Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller: Das Unwetter im Juni vor einem Jahr hinterließ auch im Landkreis Augsburg vielerorts Verwüstung. In den vergangenen Monaten haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen entlang der Schmutter und der Zusam mehrmals im Augsburger Landratsamt getroffen, um gemeinsam Lehren aus der Hochwasserkatastrophe von 2024 zu ziehen.
Zusammen mit Gästen aus den Landkreisen Dillingen, Donau-Ries und Günzburg sowie dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth seien technische Möglichkeiten eruiert und ein Maßnahmenplan erarbeitet worden, berichtet das Landratsamt. „Wir müssen frühzeitig wissen, wann Pegel steigen, um schnell und gezielt reagieren zu können“, sagt der Augsburger Landrat Martin Sailer. Daher habe man sich darauf verständigt, zusätzliche Pegel zu installieren – und dies möglichst landkreisübergreifend.
KI-basierte Warnsysteme nutzen
In enger Abstimmung mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der betroffenen Kommunen werde ermittelt, an welchen Standorten entlang von Schmutter und Zusam weitere digitale Messpegel sinnvoll sind, so das Landratsamt. Ziel sei es, ein lückenloses Frühwarnsystem zu schaffen, das bei drohenden Hochwasserereignissen rechtzeitig Alarm schlägt.
Zudem sei der zeitnahe Bau von planfestgestellten Rückhaltebecken besonders wichtig. Ein Beispiel sei laut Sailer das Rückhaltebecken in Siefenwang, das bereits langjährig planfestgestellt war, dessen Baustart sich jedoch aufgrund von Entschädigungsverhandlungen mit Grundstückseigentümern über mehrere Jahre hinweg verzögerte. Auch die Möglichkeit von KI-basierten Warnsystemen, die im Vorfeld meteorologische Analysen liefern können, wird derzeit geprüft. „Innovative Technologien können uns helfen, Gefahrenlagen genauer vorherzusagen und schneller zu handeln“, betont Sailer. Wichtig sei darüber hinaus die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat und den Bund.
AZ