Erst Beben, dann Feuer: Das starke Erdbeben, das sich am 30. Juli 2025 vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ereignete, hat offenbar einen aktiven, aber ruhenden Vulkan wiedererweckt. Der Krasheninnikov-Schildvulkan an der Ostküste Kamtschatkas brach am Sonntag früh Ortszeit aus und verursachte seinerseits ein Beben der Stärke 7. Asche und Rauch der Eruption reichen bis in sechs Kilometer Höhe.

Das Starkbeben vom 30. Juli 2025 hatte laut Messungen des US-Geological Survey (USGS) eine Magnitude von 8,8, russische Quellen geben 8,7 an. Damit ist dieses Erdbeben eines der stärksten je gemessenen, nur fünf Erdbeben waren stärker. Die Folge war ein Tsunami im Pazifik, der aber glücklicherweise nur drei bis fünf Meter Höhe erreichte.
EruptionssäuleDie Eruptionssäule des Krasheninnikov-Vulkans © Artyom Sheldovitsky/ Kronotsky-Naturreservat

Sechs Kilometer hohe Aschesäule

Jetzt meldet das russische Kamtschatka-Vulkanobservatorium (KVERT) eine weitere Folge des Starkbebens: An der Ostküste Kamtschatkas ist am Sonntag früh der Schildvulkan Krasheninnikov ausgebrochen. „Gegen sechs Uhr morgens erhielt sich die Nachricht von der Krasheninnikov-Eruption von den wissenschaftlichen Mitarbeitern“, berichtet Nikolay Solovyov, wissenschaftlicher Leiter des Kronotsky-Naturreservats. „Wenig später zeigte sich eine Intensivierung des Ausbruchs: Die Aschesäule im Krater wuchs weiter in die Höhe und aus Rissen an den Vulkanhängen drangen Fontäne heißen Dampfs.“

Die Asche- und Rauchsäule der Krasheninnikov-Eruption reicht rund sechs Kilometer weit in die Höhe und hat sich rund 580 Kilometer nach Süden über den nahen Pazifik ausgebreitet. „Die explosive Eruption des Vulkans und der Aschefall halten an“, meldete das russische Kamtschatka-Vulkanobservatorium heute früh. Ascheausbrüche von bis zu zehn Kilometer Höhe seien möglich. Die anhaltende Aktivität könnte den Flugverkehr in geringeren Höhen beeinträchtigen.