Bielefeld. Als der neue Spielplan veröffentlicht wurde, musste ich schon etwas durchpusten. Denn mit der Düsseldorfer Fortuna und Absteiger Kiel hätte es, vorab gesehen, kaum schwerer kommen können. Fragen schwebten im Raum, ob unsere Drittligamannschaft mithalten können wird in der 2. Bundesliga. Nun, wenn das erste Spiel dafür der Gradmesser sein darf, ist die Geschichte schnell erzählt. Und ich muss meine letzte Woche, zu dem Zeitpunkt gefühlt sehr optimistisch ausgegebenes Ziel, Platz acht am Ende der Saison korrigieren. Wohlgemerkt nach oben.
Aber ja, es war ein einziges Spiel und vielleicht haben wir ja schon nach dem Spiel in Kiel ein ausgeglichenes Torverhältnis. Aber das glaube ich nicht. Zu gefestigt wirkt dieses Konstrukt, welches die Verantwortlichen auf die Beine gestellt haben. Ja, das ist ein Lob an Mitch Kniat und sein Team. Aber auch an die Herren Mutzel und Wortmann. Alle zusammen sind gegenwärtig die Architekten des Erfolges aus Aufstieg und Pokalfinalteilnahme.
Ob der Schiedsrichter bei der Gelb-Roten Karte gegen Tim Oberdorf und beim Elfmeter gegen Sotiris Alexandropoulos zu kleinlich entschieden hat, kann und muss uns egal sein. So oft gab es in der Vergangenheit (und sicherlich auch zukünftig) ebensolche Situationen gegen unsere Arminia. Wobei ich die Handelfmeterentscheidung schon irgendwie krass finde, da der Spieler kaum eine Chance hat, die Ballberührung zu vermeiden.
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Arminia-Kapitän Mael Corboz: „Der Platzverweis hat das Spiel komplett verändert“
Arminia-Neuzugänge hinterlassen positiven Eindruck
Aber ich habe irgendwann beschlossen, die Regelauslegungen und auch die Regeln selbst nicht mehr verstehen zu wollen. In der Anatomie endet die Hand ja auch bei Elle und Speiche – wohlgemerkt an den Enden zur Hand und nicht zum Ellenbogen. Selbst dann wäre das ja eben kein Strafstoß gewesen. Aber inzwischen gilt die „strafwürdige Handberührung“ ja ungefähr bis zum Ohrläppchen.
Und dennoch: Wer als Aufsteiger gegen eine ambitionierte Mannschaft fünf Tore erzielt, dabei einem Rückstand hinterherlaufen muss, der hat die drei Punkte absolut verdient. Noch dazu bei fast zwei drittel Ballbesitz. Dabei geholfen haben ab Anpfiff mit Benjamin Boakye (wirkte für mich leicht übermotiviert), Tim Handwerker (die scheinbar erwachsenere Version von Louis Oppie) und Marvin Mehlem (mit starken Pässen vor allem in der zweiten Halbzeit) gleich drei Neuzugänge. Gefallen hat mir außerdem die Grundeinstellung der Mannschaft. Wie auch letzte Saison gibt es diese „Einer für alle – alle für einen“-Mentalität. Da drücke ich gerne den „Gefällt mir!“-Button!
Abenteuerliche Reise zur Schüco-Arena
Und als einer kurz vor Ende in einem Chat schrieb, „Läuft doch wunderbar. Jetzt noch 37 Punkte.“, musste ich ihn auf seinen Zahlendreher hinweisen. Jona, 73 Punkte! Und fast hätte ich einen Teil der ganzen Veranstaltung nicht sehen können, da ich auf dem Rückweg vom Doppelfamiliengeburtstag aus Köln fast in der Vollsperrung auf der A1 stecken geblieben wäre. Aber es gab sie noch, die eine Abfahrt, bevor für lange, sehr lange Zeit nichts mehr gegangen wäre. So wurde es dann eine Kreuz- und Quer-Fahrt durchs Ruhrgebiet. Aber ich war noch rechtzeitig neben einer Bushaltestelle an der Wertherstraße auf einem letzten freien Parkplatz angekommen und profitierte von einer Verspätung der Linie zur Rudolf-Oetker-Halle.
In dem Zusammenhang liebe Grüße an die fünf Fortunen, die von einer Ganztages-Geburtstagfeier bei einer Cousine des einen zu Fuß unterwegs waren und eigentlich gar nicht genau wussten, wo sie überhaupt hinmussten. Als wir uns nach dem Spiel an der Haltestelle wieder trafen, war eingetroffen, was ich ihnen vorab gesagt hatte: „Ihr könnt nach dem Spiel weiter Geburtstag feiern, wir die drei Punkte.“
1. Spieltag: 5:1 – Arminia stürmt mit einem Paukenschlag an die Tabellenspitze
Aberglaube könnte zu ungewöhnlichem Ritual führen
Als langjähriger Arminia-Fan bin ich natürlich schon ein klein wenig abergläubisch. Jede Handbewegung zur falschen Zeit, eine schwarze oder weiße Katze, die meinen Weg zur Alm falsch kreuzt oder drei Vögel, die auf- oder abwärts fliegen. Ihr kennt das bestimmt. Diesmal ist mein innig geliebter Uralt-Schal, den ich vor Abfahrt aus dem Rheinland am unteren Ende der Heckscheibe in der Kofferraumklappe einklemmte, zum Gegenstand eines neu aufkeimenden Aberglaubens geworden. Jedenfalls vielleicht.
Durch die 32 Regenschauer auf dem Weg zurück nach Ostwestfalen wurde beide eingeklemmten Enden des Schals komplett gewässert. Also musste ich mich entscheiden, ob ich die triefende Textilie auf den Block mitnehme, oder eben nicht. Er blieb liegen. Und nach dem 5:1 dürft Ihr Euch demnächst nicht wundern, wenn Ihr einen seht, der die beiden Enden seines Schals mit Wasser tränkt und dann in den Kofferraum seines Autos legt.
Euer Armine von der Süd!