24 Regentage: Seit 25 Jahren hat der Deutsche Wetterdienst im Juli in München nicht mehr so viele gezählt. Lediglich einmal kletterten die Temperaturen seit dem 6. Juli über 30 Grad. Nicht das Badetuch, sondern der Regenschirm war in den ersten Ferientagen ein Begleiter für alle, die frei haben. Graue Wolken statt Sommerfeeling.

Schuld daran ist die kalte Meerluft, die vom Atlantik kommt und über Deutschland zieht. Ein anhaltend hoher Luftdruck in Osteuropa verhindert, dass sie weiterzieht, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. Hinzukommen noch: Starkregen, Gewitter, Hagel.

Überall in der Stadt gibt es Pfützen, die so groß wie Seen sind. Im Bild: der Viktualienmarkt.Überall in der Stadt gibt es Pfützen, die so groß wie Seen sind. Im Bild: der Viktualienmarkt. (Foto: Stephan Rumpf)Herbstlich: Der Regen hat Blätter von den Bäumen gespült.Herbstlich: Der Regen hat Blätter von den Bäumen gespült. (Foto: Stephan Rumpf)Schutz vor Regen, nicht vor Sonne: Biergartenbesucher unter Schirmen.Schutz vor Regen, nicht vor Sonne: Biergartenbesucher unter Schirmen. (Foto: Stephan Rumpf)

Es hat also auffallend oft geregnet in München, aber nicht ungewöhnlich viel – auf diese Unterscheidung weist das Referat für Klima und Umwelt der Stadt hin. Der Juli sei in München traditionell ein regenreicher Monat. Vom hohen Wasserstand der Isar solle sich niemand täuschen lassen: Dass der Fluss um diese Jahreszeit anschwillt, sei nicht ungewöhnlich. Die meisten Hochwasser in der Region seien Sommerhochwasser, so Karlheinz Daamen, Leiter der Hochwasservorhersagezentrale Isar.

Ende Juli erreichte die Isar in München die Hochwassermeldestufe 1, das heißt, der Pegel stieg über die Marke von 240 Zentimeter. Über das Wochenende sank er nun deutlich unter die Marke von 200 – und damit auch unter die Warnstufe. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden einmal 334 Zentimeter erreicht, ohne dass es zu gravierenden Schäden kam.

Wie es in den kommenden Tagen weitergeht? Am Mittwoch könnte Regenwasser München erreichen, das bis Dienstagabend an den Bergen niedergeht, prophezeit Karlheinz Daamen. Mit einem signifikanten Anstieg der Isar rechnet der Hochwasser-Spezialist aber nicht.

Für die Zeit ab Mittwoch gibt der Deutsche Wetterdienst eine gewagte Prognose: längere Trockenphasen. Bis Freitag sollen die Temperaturen bis auf 30 Grad klettern.

Wer das Wochenende in der Sonne verbringen möchte, muss sich jedoch weiter gedulden. Am Samstag und am Sonntag sollen erneut Schauer und Gewitter aufziehen, bevor es dann wieder besser wird. Aktuell kaum zu glauben: Die kommende Woche soll tatsächlich etwas trockener werden, als es für die Jahreszeit in München üblich ist.