öllieferant Indiens. Trump hat sogenannte Sekundärzölle von 100 Prozent für Ölabnehmer Russlands angedroht, falls Russland keinen Frieden mit der Ukraine schließt.
+++ 11:49 Ukrainischer Militärgeheimdienst meldet Angriff auf russisches Drohnenlager +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst (SBU) meldet einen erfolgreichen Drohnenanfgriff auf den Militärflugplatz Primorsko-Akhtarsk in der russischen Region Krasnodar. Nach seinen Angaben trafen die Drohnen dort Lager- und Abschussanlagen für Shahed-Kamikaze-Drohnen. Mit Drohnen dieser Bauart überzieht die russische Armee Nacht für Nacht ukrainische Städte. Mit Sprengstoff versehen können diese Drohnen, die zunächst vom Iran an Russland geliefert wurden, die inzwischen aber auch die russische Rüstungsindustrie selbst herstellt, erheblichen Schaden anrichten. Die Zahl der von Russland eingesetzten Drohnen hat sich in den vergangenen Wochen deutlich gesteigert, was die ukrainische Luftverteidigung enorm herausfordert.
+++ 11:06 Russische Flugbehörde schränkt Flugverkehr ein +++
Die russische Luftfahrtbehörde schränkt Starts und Landungen auf dem Flughafen Samara vorübergehend ein. Grund sei die Gewährleistung der Flugsicherheit, teilt ein Sprecher der Behörde auf Telegram mit. Weitere Details macht er nicht bekannt. Die Oblast Samara liegt südöstlich von Moskau und weit hinter der Grenze zur Ukraine im russischen Hinterland. Dort meldeten Militärblogger eine große Explosion in der Ölraffinerie von Nowokujbyschewsk.
+++ 10:35 Im besetzten Donezk geht das Wasser aus +++
Ein schneearmer Winter, ein heißer Sommer, verseuchtes Grundwasser und ein zerstörter Kanal: Im russisch besetzten Donezk ist die Wasserversorgung enorm eingeschränkt. Ein bekannter Kriegsblogger reagiert fast schon spöttisch.
+++ 10:19 Ukrainer versuchen, Zwangsrekrutierte zu befreien +++
Gestern Abend forderten nach Meldung der „Ukrainska Pravda“ Hunderte Demonstranten in der ukrainischen Stadt Winnyzja die Freilassung von Männern, die vom dortigen Wehramt festgenommen worden waren. Im Rahmen der Mobilisierung stehen die Wehrämter im Ruf, Männer unter Zwang zu rekrutieren und ihre Bürgerrechte zu missachten. Die Spannungen eskalierten, als Demonstranten die Tore eines Stadions aufbrachen, in dem die Rekrutierten festgehalten wurden. Zeugen berichteten dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne, dass die Polizei mit Tränengas die Menge zerstreute, einige Protestierende wurden festgenommen.
+++ 09:58 US-Senator Graham warnt den Kreml +++
Der US-republikanische Senator Lindsey Graham warnt die Russen vor einer möglichen Eskalation und reagiert damit auf Drohungen des Vize-Chefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew. Auf X schreibt Graham: „An meine Freunde in Russland: Präsident Trump strebt nach Frieden, nicht nach Konflikt. Bitte versteht jedoch, dass er nicht Obama ist, er ist nicht Biden, und man kann ihn nicht leichtfertig behandeln. Ihr übertreibt.“
US-Senator Lindsey Graham im Juli in Washington
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
+++ 09:37 Hacker verraten, wie sie Aeroflot lahmlegten +++
Lange Gesichter zur Ferienzeit: Hinter dem großflächigen Ausfall der russischen Fluggesellschaft Aeroflot sollen die proukrainische Gruppe „Silent Crow“ und das belarussische Kollektiv „Cyber Partisans“ stecken. Wie ihnen der Schlag gegen Aeroflot gelungen ist, schildert Sprecherin Yuliana Shemetovets ntv.
+++ 08:55 Ukraine meldet 172 Gefechte seit gestern +++
In den vergangenen 24 Stunden verzeichnete der ukrainische Generalstab 172 Gefechte zwischen den eigenen Verteidigungskräften und russischen Invasoren entlang der Frontlinie. Die meisten davon im Sektor Pokrowsk, wo die Verteidiger nach eigenen Angaben 66 feindliche Angriffe erfolgreich abwehren konnten.
Die Front in der Nähe von Cherson
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
+++ 08:30 Russland: Drei Tote durch ukrainische Drohnenattacken +++
Bei ukrainischen Drohnenangriffen auf mehrere russische Gebiete sind nach Behördenangaben drei Menschen getötet worden. In Pensa wurde demnach das Gelände eines Unternehmens attackiert, dabei seien eine Frau getötet und zwei weitere Menschen verletzt wurden. In Rostow wurde in einer Industrieanlage ein Wachmann bei einem per Drohnenangriff ausgelösten Brand getötet. In Samara stürzten Trümmerteile einer Drohne auf ein Haus, dabei sei ein älterer Mann getötet worden, so der Gouverneur der russischen Region.
+++ 07:58 Deepstate: Russen machen Fortschritte in Tschassiw Jar +++
Die russische Armee erzielt Fortschritte in Tschassiw Jar, Toretsk und anderen Ortschaften in der Oblast Donezk. Das berichtet das DeepState-Überwachungsprojekt. Vorgestern früh hatte der Kreml bereits die vollständig Betzung des seit Monaten umkämpften Tschassiw Jar gemeldet, doch widersprach die Ukraine der Behauptung. Nach ukrainischer Darstellung befinden sich in der Stadt nahezu keine Zivilisten mehr, russische Truppen nutzen noch vorhandene Gebäude als Deckung für ihre Angriffe.
+++ 07:16 Ukraine meldet 1010 russische Verluste gestern +++
Der ukrainische Generalstab meldet in den vergangenen 24 Stunden 1010 Verwundete oder Gefallene auf russischer Seite. Hinzukommen 139 zerstörte russische Kampfdrohnen, ein gepanzertes Fahrzeug, 130 ungepanzerte Fahrzeuge und 38 Artilleriesysteme, die im Kampf laut ukrainischer Zählung zerstört wurden.
+++ 06:52 Polnische Armee bietet Bootcamps im Sommer als Grundausbildung +++
Bootcamps in den Sommerferien sind beliebt bei Menschen, die fit bleiben oder werden wollen. In Polen haben Bootcamps eine ganz andere Bedeutung: Angesichts der russischen Bedrohung machen in diesem Jahr fast 10.000 junge Polinnen und Polen „Sommerferien bei der Armee“. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Wer die freiwillige militärische Grundausbildung einen Monat lang durchhält, werde mit 1400 Euro entlohnt.
+++ 06:17 Blogger melden Explosion in russischer Raffinerie +++
Militärbeobachter, darunter der amerikanische Blogger Igor Sushkin, melden eine große Explosion in der russischen Ölraffinerie von Nowokujbyschewsk in der Region Samara. Der Explosion soll ein ukrainischer Drohnenangriff vorausgegangen sein. Samara liegt etwa 1.000 km entfernt von der Grenze zur Ukraine. Laut Sushkin raffiniert der Komplex 8,8 Millionen Tonnen Öl pro Jahr – 176.000 Barrel pro Tag.
+++ 05:31 Putin: Moskau baut neue Hyperschallrakete „Oreschnik“ – Startplätze in Belarus +++
Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, Moskau habe mit der Produktion seiner neuesten Hyperschallrakete namens „Oreschnik“ begonnen und bestätigt Pläne, die Waffe noch in diesem Jahr in Belarus einzusetzen. Putin erklärt dies während eines Interviews mit den staatlich kontrollierten russischen Medien bei einem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko im orthodoxen Kloster Walaam in der Nähe von St. Petersburg. Belarus, ein enger Verbündeter des Kremls, grenzt sowohl an die Ukraine als auch an Russland und diente Moskau während seiner umfassenden Invasion der Ukraine als wichtiges Aufmarschgebiet. Russische Truppen haben von weißrussischem Territorium aus Angriffe auf die Ukraine gestartet, und die beiden Länder führen häufig gemeinsame Militärübungen durch. Laut Putin haben die russischen und belarussischen Streitkräfte bereits Startplätze in Belarus für das Oreschnik-Raketensystem ausgewählt.
+++ 03:10 Insider: USA und Nato entwickeln neues Modell für US-Waffenlieferungen +++
Die USA und die Nato arbeiten laut Insidern an einem neuen Modell zur Lieferung von US-Waffen an die Ukraine. Die Nato-Staaten sollen dabei die Käufe oder Transfers finanzieren, sagen drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach soll die Ukraine die von ihr benötigten Waffen in Tranchen von rund 500 Millionen Dollar priorisieren. Die Nato-Verbündeten würden dann unter der Koordination von Generalsekretär Mark Rutte untereinander aushandeln, wer für die Posten auf der Liste spendet oder bezahlt. Laut einem europäischen Insider sollen auf diesem Weg Waffen im Wert von zehn Milliarden Dollar für die Ukraine bereitgestellt werden.
+++ 23:49 Charkiw: Elf Menschen durch Angriff verletzt – darunter Säugling und zwei Kinder +++
Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilen die Behörden mit. Die Drohne schlug demnach in der Nähe eines Wohnblocks ein, in dem Scheiben zu Bruch gingen. Fünf Verletzte werden im Krankenhaus behandelt, wie der Militärgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Kanal bei Telegram mitteilte.
+++ 22:14 Militärexperte Lange zu angekündigter Verlegung von Atom-U-Booten: Medwedews Drohungen „unverantwortlich“ +++
US-Präsident Donald Trump begründet seine Ankündigung, zwei Atom-U-Boote zu verlegen, mit „provokativen Äußerungen“ von Dmitri Medwedew, dem Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates. Dazu gibt es erste Reaktionen. Der deutsche Militärexperte Nico Lange schreibt auf X: „Vermutlich unpopuläre Meinung, aber gut, dass jemand Medwedew und der russischen Propaganda mal klar macht, wie unverantwortlich die ständigen völlig überzogenen Drohungen sind. Jedenfalls besser, als jede Medwedew-Äußerung immer nur in den Nachrichten zu wiederholen.“ Medwedew äußert sich zum Krieg in der Ukraine immer wieder mit besonders drastischem Vokabular.
+++ 21:38 Belgorod meldet Tote nach ukrainischem Drohnenangriff +++
In der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind zwei Männer nach Behördenangaben bei einem Drohnenangriff getötet worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow spricht in seinem Kanal bei Telegram von einem ukrainischen Terrorangriff. Ein 18-Jähriger und der zweite Mann seien gerade auf dem Weg zu einer Bushaltestelle gewesen, als sie von der Drohne tödlich getroffen worden seien. Bei den ukrainischen Drohnenattacken, die Teil des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg sind, kommen immer wieder auch Zivilisten ums Leben. Die Zahl der Opfer und die Schäden auf russischer Seite stehen aber in keinem Verhältnis zu den verheerenden Zerstörungen und den vielen Toten und Verletzten in der Ukraine durch die seit mehr als drei Jahren andauernde russische Invasion.
+++ 21:12 Tote und Verletzte in Kramatorsk – womöglich weitere Opfer unter Trümmern +++
Bei dem russischen Angriff auf ein Wohnviertel in der ostukrainischen Großstadt Kramatorsk werden mindestens drei Menschen getötet und zehn verletzt. Dies teilt der Gouverneur der Region Donezk, Vadym Filashkin, auf Telegram mit. Bei dem Angriff am Donnerstag sei ein fünfstöckiges Gebäude getroffen worden, so Filashkin. Insgesamt seien mindestens 30 Häuser beschädigt worden. Die Such- und Rettungsmaßnahmen möglicher Opfer unter den Trümmern dauerten an.
Blick auf die Schäden im Zentrum auf Kramatorsk am Tag nach dem jüngsten Luftangriff.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
+++ 20:34 Trump spricht von „Bidens Krieg“ +++
„Dies ist ein Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen“, sagt US-Präsident Donald Trump mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Es sei „Bidens Krieg“ und nicht seiner, schreibt Trump weiter auf seiner Plattform Truth Social und verweist auf seinen Amtsvorgänger Joe Biden. „Ich bin nur hier, um zu sehen, ob ich ihn beenden kann!“ In dem Beitrag spricht Trump über die Verluste auf beiden Seiten und beklagt „viele unnötige“ Tote. Er habe erfahren, dass in diesem Monat fast 20.000 russische Soldaten gestorben seien, schreibt er. Seit Jahresbeginn habe Russland 112.500 Soldaten verloren. „Auch die Ukraine hat schwer gelitten. Seit dem 1. Januar 2025 hat sie etwa 8000 Soldaten verloren, wobei die Vermissten nicht mitgezählt sind“, schreibt der US-Präsident. Zudem habe die Ukraine Zivilsten durch russische Raketenangriffe auf Kiew und andere Orte verloren.
+++ 19:40 Polens Geheimdienst fasst mutmaßlichen Agenten +++
Polens Geheimdienst hat einen ausländischen Staatsbürger wegen des Verdachts auf Spionage festgenommen. Es handele sich um einen Offizier des Militärgeheimdienstes eines zentralasiatischen Staates aus dem postsowjetischen Raum, teilt Geheimdienst-Koordinator Tomasz Siemoniak mit. Die Ermittler werfen ihm vor, für einen fremden Geheimdienst gearbeitet und mit seiner Spähtätigkeit die Sicherheit Polens und anderer Nato-Länder gefährdet zu haben. Polen ist einer der wichtigsten politischen und militärischen Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Die Regierung in Warschau wirft den Geheimdiensten Russlands und seines Verbündeten Belarus vor, viele Agenten ins Land zu schicken und Saboteure anzuwerben.
+++ 19:19 Trump kündigt Entsendung von Atom-U-Booten nach Medwedew-Äußerungen an +++
US-Präsident Donald Trump kündigt als Reaktion auf Äußerungen des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Stationierung von zwei Atom-U-Booten an. Er habe angeordnet, dass die U-Boote in „entsprechenden Regionen“ Position bezögen, für den Fall, dass diese „törichten und aufrührerischen Äußerungen“ mehr als nur das seien, schreibt Trump auf Truth Social. Unklar ist, ob Trump sich auf U-Boote mit Atomwaffenfähigkeit oder lediglich auf atomgetriebene U-Boote bezieht. Medwedew ist Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates. Er und Trump streiten sich bereits seit Tagen öffentlich. Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine auf zehn Tage verkürzte – und mit Sanktionen drohte. Medwedew drohte daraufhin unter anderem eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an. Jedes Ultimatum sei demnach ein Schritt auf dem Weg zum Krieg. Trump forderte Medwedew auf, auf seine Worte zu achten, da dieser „sehr gefährliches Gelände“ betrete. Medwedew konterte mit einer Anspielung auf das russische Nuklear-System „Tote Hand“. Dieses ist dafür ausgelegt, halbautomatisch Atomraketen zu starten, sollte die russische Führung durch einen feindlichen Schlag ausgeschaltet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 18:54 Litauen: Drohne aus Belarus auf Militärgelände entdeckt +++
Litauens Militär hat nach mehrtägiger Suche eine Drohne ausfindig gemacht, die mutmaßlich aus Belarus kommend in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingeflogen sein soll. Das unbemannte Flugobjekt wurde auf dem Truppenübungsgelände Gaiziunai gefunden, wie die litauische Armee mitteilt. Die Drohne sei am Montag in den litauischen Luftraum eingedrungen. Seither wurde nach ihr gesucht. Ersten Berichten zufolge hat die Drohne Ähnlichkeit mit einer iranischen Shahed-Drohne, die Russland derzeit zu Tausenden für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetzt. Nach Angaben der Armee ist die wahrscheinlichste Version, dass es sich um eine Drohne handelt, die von der ukrainischen Luftabwehr abgelenkt worden ist. Die Regierung in Vilnius überreicht nach dem Auffinden der Drohne eine Protestnote an die autoritäre Führung in Minsk und verlangt eine Erklärung. In Reaktion stationiert der Baltenstaat auch zusätzliche Truppen und Luftabwehrkapazitäten an der Grenze zu Belarus.
+++ 18:24 Freigelassene appellieren an Merz: Polithäftlinge in Russland nicht vergessen +++
Ein Jahr nach dem spektakulären Gefangenenaustausch mit Russland fordern einige der Freigelassenen mehr Einsatz für verbliebene Polithäftlinge. Bei einer Pressekonferenz auf dem Flughafen Köln/Bonn danken sie der damaligen Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz für deren Einsatz. Zugleich unterzeichnen sie einen Appell, der sich auch an Kanzler Friedrich Merz richtet. „Setzt euch für politische Gefangene ein“, heißt es auf einem Banner, das die Teilnehmenden hochhalten. Vor einem Jahr kamen 16 Polithäftlinge, Aktivisten und Journalisten aus russischer und belarussischer Haft frei. 13 von ihnen landeten damals auf dem Kölner Airport. Im Gegenzug dafür übergab Deutschland den sogenannten Tiergartenmörder an Russland. Auch enttarnte russische Agenten – darunter ein Paar mit zwei Kindern – oder verurteilte Kriminelle durften aus anderen Ländern nach Moskau ausreisen. Insgesamt waren es zehn Personen. Treibende Kraft für den größten Austausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg waren die USA.
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