Und trotzdem strömen Touristen hin…Diese sieben beliebten Sehenswürdigkeiten in Europa gelten als gefährlich Trolltunga (deutsch „Die Trollzunge“) ist ein horizontaler Felsvorsprung in Norwegen

Touristen-Hotspot: Die spektakuläre Felsspitze „Trolltunga“ ragt über 700 Meter über dem See Ringedalsvatne

Sergei Gapon/Anadolu Agency via Getty Images

4. August 2025 um 16:38 Uhr

Natur will respektiert werden – nicht bezwungen!
Der Tod eines neunjährigen Mädchens am berühmten Reynisfjara-Strand in Island hat die Welt erschüttert. Die Familie war am sogenannten „Black Beach“ unterwegs, einem der spektakulärsten Orte des Landes – und gleichzeitig einem der gefährlichsten. Doch Reynisfjara ist nicht der einzige Urlaubs-Hotspot, an dem Schönheit und Gefahr nah beieinander liegen. Hier sind sieben Urlaubsorte in Europa, an denen Vorsicht geboten ist – trotz (oder gerade wegen) ihrer atemberaubenden Kulisse.

Reynisfjara Beach (Island) – Der tödliche Sog der „Sneaker Waves“

Mit seinen schwarzen Lavastränden, dramatischen Felsformationen und tosenden Wellen gilt Reynisfjara als einer der faszinierendsten Strände der Welt. Doch so idyllisch wie es aussieht, ist es hier nicht. Vor Ort wird mit großen Schildern vor den gefährlichen Wellen des Atlantiks gewarnt, dennoch kommt es immer wieder zu Unfällen auch mit Touristen. Es gab bereits mehrere Todesfälle. Die sogenannten „Sneaker Waves“ wirken zunächst harmlos, können aber plötzlich meterweit ins Land schlagen – mit verheerender Kraft.

Sicherheits-Tipp der isländischen Tourismusinformation: Den Strand nur bei ruhiger See besuchen, Abstand zur Wasserlinie halten, lokale Warnhinweise strikt beachten.

Lese-Tipp: Von Welle erfasst – deutsches Mädchen ertrinkt an berühmtem Strand

Touristen spazieren über den schwarzen Strand Reynisfjara

Touristen spazieren über den schwarzen Strand Reynisfjara

Steffen Trumpf/dpa

Am 2. August ist es am Reynisfjara erneut zu einem tragischen Unglück gekommen. Ein Mädchen aus Deutschland wurde gemeinsam mit seinem Vater und seiner Schwester von einer Welle erfasst und ins Meer gezogen. Im Gegensatz zu der Neunjährigen konnten sich die beiden vor den Wassermassen retten. Das Mädchen wurde nach zweistündiger Suche von einem Hubschrauber der Küstenwache gefunden – und ins Krankenhaus gebracht. Dort konnten die Ärzte jedoch nur noch den Tod des Kindes feststellen.

Trolltunga (Norwegen) – Der Selfie-Felsen ohne Geländer

Die spektakuläre Felsspitze „Trolltunga“ ragt über 700 Meter über dem See Ringedalsvatnet. Für Instagram-Fotos wagen sich Besucher bis an den Rand – ohne Sicherung. Der Weg dorthin ist zudem anspruchsvoll: zehn bis zwölf Stunden Wanderung bei wechselhaftem Wetter. Gefahren: Absturzgefahr, Erschöpfung, Wetterumschwünge. Rettungseinsätze sind häufig – und riskant.

Lese-Tipp: Reiseziel Norwegen: So bildschön ist das Land der Trolle!

Sicherheits-Tipp der norwegischen Tourismusinformation: Nur mit guter Kondition und Ausrüstung starten, Selfies nicht auf Kosten der Sicherheit machen.

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Einst galt er als der „gefährlichste Weg der Welt“. Der Caminito del Rey verläuft in schwindelerregender Höhe entlang steiler Felswände in Andalusien. Nach tödlichen Unfällen wurde er 2015 sicherer gestaltet – doch das Risiko bleibt.
Risiko: Höhenangst, Hitze, Kreislaufprobleme – und bei Missachtung der Regeln: Absturzgefahr.

Sicherheits-Tipp der spanischen Tourismusinformation: Auf festes Schuhwerk achten, auf dem gesicherten Weg bleiben, Tickets nur über offizielle Anbieter buchen.

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Der Stromboli spuckt regelmäßig Lava und Asche – ein Naturschauspiel, das Tausende anzieht. Doch der Vulkan ist unberechenbar: 2019 starb ein Wanderer bei einer plötzlichen Eruption. Gefahren: Gasaustritte, Steinschlag, Eruptionen. Evakuierungen sind nicht selten.

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In der Nähe von Sintra liegt dieser „Geheimtipp“-Strand, der über einen steilen, ungesicherten Pfad erreichbar ist. Trotz beeindruckender Natur zählt der Abstieg zu den gefährlichsten Strandzugängen Europas. Gefahren: Rutschgefahr, fehlende Mobilfunkabdeckung, hohe Wellen.

Sicherheits-Tipp der portugiesischen Tourismusinformation: nur bei Tageslicht und trockenen Bedingungen begehen, nicht mit Kindern oder schlechter Ausrüstung.

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Der höchste Berg der Alpen lockt Bergsteiger aus aller Welt – viele unterschätzen die Herausforderungen. Lawinen, Spalten, Wetterumschwünge und Überfüllung machen den Mont Blanc lebensgefährlich. Statistik: Jährlich sterben hier im Schnitt 20 bis 30 Menschen.

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Sicherheits-Tipp des lokalen Alpenvereins: Besteigung nur mit alpiner Erfahrung oder Bergführer, Wetterlage und Ausrüstung akribisch prüfen.

Preikestolen (Norwegen) – Die 604 Meter hohe Plattform ohne Absperrung

Eine der berühmtesten Naturattraktionen Norwegens: die „Kanzel“ über dem Lysefjord. Kein Zaun, keine Sicherung – nur freier Fall. Jährlich besuchen über 300.000 Menschen die Plattform. Gefahren: Starke Windböen, Nässe, Leichtsinn. Es kam immer wieder zu tödlichen Stürzen.

Sicherheits-Tipp der norwegischen Tourismusinformation: Abstand zur Kante halten, Wetter beobachten, rutschfestes Schuhwerk tragen.

Fazit: Die Schönheit Europas hat viele Gesichter – doch manche von ihnen können tödlich sein. Urlaub soll Erholung bringen, kein Risiko. Wer sich der Natur nähert, sollte das mit Respekt, Vorbereitung und Vorsicht tun. Schönheit ist kein Freibrief für Sorglosigkeit. (tma)