Auf Bundesstraße in Stuttgart: „Gefährliche Aktion“ –  Skater rast Neue Weinsteige hinunter Die Weinsteige in Stuttgart: hier war am vergangenen Wochenende ein Skater unterwegs. Foto: Lichtgut/Julian Rettig/Archiv

Ein Video im Netz zeigt eine halsbrecherische Aktion eines Skaters in Stuttgart. Die Polizei weiß nichts von dem Vorfall. Im Netz gibt es auch kritische Stimmen.

Es auf der Neuen Weinsteige ganz entspannt rollen lassen, einfach mal den Blick in den Stuttgarter Kessel genießen. Vielen Autofahrern bleibt aufgrund des zähen Verkehrs oft nichts anderes übrig. Sich vor allem auf die Straße, weniger auf den Ausblick, konzentrieren, musste sich ein Mann, der auf einem eher ungewöhnlichen Untersatz am vergangenen Sonntag, 3. August, auf der bekannten Route unterwegs war: Er raste auf einem Skateboard gen Innenstadt.

Eine Zeugin filmte den Skater und stellte das Video später auf Tiktok online. Der kurze Clip zeigt einen Mann, bekleidet mit schwarzer Hose und Lederjacke, der auf der linken der beiden Fahrspuren fährt, neben ihm ein Wohnmobil. Weil die Spur endet, muss er bremsen, nimmt dazu den Fuß vom Brett. Erlaubt sind an der Stelle 40 Kilometer in der Stunde. Wie schnell der Skater unterwegs war, lässt sich nur erahnen. Die Autos hinter ihm fahren jedenfalls keine Schrittgeschwindigkeit.

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Dass niemand den Notruf wählte und die Polizei informierte, das wundert auch Polizeisprecher Stephan Widmann. Zumal auch er betont, dass die Aktion den Bildern nach zu urteilen „gefährlich“ gewesen sei. Auf der Neuen Weinsteige herrscht eigentlich zu jeder Tageszeit ordentlich Verkehr, Staus sind keine Seltenheit – Unfälle ereignen sich bisweilen auch.

„Wenn ein Gehweg vorhanden ist, muss man mit einem Skateboard diesen benutzten, dann darf nicht auf der Straße gefahren werden“, sagt Widmann. Laut Straßenverkehrsordnung zählen Skateboards zu den „besondern Fortbewegungsmitteln“. Sofern nicht extra ausgeschildert, also keine gesonderte Regelung gilt, darf mit den Rollbrettern ausschließlich auf Fußwegen sowie in Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen gefahren werden.

Viel Verkehr auf der Weinsteige Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski „Lebensmüde“: Internetnutzer äußern Kritik

In der Polizeistatistik für Stuttgart werden Verstöße mit Skateboards nicht gesondert aufgeführt. Ihm seien jedenfalls keine Fälle bekannt, so Widmann, weshalb er davon ausgehe, dass ähnliche Fälle „eher selten“ vorkommen.

Schaut man in die Kommentarspalte unter dem Video, findet man einen User, der dieselbe Harakiri-Fahrt unternommen haben will. „Ich bin da auch schon 100 Mal runter gefahren mit dem Longboard“, heißt es. „Das hat man schon vor 25 Jahren getan“ , schreibt ein anderer Nutzer. Verifizieren lässt sich das freilich nicht.

Unter dem Video äußern viele Nutzer aber auch Kritik an der Leichtsinnigkeit des Skaters. „Ist der lebensmüde?“, lautet ein Kommentar. „Die Menschen machen sich keine Gedanken darüber wie gefährlich sowas ist“, schreibt ein anderer.