Auf Netflix gibt es viele harte Actionfilme, die man sich als Fan guter Choreografien anschauen kann. MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes kann dabei vor allem einen Geheimtipp empfehlen, der ihn an eine absurde Version von John Wick erinnert hat.
Um welchen Film geht es? In Boy Kills World geht es um Boy, gespielt von Bill Skarsgård. Er lebte mit seiner Mutter und Schwester in einer dystopischen Welt, bis die Diktatorin Hilda van der Koy die beiden auswählte, um an mörderischen Spielen namens The Culling teilzunehmen. Die beiden sterben und Boy wird die Zunge herausgeschnitten und das Gehör genommen.
Der kleine Boy trifft eines Tages einen Schamanen, der ihn jahrelang trainiert, um Hilda endlich zu töten. Doch dafür muss er sich unzähligen Gegnern stellen, die es auch in sich haben. Begleitet wird man als Zuschauer von der inneren Stimme von Boy, die alles, was Boy tut, kommentiert.
Boy Kills World – Trailer zum harten Actionfilm auf Netflix
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Wie ein tolles Videospiel
Was macht Boy Kills World so gut? Schon im Trailer wird gesagt: Die Van der Koys sollen für das bezahlen, was sie getan haben. Das fasst den Film eigentlich ziemlich gut zusammen. Boy begibt sich auf seine Reise, Hilda zu töten. Wie schon John Wick fühlt sich auch Boy Kills World wie ein Videospiel an.
Jeder neue Raum ist wie der Level eines skurrilen Action-Games. Boy nutzt dabei nicht nur seine Kampfkünste, sondern auch allerlei Waffen. Neben klassischen Feuerwaffen gibt es auch Pfannen oder Super-Schlagringe, die besonders hart zuschlagen. Auch der Schnitt kann hier überzeugen. Man weiß, was man machen möchte, und zieht das auch durch.
Mit den Choreografien hatte ich unglaublich viel Spaß, denn wie auch der gesamte Grundton des Films, sind sie auf Humor ausgelegt. Eine besondere Sequenz gibt es während einer Live-Show, die von einer Müslifirma gesponsort wird.
Die Figuren sind dabei die richtige Wahl für den Film, denn sie fühlen sich wie Comic-Charaktere an. Jegliche Charakterentwicklung oder Tiefe kann man zwar vergessen, aber das war mir egal, denn die absurde Action hat die Figuren gut in Szene gesetzt.
Auch die Kämpfe an sich lassen sich sehen. Boy ist zwar ziemlich gut trainiert, doch er wirkt nie wie eine unzerstörbare Gewalt. Mal verliert er oder gerät in Bedrängnis. Besonders befriedigend sind dann die kreativen Ideen, mit denen er sich kloppend aus den Situationen windet.
Ich liebe absurde Actionspiele, die komplett übertreiben, und Boy Kills World ist die Verfilmung davon.
Vielleicht sogar ein Ticken zu sehr ein Videospiel
Boy Kills World kann ich nicht jedem empfehlen. Ich hatte eine hervorragende Zeit mit Boy Kills World, doch der Film trifft auch perfekt meinen Geschmack. Mir gefiel auch der ständige Kommentar von Boys Stimme, der fast schon wie ein Reaction-Stream wirkte, doch der kann bestimmt auch nerven.
Auch vom Storytelling braucht man nichts zu erwarten. In Boy Kills World ist die Story nur dazu da, den Hauptcharakter in neue Kampf-Bühnen zu bringen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist das aber vielleicht genau das, was ihr braucht.
Der große Unterschied zu John Wick ist aber die Stimmung. Boy Kills World will eine brutale Action-Komödie sein und lässt den Zuschauer das bei jeder Sekunde wissen. Wer bei John Wick vor allem die düstere und ernste Atmosphäre mag, könnte hieran abprallen.
Aber mal ganz ehrlich: Wenn ihr irgendwas mit Videospielen anfangen könnt und ein Netflix-Abo habt, dann schaut euch Boy Kills World an, denn der Film ist eine der besten Videospielverfilmungen, obwohl sie eigentlich auf keinem Spiel basiert. Hier findet ihr ebenfalls 5 Filme wie John Wick