Gemeinsam für Meerbuscher Unternehmen: Wirtschaftsförderer Stephan Benninghoven (Mitte) mit Paul Wienen (links) und Carl Gert Wolfgrum (Foto: Stadt Meerbusch)
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Meerbusch. Noch nie wollten in Deutschland so viele Unternehmensinhaber und -inhaberinnen ihr Lebenswerk in andere Hände übergeben oder – falls das nicht gelingt – den Betrieb im Zweifel schließen. Die meisten von ihnen möchten sich aus Altersgründen aus dem Berufsleben zurückziehen. Das ist ein Ergebnis des Unternehmensnachfolge-Reports 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Besonders kleine und mittelständische Betriebe und Familienunternehmen stehen beim Generationswechsel vor einer großen Herausforderung. Nach Erhebungen des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung stehen bundesweit jährlich rund 70.000 Unternehmen zur Übergabe an. Davon betroffen seien insgesamt rund 678.000 Beschäftigte.

„Das Thema ist sensibel und natürlich auch bei uns in Meerbusch präsent“, sagt Meerbuschs Wirtschaftsförderer Stephan Benninghoven. „Der Haken ist, dass viele Betroffene sich erst recht spät mit der Frage beschäftigen, an wen sie ihr Unternehmen zum Ende der eigenen Berufstätigkeit einmal weitergeben könnten und wie das Ganze ablaufen könnte. Das sollte unbedingt frühzeitig geschehen.“ Neben der Suche nach einem geeigneten Nachfolger seien im Übergabeprozess zum Beispiel auch rechtliche und steuerliche Aspekte zu beachten. Gute Beratung und Begleitung durch Fachleute seien dabei enorm hilfreich. Mit einem praxisnahen Aufklärungs- und Beratungsangebot will die Wirtschaftsförderung deshalb Betroffene frühzeitig sensibilisieren und auf die kommende Herausforderung vorbereiten.

Stephan Benninghoven hat das Thema bereits vor einiger Zeit aufgegriffen und zum Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe des städtischen Wirtschaftsmagazins „Standort Meerbusch“ gemacht. Neben „best practice“-Beispielen aus Meerbusch gibt es im Magazin auch ein konkretes Hilfsangebot, das die Wirtschaftsförderung derzeit gezielt bewirbt: Meerbuscher Unternehmen haben die Möglichkeit, zunächst an einem kostenlosen „Online-Kurzcheck Nachfolge“ teilzunehmen.

Der kleine Test mit insgesamt sieben Fragen hilft bei einer ersten Selbsteinschätzung: Haben Sie bereits einen Nachfolgezeitpunkt festgelegt? Haben Sie einen Nachfolger im Blick? Wurde geprüft, ob der in Frage kommende Nachfolger geeignet ist? Das Testformular ist auf der Internetseite der Stadt (www.meerbusch.de/unternehmensnachfolge) hinterlegt. Auf Ihre Antworten erhalten die Unternehmen ein erstes Feedback. Anschließend können Interessierte ein kostenloses Beratungsangebot in Anspruch nehmen, das die Wirtschaftsförderung finanziert. Unterstützt wird Benninghoven durch den Management- und Personalberater Carl Gert Wolfrum und den Meerbuscher Unternehmensberater Paul Wienen.

„Die ersten Interessenten haben sich schon gemeldet, wir haben aber noch Kapazitäten frei“, so Benninghoven. Bei Bedarf könne das Beratungsangebot auch ausgeweitet werden.