Die merkwürdigen Umstände eines Messerangriffs beschäftigen die Mordkommission der Münchner Polizei: Sie ermittelt gegen einen 63-jährigen Mann aus dem Landkreis Deggendorf wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Am Montag kurz vor 10 Uhr morgens erreichten mehrere Anrufe die Notruf-Zentrale der Polizei: Aus einer Tiefgarage in der Fasangartenstraße in Perlach seien Hilferufe einer Frau zu hören. Mehr als zehn Streifen machten sich auf den Weg zum Ort des Geschehens.

Sie trafen in der Tiefgarage drei Personen an: Eine 55-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann, die in dem Anwesen wohnten, sowie den 63-Jährigen, der die beiden mit einem Messer bedrohte. Die Beamten zogen ihre Schusswaffen und forderten den Mann auf, das Messer fallen zu lassen, was er auch tat. Er wurde festgenommen. Dabei fand die Polizei ein weiteres Messer bei ihm.

Wie sich später herausstellte, hatten er und die Frau eine Beziehung geführt, die allerdings bereits vor 15 Jahren zu Ende gegangen war. Danach hatte sie den 54-Jährigen geheiratet. Was ihren Ex-Mann so erzürnte, dass er den beiden nach so langer Zeit in der Tiefgarage auflauerte, ist noch nicht bekannt. Der Ehemann wurde durch mehrere Stiche in den Oberkörper schwer verletzt. Er musste in einem Krankenhaus notoperiert werden, Lebensgefahr besteht jedoch nicht. Der Täter selbst fügte sich wohl selber eine Schnittwunde an der Hand zu, die im Krankenhaus versorgt wurde.