Besonders beim Rudern und bei der Leichtathletik-DM war die Stadt Osnabrück bei den diesjährigen Finals 2025 in Dresden stark vertreten. Für das erhoffte Edelmetall sorgten mit Ruderin Pia Greiten vom Osnabrücker Ruderverein (ORV) und Langsprinter Florian Kroll von der LG Osnabrück zwei, die aktuell in Bestform unterwegs sind.
Greiten holt Gold mit dem Nationalachter
In einem neu zusammengewürfelten Nationalachter nahm die Bissendorferin Pia Greiten direkt hinter Schlagfrau Frauke Hundeling aus Bramsche Platz und fuhr im Zweierfinale gegen den zweiten Nationalachter souverän zur Goldmedaille. „Wir trainieren ja alle regelmäßig gemeinsam, von daher ist es schon kurios sich im Wettkampf dann miteinander zu messen. Aber verlieren will natürlich auch keiner, über die Medaille freue ich mich sehr“, sagt Greiten über das Finale mit und gegen ihre Trainingskolleginnen.
Im Einzelrennen schaffte es Greiten nicht aufs Podium, war aber trotzdem zufrieden.
Foto: Alexander Pischke
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Für die Ausdauerspezialistin Greiten war die kurze Sprintdistanz (350 Meter) in Dresden eher ungewohnt. Im Einzelrennen reichte es für die 28-Jährige zu Rang fünf: „Das war schon sehr ungewohnt für mich. Deshalb bin ich mit dem fünften Platz auch total zufrieden.“
Edelmetall auch für Amelingmeyer
Mit Friedrich Amelingmeyer war im historischen Alberthafen auch bei den Herren ein Athlet des ORV vertreten. Der 22-Jährige startete im zweiten Deutschlandachter und holte sich mit seinem Boot die Silbermedaille. „Die Atmosphäre in Dresden war echt speziell. Das haben mir auch viele Sportler aus anderen Disziplinen bestätigt“, sagt Greiten.
Kroll: „Ein Hauch von Olympia“
Langsprinter Florian Kroll kehrte mit ähnlichen Gefühlen aus Elbflorenz zurück. „Das hatte schon einen Hauch von Olympia. Die Zuschauer hatten richtig Bock auf Leichtathletik, das war sehr beflügelnd“, sagt der 21-Jährige. In seinem Vorlauf am Samstag war davon zunächst noch wenig zu sehen. Kroll kam nicht gut rein, lief als neuntbester Läufer nur knapp ins Finale ein.
Kroll lief im Finale auf der unbeliebten Bahn ganz Außen – und wurde trotzdem Dritter.
Foto: Dirk Gantenberg
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Dort ließ der Osnabrücker allerdings ordentlich aufhorchen und lief über die 400 Meter in Saisonbestzeit von 46.22 Sekunden zur Bronzemedaille. „Im Finale lief alles besser und sehr flüssig. Ich habe die lange Kurve gut genommen und konnte hinten raus noch etwas Zeit gutmachen“, sagt Kroll. Nur zwei Hundertstel Sekunden schrammte er an Silber vorbei.
Dammermann verpasst das Finale knapp
„Wir sind begeistert. Die Meter 100 bis 200 ist Florian im Finale so schnell gelaufen wie noch nie“, sagte Trainer Anton Siemer. Nicht ganz so wünschenswert liefen die Finals für Krolls Teamkollegen Fabian Dammermann. Der 27-Jährige verpasste den Finaleinzug nach acht Wochen Verletzungspause als Vierter seines Vorlaufes mit 46.74 Sekunden denkbar knapp. „Er hat ein deutlich schnelleres Rennen erwischt als ich. Da war dann leider auch ein bisschen Pech dabei“, sagt Kroll.
Völkel mit Zitterpartie
Beim Hochsprung machte es der erst 18-jährige Nevio Völkel lange spannend und scheiterte zweimal an der Einstiegshöhe von 1,95 Meter. Im dritten Versuch übersprang der jüngste im Feld aber direkt die zwei Meter und holte sich in der Endabrechnung Platz neun.
Nevio Völkel konnte sich in Dresden mit den Besten messen.
Foto: Dirk Gantenbein
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„Darüber kann er sich sehr freuen, bei dieser starken Konkurrenz“, sagt Siemer. Mit im Teilnehmerfeld waren bekannte Größen wie der Europameister von 2018, Mateusz Przybylko. Platz Eins holte sich Vizeeuropameister Tobias Potye.
LG-Staffel sorgt für Highlight
Für Furore sorgte am Sonntag die 3x 1000 Meter-Staffel mit Konstantin Hans, Matthias Apel und Mika Pikutzki. Nach enttäuschender Leistung am Samstag über 4x 400 Meter wuchsen die Doppelstarter laut Trainer Siemer über sich hinaus und holten mit 7:44,88 Minuten die schnellste jemals von einer LG-Staffel bei Deutschen Meisterschaften erzielte Zeit.
Die 4x 400 Meter-Staffel mit Niclas Brinkmann, Konstantin Hans, Matthias Apel und Mika Pikutzki lief am Samstag unter den Erwartungen – übertraf sie aber am Sonntag über 3x 1000 Meter.
Foto: Dirk Gantenbein
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In der Endabrechnung langte das zu Rang sechs. „Und das von Startlistenplatz 23. Eine sensationelle Leistung und ein Riesenerlebnis für die Jungs“, sagt Siemer.
Leigers stellt fast persönlichen Bestwert auf
Aus Osnabrücker Sicht ebenfalls interessant: Bei ihrer ersten DM-Teilnahme gelang Kugelstoßerin Nadine Leigers von der TSG Dissen mit 16,66 Metern ihre zweitbeste Karrierebestleistung. Mit Platz neun verpasste sie die Endrunde der besten acht allerdings knapp. Zufrieden war die 23-Jährige trotzdem: „Ich freue mich über diese sehr gute Saison mit dem Highlight DM als Belohnung“.
Jason Gordon schlägt sich respektabel im Zehnkampf
Bereits am Donnerstag und Freitag, gewissermaßen im Vorfeld der Hauptwettkämpfe, sorgte der Zehnkampf der Männer für erste sportliche Akzente. Besonders stark präsentierte sich dabei Jason Gordon vom Osnabrücker Turnerbund (OTB), der in neuer Disziplin mit mehreren persönlichen Bestleistungen überzeugte.
In einem starken Teilnehmerfeld überraschte er als drittschnellster Läufer über 400 Meter und mit Platz fünf im abschließenden 1.500-Meter-Lauf – Leistungen, die im Vorfeld kaum zu erwarten waren. Mit insgesamt 6.689 Punkten stellte Gordon zudem eine neue persönliche Rekordmarke auf und belegte damit einen respektablen 13. Rang.
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