Am 1. Mai sind sie vielerorts zu sehen, die sogenannten Maiele. Selbstgemachte kleinere Versionen von Maibäumen. Nicht alle, die ein Maiele als Liebesbekundung aufstellen, wissen aber um den Brauch. Denn wer einmal ein geschmücktes Bäumchen mit hölzernem Herz hinstellt, der muss das jedes Jahr tun, so die Tradition. Beim dritten Mal wird der Heiratsantrag fällig. Eine Hochzeit hatte der Augsburger Matthias Abbt nicht im Sinn, als er seiner Freundin Marlene Herz vor rund drei Jahren das erste Maibäumchen aufstellte. Trotz Hindernissen hat es nun mit dem Heiratsantrag geklappt.

Augsburg: Das erste Maiele wird 2023 aufgestellt

Maiele Nummer eins gab es 2023. Der zweite Streich im Jahr darauf erregte auch die Aufmerksamkeit der Nachbarn, die sich fragten, wie es weitergehen würde. Auch unsere Redaktion orakelte in unserer Rubrik „Augsburger Anekdoten“ über die Zukunft des Paares. Nun wurde Bäumchen Nummer drei aufgestellt, allerdings umzugsbedingt an anderer Stelle. Blöd nur, dass sich die beiden am 1. Mai gar nicht zu Gesicht bekamen. „Ich hatte das Maiele schon gesehen, bin aber erst ein paar Tage später aus dem Kururlaub mit Freundinnen zurückgekommen“, erinnert sich Herz.  

Marlene Herz und Matthias Abbt aus Pfersee haben sich nach dem dritten Maiele verlobt.

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Marlene Herz und Matthias Abbt aus Pfersee haben sich nach dem dritten Maiele verlobt.
Foto: Sebastian Richly

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Marlene Herz und Matthias Abbt aus Pfersee haben sich nach dem dritten Maiele verlobt.
Foto: Sebastian Richly

Einen Antrag gab es erst einmal nicht. „Eigentlich wollte ich die Frage im gemeinsamen Urlaub danach stellen“, so Abbt, der mit viel Liebe und vor allem Wasser das Maiele so lange am Leben hielt, bis seine Herzensdame wieder zu Hause war. Die hatte sich schon auf einen Kniefall eingestellt. „Ich kam und er war schick angezogen. Da war ich schon ein bisschen enttäuscht, dass er mir keinen Antrag gemacht hat.“

Schwäbische Tradition Maiele: Heiratsantrag verschiebt sich

Dieser sollte einige Wochen später folgen, ganz romantisch auf dem Gipfel des Stromboli. Doch auch damit wurde es nichts. „Das hatte familiäre Gründe, da konnte ich kurzfristig nicht weg“, so Abbt. Also wurde umgeplant und beim gemeinsamen Kochen ging der 30-Jährige auf die Knie und stellte die Frage aller Fragen. „Ich habe im Überschwang mir selbst den Ring angesteckt, weil ich so aufgeregt war“, muss Marlene Herz immer noch schmunzeln. Angestoßen haben die frisch Verlobten mit Dosenbier. Abbt hatte in der Aufregung vergessen, den Sekt kaltzustellen.

Drei Maiele stellte Matthias Abbt seiner Herzensdame auf, ehe es zum Heiratsantrag kam.

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Drei Maiele stellte Matthias Abbt seiner Herzensdame auf, ehe es zum Heiratsantrag kam.
Foto: Sebastian Richly 

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Drei Maiele stellte Matthias Abbt seiner Herzensdame auf, ehe es zum Heiratsantrag kam.
Foto: Sebastian Richly 

Das Ring-Glück hielt aber nicht lange. Nur wenige Tage später auf den Augsburger Sommernächten brach ein Stein heraus. „Da war erst einmal großes Theater, aber zum Glück hat uns der Juwelier den Ring kostenlos ersetzt“, so Abbt. Und so können die beiden 30-Jährigen nun mit der Planung der Hochzeit beginnen. Im nächsten Jahr wird es wieder ein Maiele geben, wie Abbt bereits beschlossen hat. 2024 hätte Herz im Übrigen ein Maiele ihrem Liebsten aufstellen müssen, denn in einem Schaltjahr sind laut Brauch die Frauen an der Reihe.

  • Sebastian Richly

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