München – 6,7 Millionen Besucher waren vergangenes Jahr auf dem weltberühmten Münchner Oktoberfest. Mit „nur“ 706 Straftaten bei dieser Menschenmenge ist es eines der sichersten Volksfeste der Welt.
Doch jetzt nehmen radikale Islamisten die Wiesn ins Visier. Anfang 2025 veröffentlichte der gefährliche IS-Ableger ISPK (Islamischer Staat in der Provinz Khorasan) auf seiner Propaganda-Plattform potenzielle Attentatsziele. Darunter auch das Oktoberfest in München.
„100-prozentige Sicherheit gibt es nicht“
Zehn mögliche Ziele nennt der Aufruf – darunter auch das Oktoberfest
Foto: plakat
BILD fragte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU): Wie gefährlich ist das Oktoberfest dieses Jahr? „Wir haben über Jahre hinweg das Sicherheitskonzept erweitert. Sei es mit Pollern, Lkw-Sperren oder dem Sicherheitszaun. Verschärfte Einlasskontrollen dienen dazu, gefährliche Gegenstände wie Messer zu finden“, so Herrmann.
Messer-Angriff wird nicht zu verhindern sein
Der CSU-Minister sagt aber auch: „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.“ Verfassungsschutzpräsident Manfred Hauser (56) zu BILD: „Es gibt eine abstrakt hohe Gefährdungslage. Es wird wieder abstrakte Hinweise geben, wie in den vergangenen Jahren auch. An den allermeisten war aber nichts dran.“
Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU)
Foto: Matthias Balk/dpa
Ein Polizist gibt zu: „Wenn jemand mit einem Messer auf das Oktoberfest geht, wird das nicht zu verhindern sein. Dieser Realität müssen wir uns stellen. Anschläge gab es in den vergangenen Monaten und Jahren leider immer wieder.“
Islamisten hoffen auf „Überbietungseffekte“
Herrmann stellte am Montag Verfassungsschutzinformationen für das erste Halbjahr in Bayern vor. Zum Islamismus sagt er: „Die radikalisierten Täter sind in der Regel auch nicht in eine bestimmte Gruppierung eingebunden. Auslöser für den letzten Schritt ist häufig das Vorbild eines verehrten ,Märtyrers‘ oder eines bereits ,erfolgreich‘ verlaufenen Anschlags.“
„Auf solche Nachahmungs- und Überbietungseffekte zielen die islamistischen Akteure in den sozialen Medien besonders ab“, so der Innenminister.