Vor wenigen Tagen leuchtete der Frankfurter Europaturm – besser bekannt unter seinem Spitznamen „Ginnheimer Spargel“ – aus Anlass des Christopher Street Days in den Regenbogenfarben. Auch zu anderen Anlässen macht das höchste Bauwerk der Stadt mit wechselnder Beleuchtung auf sich aufmerksam.

Von den 2019 vorgestellten Plänen, den auf Bockenheimer Gemarkung stehenden Fernmeldeturm wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war hingegen lange nichts zu hören. Schon 1999 war das Restaurant in der Kanzel auf 227 Meter Höhe aus Brandschutzgründen geschlossen worden.

Der für den Standort zuständige Ortsbeirat 2 musste fast sechs Jahre lang warten, bis der Magistrat eine Anfrage zu diesem Thema jetzt beantwortet hat. Eine konkrete Per­spektive enthält die Stellungnahme allerdings nicht.

„Wichtiges Wahrzeichen der Stadt“

Zwar befürworte der Magistrat die Pläne, den Funkturm in Kooperation mit der Eigentümerin wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der „Ginnheimer Spargel“ sei eine „weithin sichtbare städtebauliche Landmarke und ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt und der Region“. Ein unmittelbar umsetzbares Konzept für eine Wiedereröffnung gebe es jedoch nicht.

Für die Sanierung und die brandschutztechnische Ertüchtigung des Turms wären rund 50 Millionen Euro nötig. Unter anderem müsste ein Feuerwehraufzug eingebaut werden. 2019 hatte der mittlerweile abgewählte Oberbürgermeister Peter Feldmann das die Wiedereröffnung ins Gespräch gebracht.

Der Bund hatte zugesagt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Für den übrigen Betrag müssten die Stadt Frankfurt und das Land Hessen aufkommen. Eine Verständigung gab es bisher nicht – der Magistrat sieht aber eine „anhaltende Gesprächsbereitschaft des Landes Hessen in dieser Angelegenheit“.

Unabhängig davon ist aber offen, ob es eine politische Mehrheit für den städtischen Finanzierungsanteil gäbe. Vor drei Jahren hatte das Projekt für Grüne und SPD im Stadtparlament keine Priorität. Und seitdem ist die finanzielle Lage der Stadt nicht besser geworden.