Stand: 03.08.2025 11:14 Uhr

Der berauschende Auftaktsieg von Darmstadt 98 gegen Bochum war ganz nach dem Geschmack von Lilien-Trainer Florian Kohfeldt. Nur brodelt die Gerüchteküche rund um seinen Stürmer Isac Lidberg jetzt noch mehr.

Es war ein Auftakt nach Maß für Darmstadt 98 in die neue Zweitliga-Saison: Die Südhessen dominierten am Samstag über weite Strecken hinweg den Bundesliga-Absteiger aus Bochum und fuhren am Ende, dank eines Dreierpacks von Isac Lidberg, einen furiosen 4:1-Sieg ein.

Einem schmeckte dieser Erfolg besonders gut: Trainer Florian Kohfeldt. Noch vor der Partie hatte er bei der Pressekonferenz davon gesprochen, dass Testspiele wie „Bratwurst ohne Senf“ schmecken und gegen den VfL der Senf dazukommen würde. Passend dazu resümierte der Lilien-Trainer nach der Partie am ARD-Mikrofon: „Der Senf auf der Bratwurst war gut heute – mittelscharf – so wie ich ihn mag.“

Lilien bleiben stabil trotz Verletzung und Gegentor

Besonders gut fand Kohfeldt die Spielkontrolle und Stabilität seiner Mannschaft. Zweitere wurde schon vor der Partie auf eine Bewährungsprobe gestellt: Weil Sergio Lopez während des Aufwärmens über Schmerzen im Rücken klagte, musste der Lilien-Coach seine Startelf kurzfristig umbauen und den gelernten Innenverteidiger Clemens Riedel als Außenverteidiger bringen.  

„Wir haben heute einen sehr guten Rechtsverteidiger im Lilien-Trikot gesehen“, so Kohfeldt im Nachgang. Dessen Team sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Bochums Moritz Broschinski (34.) nicht beirren ließ. Gerade in so einer frühen Phase der Saison zeugt das wirklich von Stabilität.

Dreierpack von Isac Lidberg

Darüber hinaus hatten die Südhessen einen überragenden Isac Lidberg in den eigenen Reihen. Der 26 Jahre alte Stürmer schnürte gegen den VfL einen Dreierpack (5./45.+1/48. Minute), besonders sehenswert war dabei der erste Treffer, bei dem Lidberg den Ball mit 126 km/h ins Bochumer Tor hämmerte.

Doch so ein Tor und so ein Auftritt wecken bekanntlich Begehrlichkeiten. Schon vor dem Zweitliga-Auftakt waren Gerüchte aufgekommen, dass ein Erstligist aus Ägypten Interesse an dem Schweden habe. Doch das Angebot in Höhe von zweieinhalb Millionen Euro soll den Lilien zu niedrig gewesen sein.

Zu einem möglichen Abgang von Lidberg sagte Kohfeldt nach der Partie, dass erst „was Unmoralisches“ kommen müsse, damit sich er und die anderen Verantwortlichen von Darmstadt 98 mit dem Thema beschäftigen würden. Doch wann ist so ein Angebot unmoralisch? „Das sind Dimension – so reich bin ich nicht. So Zahlen kenne ich nicht“, sagte der Trainer dazu mit einem Lachen.

Gerüchteküche brodelt nun noch mehr

Kohfeldt kann bester Laune sein, denn entweder erzielt sein Klub durch den Verkauf von Lidberg einen hohen Erlös oder er behält einen Angreifer in seinen Reihen, der selbst einen Verteidiger wie Kevin Vogt, der die Erfahrung aus 353 Bundesliga-Spielen mitbringt, schwindelig spielen und gemeinsam mit Sturmpartner Fraser Hornby ein absolut erstklassiges Duo darstellen kann.

Daher sieht der Trainer die nun noch mehr befeuerte Gerüchteküche rund um seinen Stürmer auch gar nicht als bitteren Beigeschmack des Erfolgs an, sondern: „Er kann noch ganz viele Tore schießen, dass er in jedem Schaufenster der Welt steht.“ Lidberg, mittelscharfer Senf und der Saisonauftakt – sie können sich in Darmstadt sehen und schmecken lassen.

Hessischer Rundfunk