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Das Wacken Open Air trotzte dem Dauerregen mit 85.000 feiernden Fans. Eine Drohnenshow ehrte den verstorbenen Ozzy Osbourne auf besondere Weise.

Wacken – Das Heavy-Metal-Festival in Wacken, Schleswig-Holstein, trotzte in diesem Sommer den herausfordernden Wetterbedingungen mit bis zu 39,3 Litern Regen pro Quadratmeter am Eröffnungstag.

Wacken-Party trotz Schlammschlacht – „Die Stimmung ist gigantisch“

„Die Stimmung ist gigantisch“, äußerte sich Festivalgründer und -veranstalter Thomas Jensen. Er lobte die Metalfans dafür, trotz des Regens auf den Campingflächen und dem schlammigen Infield eine großartige Atmosphäre geschaffen zu haben.

Regen und Matsch konnten die Metalfans in Wacken nicht stoppen. Trotz widriger Bedingungen herrschte eine ausgelassene Stimmung auf dem Festival.Regen und Matsch konnten die Metalfans in Wacken nicht stoppen. Trotz widriger Bedingungen herrschte eine ausgelassene Stimmung auf dem Festival. © IMAGO / Chris Emil Janßen

Die letzten Konzerte sind für die Nacht auf Sonntag, 3. August, angesetzt. Das Wacken Open Air, das am Mittwoch, 30. Juli, begann, war mit 85.000 Besuchern ausverkauft. Der anhaltende Regen zu Beginn des Festivals verwandelte große Teile des Geländes in eine schlammige Landschaft. Um die Flächen zu stabilisieren, verteilten die Veranstalter 3.500 Kubikmeter Hackschnitzel, während normalerweise 600 Kubikmeter ausreichen würden.

Traktoren stemmen sich gegen schlammiges Abreise-Chaos – „Erwarten keine größeren Probleme“

Der Bereich vor den Hauptbühnen, das sogenannte Infield, verwandelte sich nach der Öffnung schnell von einer grünen Wiese in Matsch. Dennoch verlief die Anreise reibungslos, erklärte Veranstaltungsleiter Daniel Schlatter. „Wir können halt Matsch. Können wir.“

Für die bereits begonnene Abreise der Besucher standen 30 Traktoren bereit, so Schlatter. „Wir setzen aber auf die Selbsthilfekräfte der Fans.“ Jeder Einsatz der Traktoren würde die Wiesen weiter beschädigen. „Wir erwarten keine größeren Probleme.“

Polizei zieht positive Bilanz – auch Rettungsdienst verzeichnet weniger Einsätze

Wenig Einsätze Frank Matthiesen, Leiter der Polizeidirektion Itzehoe, hob hervor, „aus Sicht der Polizei ist das ein gelungener Einsatz geworden“. Die registrierten Straftaten seien im Vergleich zu 2024 von 86 auf 68 zurückgegangen. Bei sonstigen Einsätzen, wie etwa bei verwirrten Personen, habe es jedoch eine leichte Zunahme auf rund 150 Fälle gegeben. Auch das Verkehrskonzept habe gut funktioniert. „Es hat gematscht.“

Der Rettungsdienst verzeichnete 10 bis 15 Prozent weniger Einsätze als 2024. Insgesamt wurden 2.800 Personen versorgt, 150 von ihnen mussten ins Krankenhaus, berichtete Rettungsdienstleiter Volker Böhm. „Als Mittwoch der Regen kam, war auch keiner mehr aufgeregt.“ Etwa 1.000 Helfer waren im Einsatz, darunter 700 Ehrenamtliche. „Die hatten alle nicht richtig was zu tun. Wir waren nie richtig ausgelastet.“

Große Ehre für und Abschied von Legende: „Ozzy we love you“

Ozzy In der Nacht zu Samstag ehrten die Veranstalter die verstorbene Rock-Ikone Ozzy Osbourne mit einer Drohnenshow. Über den Hauptbühnen erschien die Botschaft „Ozzy we love you“. Begleitet wurde dies von Osbournes Song „Mama, I’m Coming Home“ und anschließend der Black-Sabbath-Nummer „Paranoid“. Auf den großen Leinwänden wurden gleichzeitig Bilder von Osbourne gezeigt. Der britische Sänger und Reality-TV-Star war am 22. Juli im Alter von 76 Jahren verstorben.

Guns N‘ Roses waren die Headliner in Wacken. Die US-Rockband um Axl Rose spielte am Donnerstag drei Stunden lang und bot damit das längste Konzert in der Festivalgeschichte. Ihr Auftritt wurde unterschiedlich aufgenommen. „Wir waren happy“, sagte Veranstalter Holger Hübner. Jensen fügte hinzu, dass dies im Auge des Betrachters liege: „Ich war sehr begeistert.“

„Wacken lebt natürlich nicht vom Headliner“, erklärte Jensen. In den vergangenen Tagen traten auch Bands wie Papa Roach, Machine Head, Saltatio Mortis, Apocalyptica, BAP und der Gitarrist Michael Schenker auf. Metal-Queen Doro Pesch hatte einen Gastauftritt bei Dirkschneider.

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Die Ticketpreise für das nächste Jahr steigen von 333 auf 349 Euro. Wer sich jedoch vor Ort eine der ersten 10.000 Karten sichert, erhält die 16 Euro Preiserhöhung als Verzehrguthaben.

Und wer wird 2026 auftreten? Die Veranstalter wollen dies am Abend um 22.30 Uhr bekanntgeben. Auf die Frage nach Metallica antwortete Jensen, „wir haben Zeit“. Sie hätten auch auf andere Bands gewartet. (fhz)