Sporttrikots in allen Farben und viele strahlende Kindergesichter sind in dieser Woche auf dem Fußballplatz des Vereins DJK Agon 08 zu sehen. Auch in diesen Sommerferien organisiert der Sportverein wieder die kostenfreie Fußballschule „Sport statt Straße“. Knapp 300 Kinder zwischen vier und elf Jahren haben sich zu dem Ferienprogramm angemeldet und dürfen sich fünf Tage auf ein sportliches Programm freuen. Von 11 bis 17 Uhr ist täglich Bewegung angesagt: „Fußball ist natürlich das Kerngeschäft, aber es gibt auch Programm drum rum“, erklärt Manfred Novacek, der Hauptorganisator des Programms. So besucht beispielsweise auch an diesem Nachmittag eine Gruppe einen Zoo.

Die Kinder sind begeistert von dem Projekt. Chiara ist elf Jahre alt und war schon häufig dabei. Sie selbst wolle nach ihrer Zeit im Programm als Trainerin einsteigen. „Ich freue mich immer sehr auf die Woche“, schwärmt die Elfjährige. Auch der zehnjährige Ibrahim nimmt bereits zum dritten Mal teil: „Es macht viel Spaß, das ist immer ein Highlight in den Ferien“, erzählt er. Der Zehnjährige spielt eigentlich in einem anderen Verein und ist nur für diese Woche auf dem Sportplatz in Mörsenbroich. „Es ist schön, die Leute dann wiederzusehen“, sagt er. Später wolle er selbst Fußballprofi werden.

Frisches Obst, leckeres Essen, gutes Training – ohne die Unterstützung von ungefähr 60 Ehrenamtlichen wäre das einwöchige Programm nicht möglich. Schließlich „soll hier nichts verkauft werden, sondern verschenkt“, betont Novacek. Das Programm werde ausschließlich aus Spenden und von Sponsoren finanziert. Ob in der Küche, auf dem Sportplatz oder bei den Ausflügen – überall wird unterstützt. Besonders auf dem Sportplatz wird auf die Qualifikation geachtet. Für die sechs Gruppen gibt es jeweils vier bis fünf Trainer: Alle von ihnen sind lizenziert. Das sei wichtig, weil im jungen Alter viel kaputt gehen könne, wenn die Technik falsch sei, erklärt Novacek. „Auch wenn es manchmal anstrengend sein kann, ist es schön, zu sehen, wie am Ende des Tages alle zusammen spielen und ein Team entsteht“, erzählt die ehrenamtliche Trainerin Janina Meyer.

Die Fußballschule geht dieses Jahr in die 20. Saison, aber als besonderen Geburtstag möchte Manfred Novacek das noch nicht sehen. Durch ihn wurde das Projekt damals gestartet – und er ist noch nicht fertig. „Ich mach das auf jeden Fall noch bis zum Vierteljahrhundert“, erzählt er. Er habe noch Zeit und Lust, das Programm weiterzuleiten. „Eigentlich wollte ich nach fünf Jahren aufhören – jetzt bin ich froh, dass ich damals überredet wurde, weiterzumachen“, sagt er. Mit der Planung sei er das ganze Jahr beschäftigt – in Gedanken sei er also bereits jetzt bei der Fußballschule 2026.