Kiel. Lässig steht Yoann Richomme an Bord seiner Rennyacht an der Reventloubrücke in Kiel. Das Boot hat die Landeshauptstadt erreicht, nun wird an Bord aufgeräumt – der Skipper selbst packt mit an. „Ich bin vor einer Stunde angekommen. Vielleicht sollte ich mal eine Dusche nehmen“, sagt Richomme und lacht.

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Auf der Rennyacht kommt selbst der erfahrene Skipper ins Schwitzen. Mit den Segelbooten, die normalerweise auf der Förde unterwegs sind, ist sein Schiff nicht zu vergleichen. „Es ist komplett anders. Man muss sich immer erinnern, dass das hier auch ein Boot ist und es nicht von allein segelt. Die Boote sind so extrem, wir sind mit 25 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit hergeflogen, das ist natürlich stressiger.“

Richomme vor Start in Kiel: „Ich will gewinnen!“

Mulmig wird dem Franzosen auch bei solchen Geschwindigkeiten nicht. „Ich habe nicht viel Angst, weil ich immer weiß, wie ich das Boot langsamer bekomme. Es gibt immer einen Plan A, B und C.“ Diesen dürfte er auch im Rennen haben. Der Franzose ist einer der Favoriten beim Ocean Race Europe. Und macht daraus auch kein Geheimnis. „Ich möchte dieses Rennen auf jeden Fall gewinnen. Wir haben hart dafür gearbeitet.“

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Eine Kampfansage, obwohl sich der Franzose der starken Konkurrenz bewusst ist – auch Boris Herrmann, die Niederländerin Rosalin Kuiper und sein Landsmann Paul Meilhat dürften ein ähnliches Ziel haben.

Segelstar über Kiel: „Eine schöne Stadt!“

Mit Paul Meilhat hat der Franzose die beste Beziehung, kennt auf der Regattabahn allerdings kein Erbarmen. „Ist doch schön, gegen Menschen zu segeln, die man mag“, sagt Richomme und grinst.

Bevor es auf die Regattabahn geht, möchte der Franzose noch etwas von Kiel sehen. „Ich werde an Land gehen, habe aber keine Ahnung, was ich sehen möchte. So habe ich eine schöne Überraschung.“ Die Stadt hat er durch den Fly-By 2023 sowieso schon lieben gelernt – wenn auch damals nur vom Wasser aus. „Kiel ist eine schöne Stadt, man sieht viele Menschen segeln. Es ist immer toll, an einem Ort zu sein, wo die Menschen den Segelsport lieben.“

Das kennt der Franzose aus seinem Heimatland – in Frankreich ist Segeln Nationalsport, genießt eine große Beliebtheit. „In Frankreich hat man viele große Segelevents. Man hat auch extrem viele professionelle Segelteams, das ist kein Vergleich.“ Durch das Ocean Race Europe weht nun zumindest ein paar Tage französisches Segelflair durch Kiel.

KN