1. Startseite
  2. Deutschland

DruckenTeilen

Das Wacken Open Air sorgt auch dieses Jahr für viel Freude bei Besuchern – und teils das Gegenteil. Der Grund für Ärger bei einem Metalhead war aber nicht das Wetter.

Wacken – Das Wacken Open Air ist eine absolute Metal-Institution. Jedes Jahr pilgern Zehntausende Fans nach Schleswig-Holstein, um ihre Lieblingsbands zu sehen. Oder auch einfach nur die besondere Atmosphäre zu genießen, bei der miserables Wetter irgendwie dazugehört. Doch neben der Musik sorgen immer wieder die Preise für Diskussionen.

Ein Besucher des diesjährigen Festivals hat nun sein Frühstück fotografiert und öffentlich den angeblichen Preis genannt: 31,90 Euro. Das Foto zeigt zwei weiße Styropor-Teller auf einem Holztisch. Auf dem Tablett befinden sich zwei aufgebackene Brötchen, Butter-Portionen, ein Päckchen Leberwurst, verschiedene Wurst- und Käsescheiben, Radieschen, Gurken, Tomaten, ein Schnitzel, Rührei, ein Spiegelei, mehrere Hackbällchen und eine rötliche Soße sowie etwas, das wie Fleischsalat oder Mett aussieht. Und noch etwas Undefinierbares. Daneben steht eine Packung Kakao.

Wacken-Besucher zeigt „das teuerste Frühstück, was ich je bezahlt habe“ – für 31,90 Euro

„Das teuerste Frühstück, was ich je bezahlt habe in meinem Leben, 31,90 Euro im Residenz Evil Camp. Unglaublich, morgen wird ne Alternative gesucht“, schrieb der Nutzer zu seinem Post. Der Preis ist zwar nicht bestätigt, wirkt aber auch nicht ausgedacht. Dass es sich um Satire handelt, ist nicht komplett ausgeschlossen.

Das Foto hat er sowohl privat als auch in einer großen Wacken-Gruppe mit rund 50.000 Mitgliedern geteilt. Innerhalb der ersten rund 24 Stunden sammelte der Beitrag 302 Reaktionen und 260 Kommentare. Die Kommentare zeigen eine gespaltene Community: Während einige den Preis als völlig überzogen kritisieren, verteidigen andere die Festival-Preise oder machen sich über die Beschwerde lustig. Wie auch bei einer anderen Wacken-Besucherin, die dem Festival den Rücken kehrt.

Besonders scharf fiel die Kritik einer Nutzerin aus: „Ein normales Frühstück mit 2 Brötchen, Butter, 2 Scheiben Wurst, Käse und Marmelade hätte sicher deutlich weniger gekostet. Wer sich morgens gleich noch Schnitzel, Ei und Hackbällchen dazu bestellt, der muss eben auch dafür zahlen.“ Andere User wiesen darauf hin, dass es sich eher um zwei Mahlzeiten handle. „Das, was ich sehe, ist Frühstück + Mittagessen, also zwei Gerichte“, kommentierte eine Person.

„Immer diese Meckerei, Scheiß aufs Geld, es ist Wacköööööön“

Nicht alle zeigten Verständnis für die Kritik. „Hör ich da ein mimimi?“, fragt eine Nutzerin provokant. Ein anderer User wird noch deutlicher: „Immer diese Meckerei, Scheiß aufs Geld, es ist Wacköööööön.“ Diese Einstellung stieß jedoch auf Widerspruch: „Solange es diese Einstellung gibt, wird die Abzocke immer schlimmer werden“, entgegnete ein Nutzer. Ein langjähriger Wacken-Besucher schrieb: „Ich war seit 2012 treuer Wackener, aber wenn man das Doppelte oder Dreifache zahlt, nur weil man auf Wacken ist, macht das nicht wirklich Spaß.“

Wacken im Schlamm: Gewitter und Dauerregen begleiten das Festival – die BilderWacken Open Air 2025 läuft - die besten FotosFotostrecke ansehen„Ich hatte ja letztes Jahr eine Woche Löffelbiskuit mit Radler aus der Dose zum Frühstücken. War mega“

Viele Kommentatoren teilten mehr oder minder praktische Alternativen. „Ich hatte ja letztes Jahr eine Woche Löffelbiskuit mit Radler aus der Dose zum Frühstücken. War mega“, prahlte ein User. Andere empfahlen das nahegelegene Dorf: „Wir haben im Dorf gefrühstückt. Da gab es für 7 oder 8 € zwei oder drei belegte Brötchen und Kaffee dazu.“ Ein Nutzer verwies auf den Edeka in Wacken, während andere zur Selbstversorgung rieten: „Es lebe der Campingkocher.“

Ein Nutzer teilt einen Screenshot des Postings und schreibt: „Ist schon irgendwie ein Zeichen von Wohlstandsverwahrlosung, sich ausgerechnet in Wacken über die Preise aufzuregen. Morgens ein Blechbrötchen von der Firma HOPIHALIDO war früher bei Festivals genug zum Frühstück. Und das auch noch lauwarm.“ Wobei die seltsame Abkürzung wohl für „Holsten-Pilsener-halb-Liter-Dose“ steht.

Mehrere Kommentare deuteten darauf hin, dass das Essen nach Gewicht abgerechnet wurde. „Wird alles nach Gewicht berechnet“, bestätigte ein User, der wohl bereits im Vorjahr dort war. Eine andere Person merkte spitz an: „Selber schuld, wenn man sich 1 kg Essen auf den Teller klatscht und dann so viel zahlt.“ Dazu kommt: Auf Festivals ist die Infrastruktur aufwendiger und teurer als in normalen Restaurants, was sich typischerweise in den Preisen niederschlägt. Ein Weltstar aus einem ganz anderen Metier als dem Metal wurde in Wacken gefeiert. (lin)