Gelsenkirchen. In welchen Branchen die größten Rückgänge registriert wurden und welche Beschäftigten nahezu gleich viel arbeiten. Ein Überblick.
Der Trend zu kürzeren Arbeitszeiten setzt sich fort: Aktuelle Daten des Statistischen Landesamts zeigen, dass die Erwerbstätigen 2023 im Durchschnitt rund 1.319 Stunden pro Jahr gearbeitet haben. Das sind etwa 46 Stunden weniger als noch vor zehn Jahren, was einem Rückgang von 3,4 Prozent entspricht. Diese Entwicklung betrifft fast alle Branchen – mit einer Ausnahme: Im Finanz- und Dienstleistungssektor ist die Arbeitszeit zuletzt leicht gestiegen.
Gelsenkirchener arbeiten 1305 Stunden im Jahr – 14 Stunden weniger als im Landesdurchschnitt
Auch in Gelsenkirchen ist diese Verschiebung sichtbar. Im Jahr 2023 lagen die durchschnittlichen Arbeitsstunden der Erwerbstätigen bei 1.305 im Jahr – das sind 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr und sogar 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2014. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt arbeiten die Menschen hier 14 Stunden im Jahr weniger.
Die größten Rückgänge bei der Arbeitszeit gibt es hier im Baugewerbe (von 1588 auf 1528 Stunden) und im produzierenden Gewerbe (1460 auf 1432 Stunden). Dort haben die Beschäftigten seit 2014 rund 60 Stunden (3,8 Prozent) beziehungsweise 28 Stunden (1,9 Prozent) weniger gearbeitet. In der Land- und Forstwirtschaft sank die Arbeitszeit in diesem Zeitraum um 91 Stunden (5,6 Prozent). Handel, Verkehr und Gastgewerbe verzeichneten die kleinste Abweichung, hier verringerte sich die Arbeitszeit nur um nur drei Stunden (0,2 Prozent: von 1254 auf 1251 Stunden).
Unterschiede in der Arbeitszeit – in dieser Region arbeiten die Menschen am wenigsten
Die Arbeitszeit unterscheidet sich je nach Region stark. Im Jahr 2023 arbeiteten Menschen entlang der Rheinschiene am meisten: In Düsseldorf waren es durchschnittlich 1.381 Stunden, in Köln 1.348 Stunden und im Kreis Gütersloh 1.346 Stunden. Im Gegensatz dazu fällt die Arbeitszeit im westlichen Ruhrgebiet deutlich geringer aus. In Städten wie Bottrop, Recklinghausen oder im Kreis Wesel liegt sie mit etwa 1.270 bis 1.280 Stunden deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
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Die regionalen Unterschiede bei der Arbeitszeit lassen sich vor allem durch die Art der Beschäftigung erklären. In Regionen mit vielen Teilzeit- und Minijobs, wie im Ruhrgebiet, arbeiten die Menschen im Durchschnitt weniger Stunden. Diese Entwicklung ist Teil eines bundesweiten Trends, bei dem die Arbeitszeit insgesamt zurückgeht. Ursachen sind unter anderem flexiblere Arbeitszeitmodelle und der Strukturwandel in der Wirtschaft.