Ein stationärer Blitzer zur Geschwindigkeitskontrolle, der mit Bewegungsunschärfe fotografiert wurde.

Stand: 04.08.2025 00:01 Uhr

Mitten in den Sommerferien will die Polizei eine Woche lang verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Im Norden beteiligen sich Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg an der „Speedweek“.

von Yannic Wittenberg

Die Kontrollaktion wird vom europäischen Polizeinetzwerk „Roadpol“ koordiniert. Sie startet am Montag und dauert eine Woche. Auch an vielen Orten in Niedersachsen wird die Polizei in dieser Zeit verstärkt die Geschwindigkeit kontrollieren. Wo genau und in welchem Umfang geblitzt wird, das entscheide aber jede Polizeibehörde in Niedersachsen für sich, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Die Maßnahmen würden sich dabei immer an regionalen Hauptunfallursachen und Gefahrenstellen orientieren.

Kontrollen und Blitzer in Hannover, Oldenburg und Osnabrück

In der Region Hannover seien etwa Schwerpunktkontrollen und auch einzelne mobile Kontrollen während der „Speedweek“ geplant. Einen Schwerpunkt will man in der Landeshauptstadt und dem Umland auf den kommenden Mittwoch legen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Polizeidirektion Oldenburg ist ebenfalls mit allen zugehörigen Inspektionen dabei – auch dort wird eine Woche lang in den Orten und Landkreisen im Zuständigkeitsbereich verstärkt geblitzt, wie ein Sprecher dem NDR Niedersachsen bestätigte. Das gelte auch für den Bereich der Polizeidirektion Osnabrück, hieß es von dort.

Video:
„Speedweek“: Polizei kontrolliert verstärkt Tempoverstöße (3 Min)

Überhöhte Geschwindigkeit und aggressives Fahrverhalten im Blick

In Schleswig-Holstein hat die Landespolizei eigenen Angaben zufolge während der „Speedweek“ zwei Themen verstärkt im Blick: überhöhte Geschwindigkeit und aggressives Fahrverhalten. Bei den Geschwindigkeitskontrollen kommen in Deutschlands nördlichstem Bundesland zahlreiche mobile und stationäre Blitzer zum Einsatz, wie die Landespolizei mitteilte. Schwerpunkte der Kontrollen werden demnach vor allem Bereiche sein, in denen Personen besonders geschützt werden müssen. Konkret geht es zum Beispiel um Straßen vor Krankenhäusern und Seniorenheimen, aber auch Bereiche an Bushaltestellen und Baustellen, wo die Behörden ein Tempolimit angeordnet haben.

Polizei Hamburg hält sich bedeckt

Auch in Hamburg beteiligt sich die Polizei an der „Speedweek“. Laut ADAC ist dort ein Mix aus stationären und mobilen Blitzern geplant. Die Polizei selbst ließ zunächst offen, wo genau und in welchem Umfang in der Hansestadt geblitzt und kontrolliert wird. „Ein Ziel der Maßnahmen ist ja, dass sich die Verkehrsteilnehmenden immer an die Verkehrsregeln und damit auch die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit halten und nicht nur zu bestimmten Zeiten beziehungsweise an bestimmten Orten“, teilte Polizei-Sprecher Sören Zimbal auf NDR Nachfrage mit. Das Ergebnis werde man spätestens nach dem Ende der Aktion vermelden, so Zimbal.

Ein Auto fährt in Hamburg an einem festinstallierten Blitzer vorbei.

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Zweiter Blitzermarathon im Jahr 2025

In diesem Jahr ist es bereits der zweite Blitzer-Marathon in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Im April hatte es in den Bundesländern bereits entsprechende Aktionen gegeben. Neben den drei Nordländern beteiligen sich auch Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt an der „Speedweek“. Das niedersächsische Innenministerium betont, wie wichtig diese regelmäßigen Schwerpunktkontrollen sind. Denn überhöhte Geschwindigkeit sei nach wie vor eine der Hauptunfallursachen auf den Straßen in Niedersachsen.

Niedersachsen und ADAC sind pro Blitzer-Marathon

Auch der Automobilclub ADAC befürwortet die „Speedweek“. Sie könne den Verkehrsteilnehmern die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und sie entsprechend sensibilisieren, hieß es in einer Mitteilung. Die Aktionen wirkten durch die Präsenz in den Medien außerdem nicht nur auf die Personen, die an diesem konkreten Tag geblitzt wurden, hieß es in einer Mitteilung des ADAC.

Ein Polizist hält eine Polizeikelle vor einem Streifenwagen.

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Ein weißer Blitzeranhänger steht zwischen geparkten Auto am Straßenrand.

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Ein Polizist hält während einer Geschwindigkeitsmessung eine Polizeikelle in der Hand.

Bei der Aktionswoche standen vor allem Tempolimits an Schulen und Baustellen im Fokus. Zahlreiche Temposünder wurden erwischt.

Ein Blitzgerät an einer Straße.

Die Polizei ist mit 200 zusätzlichen Einsatzkräften unterwegs. Sie wollen Verkehrsteilnehmer für Gefahren sensibilisieren.

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