Inhalt / Kritik

Seitdem ihr Sohn Ben (Kylr Coffman) spurlos verschwunden ist, wissen der Park Ranger Neil (Billy Burke) und seine Frau Abby (Alyshia Ochse) nichts mehr mit sich anzufangen. Sie vegetieren nur noch vor sich hin, geben sich dem Alkohol hin oder versuchen anderweitig, ihren Schmerz zu betäuben. Gerade, als Neil von allem genug hat und seinem Leid ein Ende setzen will, trifft er auf eine Frau, die seltsam entstellt ist und ihn angreift. Und sie ist kein Einzelfall, wie er später feststellen muss: Aus irgendeinem Grund haben sich zahlreiche Menschen in aggressive Bestien verwandelt, die andere angreifen. Gemeinsam versucht das Paar, diesen Leuten zu entkommen und herauszufinden, was genau sich da abspielt. Woher kommen diese Verwandlungen? Und lassen sie sich irgendwie rückgängig machen?

Das große Drama des Zombiefilms

Und täglich grüßt das Zombietier. Kein Monster – von irgendwelchen Dämonen vielleicht einmal abgesehen – treibt im Horrorgenre ähnlich oft sein Unwesen wie der gute alte Zombie. Dann und wann lässt er sich sogar noch in den großen Lichtspielhäusern blicken, wie zuletzt bei dem lang erwarteten Sequel 28 Years Later. Ansonsten hat er es sich aber vor allem bei Streamingdiensten oder Direct-to-Video-Produktionen gemütlich gemacht. Da war kürzlich beispielsweise Ziam über einen früheren Kämpfer, der sich durch ein infiziertes Krankenhaus kämpft, um seine Partnerin zu retten. Sehenswert war zudem der One-Take-Trip MadS – Im Rausch der Nacht, bei dem es nicht nur aufgrund von Drogen zu einem surrealen rausch kommt. Wer das alles schon durch hat und Nachschub braucht, darf sein Glück mit Outbreak – Die Verwüstung versuchen.

Wobei das mit dem Glück hier so seine Sache ist. Das fängt schon damit an, dass es ewig dauert, bis es mal wirklich losgeht. Wo andere Filme bei der großen Flut an Zombiegeschichten versuchen, durch ungewöhnliche Settings oder die Szenarien etwas Eigenes zu erzählen, da ist man bei Outbreak – Die Verwüstung darauf aus, mit viel Drama beim Publikum zu punkten. Mal wieder gibt es eine tragische Vorgeschichte, welche dann als Ersatz für eine vernünftige Charakterisierung herhalten muss. Diese dauert hier besonders lang. Meistens begnügt man sich bei solchen Fällen damit, dass es eine kurze Einführung gibt, alternativ Flashbacks, die später eingebaut werden. Hier hat man hingegen anfangs das Gefühl, versehentlich den falschen Film begonnen zu haben, wenn es nur Drama, keinen Horror gibt.

Nette Wendung

Das wird sich später ändern, Neil bekommt es dann doch mit lauter Zombies zu tun, die auf ihn Jagd machen. Warum er auf einmal einen Überlebenswillen hat, nachdem er zuvor versucht hatte sich umzubringen, ist dabei nicht ganz nachvollziehbar. Aber da ist einiges in Outbreak – Die Verwüstung, was man schon glauben wollen muss, damit es funktioniert. Das gilt gerade auch für den finalen Twist. Der ist auf der einen Seite zwar schon irgendwie ganz nett, weil er tatsächlich mal etwas anderes ist und einen vieles mit anderen Augen sehen lässt, was zuvor geschehen ist. Das heißt aber nicht, dass er deswegen überzeugt. So richtig viel Sinn ergibt das Ganze dann doch nicht, selbst innerhalb eines Genres, bei dem nicht nur die Gehirne der Antagonisten Sendepause haben.

Das größere Problem ist aber, dass der Film zu wenig Spannung aufbaut. Selbst in den Szenen, wenn etwas geschieht, fiebert man nicht so wirklich mit. Wobei das zumindest zum Teil sicher auch an den Figuren liegt. Sympathisch sind die eher weniger, was trotz des Schicksalsschlags eine Identifikation erschwert. Man weiß nie so recht, warum einem ihr Überlebenskampf wirklich nahegehen sollte. Eine Katastrophe ist Outbreak – Die Verwüstung nicht, da gibt es im Segment des Zombie-Films deutlich schlechtere Beispiele. Aber eben auch bessere. Lässt man die besagte Wendung einmal außen vor, verpasst man nicht so viel, wenn man den Film hier ignoriert. Da hat das Genre deutlich interessantere Werke hervorgebracht.

Credits

OT: „Outbreak“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Jeff Wolfe
Drehbuch: Jeff Wolfe, Lance Ochsner
Musik: Michael A. Levine
Kamera: Cary Lalonde
Besetzung: Billy Burke, Alyshia Ochse, Jessica Frances Dukes, Taylor Handley, Raoul Max Trujillo, Dani Oliveros, Kylr Coffman

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