Einzigartiger Rettungseinsatz
Schlangenbiss: München liefert rettendes Gegengift per Helikopter
04.08.2025 – 14:31 UhrLesedauer: 1 Min.
Schwarze Klapperschlange mit geöffnetem Maul in Drohhaltung (Archivbild): Ein Biss einer ähnlichen Art brachte einen 36-Jährigen in Rheinland-Pfalz in Lebensgefahr. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Michelle Gilders/imago-images-bilder)
Ein Mann war nach einem Schlangenbiss in Lebensgefahr geraten. Das rettende Gegengift lagert über 350 Kilometer entfernt – in München.
Gegen 3 Uhr morgens in der Nacht zu Freitag (1. August) wandte sich die Feuerwehr Kaiserslautern mit einer dringenden Bitte an die Kollegen in München. Was war passiert? Zwei Stunden zuvor war ein Mann von einer Klapperschlange gebissen worden. Zunächst begab er sich selbst in ein Krankenhaus, doch dort verschlechterte sich sein Zustand zunehmend.
Nach eingehender Recherche stellten die behandelnden Ärzte fest: Lediglich das Klinikum Rechts der Isar in München verfügte über das passende Gegengift. Die Toxikologie des Hauses hält das Mittel immer für Notfälle bereit.
Daraufhin wurde in München ein Fahrzeug des Medizin- und Organtransports alarmiert. Auch der Hubschrauber „Christoph München“ sollte eingebunden werden – konnte jedoch wegen schlechten Wetters nicht starten.
Ein Transport per Auto hätte selbst mit Blaulicht rund dreieinhalb Stunden gedauert – zu lange für den inzwischen lebensbedrohlich erkrankten Patienten. Die Leitstelle in München koordinierte daher gemeinsam mit benachbarten Bundesländern eine ungewöhnliche Nachtaktion: Alle verfügbaren Rettungshubschrauber in Bayern und Baden-Württemberg wurden kontaktiert.
Den Transport übernahm schließlich der Hubschrauber „Christoph 11“ aus Villingen-Schwenningen. Die Übergabe des Medikaments erfolgte am Flughafen Stuttgart, unterstützt von der Flughafenfeuerwehr.
Gegen 8 Uhr konnte das Gegengift dem Mann schließlich verabreicht werden. Nach Angaben der Einsatzkräfte befand er sich zu diesem Zeitpunkt bereits in einem lebensbedrohlichen Zustand.