Litauen-Brigade 2027 kampfbereit
General Huber: Bereiten uns auf den „Krieg der Zukunft“ vor
05.08.2025, 02:13 Uhr
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Die Bundeswehr will ihre Truppen in Litauen innerhalb von zwei Jahren zur kriegstüchtigen Brigade ausbauen. Geübt wird so realistisch wie möglich – auch mit Szenarien von Tod und Verwundung. Die Botschaft an Russland: Mit der NATO „ist nicht zu spaßen“.
Der Brigadegeneral der 45. Panzerbrigade der Bundeswehr in Litauen, Christoph Huber, hat das Ziel bekräftigt, die in Litauen stationierten Truppen binnen zwei Jahren zu einer einsatzbereiten Brigade zu formen. „Wir haben das große Ziel, bis Ende 2027 eine kriegstüchtige und einsatzbereite Brigade zu sein, um unseren Beitrag zur Verhinderung eines Krieges leisten zu können“, sagte Huber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Huber sagte, man wolle ein Zeichen setzen: „Bis hierhin und nicht weiter. Hier ist Schluss. Hier steht die NATO, das stärkste Verteidigungsbündnis der Geschichte. Und damit ist nicht zu spaßen. Ich glaube, das ist die wichtige Botschaft, die wir senden müssen.“
Um die 45. Brigade fit zu machen, legt Huber Wert auf eine „realitätsnahe Ausgestaltung“ der Übungen. Es müsse „so kriegsnah wie möglich“ ablaufen. „Da gehören auch Komponenten dazu, wie der Umgang mit Tod und Verwundung. Die Selbst- und Kameradenhilfe muss funktionieren. Die Rettungskette muss funktionieren“, sagte Huber.
Gleichzeitig sei die größte Herausforderung, den Krieg der Zukunft zu antizipieren. „Wir als Militärs müssen uns, und das ist die große Kunst und die größte Herausforderung, immer bestmöglich auf den Krieg der Zukunft vorbereiten. Nicht auf den Krieg der Vergangenheit, nicht unbedingt auf den Krieg der Gegenwart, sondern auf den Krieg der Zukunft“, betonte Huber. Dabei profitiere man durch die Erfahrungen der ukrainischen Soldaten. „Wir schauen uns genau an, was dort passiert und ziehen daraus für uns die Schlussfolgerungen.“
Gepanzerte Verbände würden auch in Zukunft wichtig sein, sagte Huber. Es brauche aber auch moderne Systeme wie Angriffsdrohnen, Aufklärungsdrohnen und Drohnenabwehrsysteme. Für die Bundeswehr, betonte der General, habe der Einsatz in Litauen oberste Priorität. „Wir bekommen alles, was wir zur Erfüllung unseres Auftrages brauchen. Wir werden mit dem modernsten Gerät ausgestattet, ob das der Leopard 2A8, der Schützenpanzer Puma S1, die Panzerhaubitze 2000 oder sogenannte ‚Loitering-Munition‘ ist. Wir werden eine schlag- und kampfkräftige Brigade.“