Washington – Die von US-Präsident Donald Trump (79) verhängten Strafzölle gegen Dutzende Handelspartner der USA treten nicht wie ursprünglich geplant am Freitag in Kraft – ihr Start wurde um knapp eine Woche verschoben. Was sich ab dem 7. August ändern soll, zeigt BILD im Überblick.

Rückblick: Die USA erzielten mit der EU einen Deal: Statt der ursprünglich geplanten 30 Prozent gelten künftig 15 Prozent Zölle auf die meisten europäischen Waren. Ebenso verpflichtete sich die EU dazu, amerikanisches Flüssiggas und Militärtechnik im Wert von mehreren Hundert Milliarden Dollar zu kaufen. Auf Stahl und Aluminium bestehen trotzdem weiterhin Zölle von 50 Prozent.

► Für Kanada droht die US-Regierung mit einem Strafzoll von 35 Prozent. Kanada habe bei der Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels in die USA nicht ausreichend kooperiert, so die Trump-Administration. Zudem kritisierte Trump die kanadische Haltung, Palästina als Staat anerkennen zu wollen. Der US-Präsident erklärte auf seiner Plattform „Truth Social“: „Das wird es uns sehr schwer machen, mit ihnen einen Handelsdeal zu machen.“

► Für Indien sollen ab dem 7. August 25 Prozent Zoll gelten. Der US-Präsident begründete die Entscheidung auch mit Indiens Handelsbeziehungen zu Russland. Trump auf seinem Online-Dienst Truth Social:

„Sie haben schon immer den größten Teil ihrer Militärausrüstung von Russland gekauft und sind neben China der größte Abnehmer von russischer Energie, zu einer Zeit, in der jeder will, dass Russland das Töten in der Ukraine beendet. Alles keine guten Dinge!“

50 Prozent Zoll für Brasilien

► Brasilien droht Trump mit 50 Prozent den höchsten Zollsatz an. Trump kritisierte die brasilianische Führung für den Umgang mit ihrem Ex-Präsidenten Bolsonaro. Der Verbündete Trumps ist dort wegen Anstiftung zu einem Putsch angeklagt. Auf seiner eigenen Plattform Truth Social wütete der US-Präsident, es sei „eine Hexenjagd, die SOFORT enden sollte!“.

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► Für Großbritannien beträgt der US-Zoll künftig 10 Prozent auf die meisten Waren – der niedrigste Satz im aktuellen Zoll-Poker. Trump betonte mehrfach, es sei ein „großartiger Deal für beide Seiten“. Ein möglicher Grund für den niedrigen Zoll ist, dass die USA und Großbritannien ungefähr gleich viel Waren voneinander importieren und exportieren.