Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, fordert eine Deckelung des Eigenanteils an den Kosten im Pflegeheim. „Die Pflege wird zur Armutsfalle“, sagte Hasselfeldt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Teils müssten Pflegebedürftige mehr als 4.000 Euro pro Monat zuzahlen. Die Finanzierung müsse dringend neu geregelt werden: „Wir müssen den Anteil, den die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen leisten, fixieren und so kalkulierbar machen.“

Hasselfeldt plädiert dafür, dass pflegebedürftige Menschen künftig nur noch einen festen Eigenanteil zur Finanzierung der pflegerischen Versorgung zahlen. Die Selbstbeteiligung soll dadurch nicht wie bisher nach oben offen, sondern planbar sein. Pflegeversicherung und der Staat sollten die darüber hinausgehenden Kosten tragen.

„So würden Preissteigerungen in der Pflege nicht mehr ungedeckelt an die Pflegebedürftigen weitergegeben werden“, sagte Hasselfeldt. Auf eine maximale Höhe des Eigenanteils wollte sie sich nicht festlegen. Diese Entscheidung müssten die politisch Verantwortlichen treffen.

Pflegeheime kosten im Schnitt mehr als 3.000 Euro pro Monat

Zuletzt ist die Pflege für Heimbewohner noch teurer geworden. Die Zahlungen während des ersten Jahres in der Einrichtung überschreiten im bundesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Mit Stand 1. Juli waren durchschnittlich 3.108 Euro fällig.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will Pflegebedürftige und ihre Familien entlasten. Sie möchte deshalb die Pflegeversicherung reformieren. Konkrete Maßnahmen gibt es noch nicht. Eine dazu eingesetzte Reformkommission soll bis Ende des Jahres Vorschläge machen.