Charta der Vertriebenen: Phantomschmerzenvor der Ruine des Neuen Schlosses Kundgebung vor dem Fassadenskelett des kriegszerstörten Neuen Schlosses: 100 000 Vertriebene haben sich im August 1950 in Stuttgart versammelt. Foto: ullstein bild – dpa(85)

Mehr als zwölf Millionen Deutsche wurden nach Kriegsende aus ihrer Heimat vertrieben. In Stuttgart besinnen sie sich 1950 auf einen Neubeginn und beschließen „eine Art Grundgesetz“.

Über einem Meer von Köpfen, Hüten, Schirmen und Transparenten erhebt sich eine Kulisse wie ein Mahnmal: leere Fensterhöhlen, die Wände halb eingefallen. Das Neue Schloss in der Mitte Stuttgarts ist in jener Zeit noch ein altes, eine Ruine der Vergangenheit, Fassade einer fernen, schöneren Geschichte. „Heimat“ ist auf einem der Transparente zu lesen. In den Ruinen des zerbombten Stuttgart suchen die vielen, die sich hier versammelt haben, eine neue Heimat.

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