Liam Neeson hat über Jahrzehnte den grimmigen Rächer im Kino gegeben. Und seine Leidenschaft fürs Theater gepflegt. Aber natürlich kann er Klamauk auch, jetzt in der „Nackten Kanone“.
Dienstbeginn im LAPD, im Polizeipräsidium von Los Angeles. Lieutenant Frank Drebin Jr. steht andächtig vor einem Bild, das zu Ehren eines verdienten verstorbenen Cops an der Wand hängt. „Gib mir ein Zeichen“, sagt Frank – der Cop ist sein Vater, und Frank möchte unbedingt so gut werden wie dieser. Drebin Sr. wurde verkörpert von Leslie Nielsen in den satirisch-klamaukigen „Die nackte Kanone“-Filmen von 1988, 1991 und 1994. Liam Neeson, einer der größten Actionstars der letzten Dekaden, ist nun Drebin Jr., und er schafft in der Tat die gleiche unbeirrbare Schusseligkeit wie der „Vater“. Er absolviert mit ungerührter Miene die absurdesten und peinlichsten Momente, selbst in Unterhosen – unbeirrbar in seiner Ernsthaftigkeit, Souveränität, Würde. Das gilt auch für den PR-Wirbel, der den Start des Films begleitet: Neeson und seine Partnerin, die frühere Baywatch-Darstellerin Pamela Anderson, seien beim Dreh ein Paar geworden. „Gib mir ein Zeichen“, sagt also Frank zum Vater an der Wand, und fügt verblüffend unsinnig hinzu: „Lass vor mir eine Eule erscheinen.“