Foto: Canva/Auerbach Verlag / Logo: Sport1
Nicht nur das Programm von Sport1 wird umgebaut, auch in der Führungsetage gibt es Wechsel. Mit Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer verlassen die bisherigen Geschäftsführer das Unternehmen. Der neue Boss ist in Deutschland unbekannt.
Der Fernsehkonzern Sport1 befindet sich in einem tiefen Change-Prozess. Immer weniger Sport ist beim Sender zu finden, der vielleicht bald Show1 heißen wird. Das Corner-Logo wechselt derzeit ständig zwischen beiden Namen hin und her. In die Show-Richtung wurde das Programm zuletzt schon umgebaut – es liefen erfolglose Formate wie „MasterChef“ oder „Power of Love“, auch die derzeit gezeigte Primetime-Show „Darts Party“ nimmt nur sehr langsam Fahrt auf. Alle Formate kommen von Acunmedya, dem neuen Gesellschafter von Sport1, einer türkischen Medienfirma. Jetzt ist die Rede davon, dass bei der Sport1 Medien-Gruppe „die Konzernstruktur weiter vereinfacht“ werden soll.
Wer ist der neue Sport1-Boss?
Im Zuge dieser „Neuausrichtung und Vereinfachung“ würden dann auch die beiden bisherigen Geschäftsführer ausscheiden. Nicht mehr für das Unternehmen tätig sind somit Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer. Ein neuer Geschäftsführer ist schon bestimmt, aber selbst in gut informieren Branchenkreisen relativ unbekannt. Tufan Özkul übernimmt das Ruder beim Unternehmen. Laut einer Pressemitteilung verfügt er über „langjährige Erfahrung im internationalen Medienbereich“. Möglich, dass er diese bei Acunmedya gesammelt hat, genauer erläutert ist all das in einer Medienmitteilung nicht. Und somit bleibt erstmal offen, wer Tufan Özkul ist – und sicher ist das auch eine Frage, die sich die verbliebene Belegschaft der Gruppe stellt. Die Pressestelle des Senders verwies auf Nachfrage auf eine in Vorbereitung befindliche Presseinformation.
Özkul wird in den nächsten Wochen nicht wenige Probleme zu lösen haben. Neben der Frage, ob Sport1 denn nun wirklich einen neuen Namen bekommt, wird er auch organisieren müssen, dass die TV-Reichweiten des Senders langsam steigen. Echte Impulse haben zuletzt „Power of Love“ und „My Style Rocks“ nicht gebracht – an der Strategie will Acunmedya aber offenbar festhalten. „My Style Rocks“, das immerhin im Netz ein sicherer Meme-Lieferant ist, wurde frisch um eine dritte Staffel verlängert. Derzeit ist das Format in einer Sommerpause.
Und Özkul wird entscheiden müssen, wie wichtig der Darts-Sport für den Sender ist. In den kommenden Wochen und Monaten gilt es, die Rechteverhandlungen voranzutreiben. Weil die Darts-WM sich zuletzt zum echten Zuschauermagneten entwickelt hat, gilt als relativ sicher, dass sich diesmal auch größere TV-Sender um die Rechte bewerben werden.
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