Stand: 03.08.2025 13:20 Uhr

Im Juli und August gilt das Deutschlandticket für Jugendliche unter 28 auch in Teilen Frankreichs. Aber kommt man damit auch von Freiburg nach Paris? Ein Selbstversuch.

Von Paula Gent, Jessica Hans, Silas Schwab

Es ist der Sommertipp für Sparfüchse und Abenteuerlustige: Das Deutschlandticket gilt für junge Menschen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland diesen Sommer auch im Osten Frankreichs. Damit kann man sogar bis nach Paris fahren. Ganz spontan ohne zusätzliches Geld auszugeben. Man braucht nur Zeit und gute Vorbereitung. SWR-Reporterin Paula Gent hat getestet, wie gut man so von Freiburg nach Paris kommt.

Hier geht die Reise los: Gleis 2 am Freiburger Hauptbahnhof

Von Freiburg nach Paris: sieben Stunden und zwei Umstiege

Die etwa siebenstündige Reise beginnt am Hauptbahnhof in Freiburg. Von dort fährt die Regionalbahn RE7 nach Müllheim im Markgräflerland (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und nach einem Umstieg die RB28 nach Mulhouse in Frankreich. Alternativ kann man auch die Route über Straßburg nehmen. Aus beiden französischen Städten fährt ein Zug mit dem Namen TER Fluo nach Paris. Denn Achtung: Das Deutschlandticket gilt nicht in allen Regionalzügen in Frankreich – nur in den TER Fluo.

„Die Vorbereitung ist bisschen kompliziert“, sagt SWR-Reporterin Paula Gent. Denn in der DB-App wird nicht unterschieden zwischen den unterschiedlichen französischen Regionalzügen. Und in der französischen Bahn-App SNCF Connect werden keine Verbindungen zwischen Freiburg und Paris angezeigt. Also muss man zuerst eine Verbindung in der DB-App von Freiburg nach Mulhouse oder Straßburg raussuchen und dann in der App SNCF Connect den Anschluss mit einem TER Fluo finden und kostenfrei reservieren.

Nur zwei wählbare Verbindungen pro Tag zwischen Freiburg und Paris

Zwischen Freiburg und Paris gibt es nur zwei mögliche Verbindungen am Tag und die Umstiegszeiten sind kurz. Paula Gent musste bei beiden Umstiegen rennen, um den Anschluss zu erreichen. „Aber wir hätten in Freiburg ganze zwei Stunden früher losfahren müssen, um da einen guten Puffer zu haben – das war es mir dann auch nicht wert“, sagt sie. Verpasst man den zweiten Zug am Tag, sitzt man fest und kann nicht mit dem Deutschlandticket weiter nach Paris – bis zum nächsten Morgen.

Die längste Fahrtstrecke ist die in Frankreich: Fünf Stunden im Regionalzug. Mit Sitzreservierung und unkomplizierter Ticketkontrolle aber kein Problem, meint die Reporterin. Laut dem baden-württembergischen Verkehrsministeriums kam es bisher selten zu Problemen bei Ticketkontrollen mit dem Deutschlandticket in Frankreich. Auf ihrer Website bietet das Unternehmen bwegt ein ausführliches FAQ zu der Kooperation an.

Wie viele Jugendliche das Angebot aktuell nutzen, kann das Verkehrsministerium derzeit noch nicht sagen. 2024 sollen nach einer Umfrage des Mobilitätsunternehmens bwegt rund zwölf Prozent der jungen Deutschlandticket-Nutzenden die deutsch-französische Sommeraktion in Anspruch genommen haben.

SWR-Reporterin Paula Gent hat den Eifelturm im Blick.

SWR-Reporterin: 150 Euro gespart und trotzdem angekommen

Nach sieben Stunden Bahnreise und zwei Sprints am Bahnsteig ist SWR-Reporterin Paula Gent in Paris angekommen. Sie sagt: Mit ausreichend Planung und ein bisschen Glück beim Umstieg kann man das Abenteuer Freiburg-Paris mit dem Deutschlandticket wagen. Im Vergleich zur Anreise mit dem TGV hat sie rund 150 Euro gespart.

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