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Vom Dach des Weißen Hauses sprach Trump zu Reportern. Dabei ging er nicht nur auf den Bau seines opulenten Ballsaals ein, sondern scherzte auch über Nuklearwaffen.

Washington, D.C. – Der Dienstag (5. August) begann im Weißen Haus zunächst im Rahmen bekannter Routinen. Erst hielt US-Präsident Donald Trump ein Fernsehinterview ab, anschließend telefonierte er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Später am Morgen (US-Ortszeit) kam es dann jedoch zu einer unerwarteten Wendung: Plötzlich erschien Trump auf dem Dach über dem Westflügel des Weißen Hauses. Neben ihm der Architekt James McCrery und einige weitere Personen. Auf die Frage von Reportern, was er dort mache, antwortete Trump: „Einen kleinen Spaziergang.“ Doch dabei sollte es nicht bleiben.

Trump steigt aufs Dach des Weißen Hauses und sucht „nach weiteren Möglichkeiten“, Geld für die USA auszugeben

Dass es Trump nicht nur darum ging, sich die Beine zu vertreten, wurde schnell klar. Denn unmittelbar nach seiner ersten knappen Antwort ging der Republikaner auf seine Pläne ein, einen opulenten Ballsaal im Stile seines Anwesens in Mar-A-Lago errichten zu lassen, die vor Kurzem bekannt geworden waren: Er suche nur „nach weiteren Möglichkeiten, Geld für dieses Land auszugeben“, erklärte Trump. Dabei sagte er, wie mitunter die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und der Nachrichtensender abc News berichteten: „Alles, was ich mache, wird von mir finanziert.“

Vom Dach des Weißen Hauses sprach Trump zu Reportern. Dabei kündigte er nicht nur den Bau eines opulenten Ballsaals an, sondern scherzte auch über Nuklearwaffen.US-Präsident Donald Trump auf dem Dach des Weißen Hauses © IMAGO / ZUMA Press Wire

Trump plant, noch vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit im Januar 2029 Gäste im neuen Ballsaal des Weißen Hauses zu empfangen. Im September sollen die Bauarbeiten für das 200 Millionen US-Dollar umfassende Projekt beginnen, für das Trump mitunter vielfach „Geltungsdrang“ vorgeworfen wurde. Mit der Konstruktion beauftragt ist der Architekt McCrey, neben dem Trump am Dienstag vom Dach des Weißen Hause – das gemeinhin auch als „The People’s House“ bezeichnet wird – das Gelände inspizierte.

Trump kündigt scherzhaft an, Nuklearwaffen am Weißen Haus platzieren zu wollen

Doch bei den Plänen zum Bau des luxuriösen Ballsaals sollte es nicht bleiben. Weil Trump, als er langsamen Schrittes und im Gespräch mit McCrery über das Dach ging, immer wieder auch auf den Boden zeigte, fragten ihn anwesende Reporterinnen und Reporter, was er denn noch zu bauen plane.

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Dabei entgegnete Trump sichtlich amüsiert und in scherzhaftem Ton, „Raketen“, während er auf den Rasen vor dem Weißen Haus zeigte: „Atomraketen.“ „Hat er Raketen gesagt?“, fragten sich Journalisten The Daily Beast zufolge daraufhin ungläubig. Anschließend ignorierte Trump abc News zufolge eine Frage zur Situation im Gaza-Streifen und ging zurück ins Weiße Haus.

Trumps Auftritt auf dem Dach des Weißen Hauses ist nicht der erste eines US-Präsidenten in der Historie

Trump ist nicht er erste US-Präsident, der sich auf dem Dach des Weißen Hauses präsentierte, allerdings kam dies in der US-Historie bislang extrem selten vor. Der 39. US-Präsident Jimmy Carter (1977–1981) etwa ließ auf dem Dach des „People’s House“ Ende der Siebzigerjahre insgesamt 31 Solarzellen errichten, um die Bedeutung erneuerbarer Energien zu unterstreichen, wie die Presseagentur AP anmerkt. Die Paneele wurden jedoch unter seinem Nachfolger Ronald Reagan (1981–1989) wieder entfernt.

Doch bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es zu einer Umkonstruktion des Weißen-Haus-Dachs gekommen: So ließ der Jahr 1910 ließ der 27. US-Präsident William Howard Taft eine Schlafveranda auf dem Dach errichten, um den heißen Sommernächten in Washington zu entkommen. (fh)