Projekt für Arbeitslose: Wer hilft in Stuttgart bei Jobsuche und Bewerbung? Beratung beim Biwaq-Projekt mobil in Neugereut. Foto: GJB

Seit zwei Jahren läuft in sechs Stuttgarter Stadtteilen ein Förderprojekt des Bundes und des Europäischen Sozialfonds. Eine Zwischenbilanz.

Sie helfen bei der Jobsuche und bei Bewerbungen, beim Scannen, Speichern, Drucken und Kopieren von Unterlagen. Sie suchen Sprachkurse und Weiterbildungsmöglichkeiten: die Mitarbeiter des Projekts Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier, kurz Biwaq. In sechs Stuttgarter Stadtteilen sind sie aktiv: in Freiberg und Mönchfeld, Neugereut, Rot, Fasanenhof und Giebel. Thomas Kirstein vom Jobcenter der Stadt Stuttgart zog nun eine Zwischenbilanz des Projekts, welches noch bis Juni nächsten Jahres läuft.

Europäischer Sozialfonds hilft in 47 deutschen Städten

Im Herbst 2023 hatte das Projekt in 47 deutschen Städten begonnen – mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und des Bundesbauministeriums. Finanziert wird es zu 50 Prozent aus Bundesmitteln, zu 40 Prozent aus ESF-Plus-Mitteln und über einen zehnprozentigen Eigenanteil an den Gesamtausgaben von bis zu 1,7 Millionen Euro.

Jobcenter und Gesellschaft für Jugendsozialarbeit als Träger

In Stuttgart wird es vom Jobcenter Stuttgart und der Gesellschaft für Jugendsozialarbeit und Bildungsförderung (GJB) getragen. Unterstützt werden Arbeitslose und -suchende, Menschen mit Migrationshintergrund, Erziehende und Ältere über 55 Jahre aus den genannten sechs Stadtteilen.

39 Teilnehmende haben Arbeits- und Ausbildungsplatz

Kirstein zieht eine positive Bilanz der Arbeit, bei der bislang 248 Menschen mitgemacht haben. Es sollen auch Personen mit Migrationshintergrund angesprochen werden. So seien bislang 232 Menschen mit ausländischer Herkunft erreicht worden. Es habe 39 Teilnehmende gegeben, die nach dem Coaching einen Arbeits- und Ausbildungsplatz hatten und 125 Teilnehmende mit verbesserter Beschäftigungsfähigkeit. 54 Prozent der Teilnehmenden kämen aus dem jeweiligen Stadtteil und 77 Prozent bezögen Bürgergeld.

Mobiles Büro auf Tour

Zudem sind die Mitarbeiter unterwegs mit einem mobilen Büro. Allein im Stadtbezirk Mühlhausen hätten 91 Teilnehmende mitgemacht, von denen nach 63 Austritten aus dem Programm acht eine Arbeit aufgenommen hätten. Hinzu kämen drei Menschen, die eine Ausbildung begonnen hätten, drei mit Qualifizierungen und drei Minijobs. 46 Teilnehmer hätten mit dem Programm ihre Sozialkompetenz und Beschäftigungsfähigkeit gesteigert. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann betonte die Bedeutung des Projekts: „Wir brauchen das niederschwellige Angebot. Das Ergebnis zeige, dass auch der mobile Workspace gut sei, um mit den Menschen vor Ort zu sprechen.“