Spannender kann der Abstiegskampf in der zweiten Bundesliga kaum sein.

Theoretisch könnte es an den letzten beiden Spieltagen noch den Tabellenführer erwischen. Mitten in diesem Feld ist der BASF TC Ludwigshafen, der seine Ausgangslage mit dem 5:4 (4:2)-Sieg gegen Spitzenreiter Eintracht Frankfurt deutlich verbesserte. Es war ein Wochenende der Gegensätze für die Ludwigshafener, die sogar eine noch bessere Ausgangslage vergaben.

Gegen das bislang sieglose Schlusslicht 1. FC Nürnberg gab es eine 4:5-Niederlage. Die lag ein kleines bisschen auch am Wetter, denn sechs Matches mussten in der Halle zu Ende gespielt werden. In einer Halle, in der Schieds- und Linienrichter das finale Wort über gespielte Punkte haben. „Da sind die Emotionen hin und wieder ganz schön hochgekocht“, umschrieb BASF-Trainer Denis Gremelmayr das Geschehen in der Nürnberger Halle, in der Nürnberger Linienrichter über Nürnberger Linien entschieden – selten zum Vorteil der Gäste.

So stand es nach den Einzeln 2:4 aus Sicht Ludwigshafens, das dem Spitzeneinzel hinterhertrauerte. Joao Reis da Silva kassierte seine erste Niederlage, hatte im Matchtiebreak zwar Matchbälle, unterlag aber 10:12. Auch Pedro Boscardin Dias hatte die Gunst der Unparteiischen nicht auf seiner Seite, gab sich ebenfalls erstmals geschlagen.

Große Bürde

Die Gäste hätten vor den Doppeln 4:2 in Führung liegen können. So war die Bürde ein wenig zu groß, siegten nur die Brasilianer, während die beiden anderen Paarungen jeweils knapp an Nürnberg gingen, die bei engem Entscheidungen eben Heimvorteil hatten. Allein daran habe es aber nicht gelegen, Gremelmayr. „Wir hatten unsere Chancen, aber wir haben sie nicht genutzt.“

Das lief am Sonntag deutlich besser. Cezar Cretu, Maximilian Neuchrist, Tristan Lamasine und Mikalai Hallak sorgten nach den Einzeln für die komfortable Ausgangslage einer 4:2-Führung. Ein sanftes Ruhekissen sei das aber noch nicht, warnte Gremelmayr. „Frankfurt hat so einen Rückstand in dieser Saison schon zwei Mal gedreht.“

Und beinahe wäre es den Hessen auch ein drittes Mal gelungen, waren die beiden ersten Paarungen schnell Sache der Eintracht. Für den BASF TC lagen die Hoffnungen damit auf Cezar Cretu und Tristan Weissborn. Die hatten ihren ersten Satz auch einigermaßen souverän mit 6:3 gewonnen. Dann wurde es aber trotzdem noch zum Nervenspiel, denn nach dem 5:7 im zweiten Satz erwischten die Gastgeber den deutlich besseren Start in den Matchtiebreak, lagen schnell 3:1, 5:2 und 6:3 in Führung. „Aber dann haben wir das wirklich grandios zu Ende gespielt“, kommentierte Gremelmayr. Nach dem 6:3 gingen alle Punkte an den BASF TC, der im Anschluss ein 10:6 und einen 5:4-Gesamtsieg feierte.

Wie wichtig dieser Erfolg war, zeigte der Blick auf die Tabelle im Anschluss. Abgeschlagen ist lediglich Schlusslicht Nürnberg mit einem Sieg. Davor liegen vor dem Abschlusswochenende gleich fünf Mannschaften, die, wie der BASF TC, jeweils drei Siege und vier Niederlagen auf dem Konto haben. Nach dem Stand der ersten Liga könnte es zwei davon am Ende treffen. „Gerade deshalb war der Sieg in unserer Situation extrem wichtig“, atmete Gremelmayr nach dem verwandelten Matchball vom Sonntag erst einmal tief durch.