Trump-Gesandter Witkoff in Moskau
Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, ist nach Medienberichten zu Gesprächen mit der russischen Führung in Moskau gelandet. Russische Nachrichtenagenturen meldeten die Ankunft übereinstimmend unter Berufung auf informierte Quellen.
Witkoffs Besuch kommt kurz vor Ablauf einer Frist, die Trump der Moskauer Führung für ein Ende des Angriffskriegs auf die Ukraine gesetzt hat. Ansonsten droht er mit Sanktionen gegen Russland und Länder, die russisches Öl kaufen.
Kremlchef Wladimir Putin hat bislang kein Einlenken erkennen lassen. Die Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten wird laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow Zeit brauchen. Dies sagte er der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme. „Natürlich gibt es in diesem Prozess eine gewisse Trägheit“, sagte Peskow und bezog sich dabei auf das lange Ausbleiben eines Treffens zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump. „Es braucht Zeit, bis die bilateralen Beziehungen wieder auf einen normalen Kurs gebracht werden können“, fügte er hinzu.
Es ist Putin aber schon mehrfach gelungen, Witkoff davon zu überzeugen, dass Russland eigentlich gesprächsbereit sei. Auch für diesen mittlerweile fünften Besuch Witkoffs in Moskau in diesem Jahr hat der Kreml ein Treffen mit Putin nicht ausgeschlossen. Das genaue Programm ist nicht bekannt. (dpa/rtr)
Litauen: Abgestürzte Drohne hatte Sprengsatz
Eine in Litauen abgestürzte Drohne war mit rund zwei Kilogramm Sprengstoff bestückt. Dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius mit. Das unbemannte Flugobjekt sei nach dem Auffinden von Spezialkräften der litauischen Armee deaktiviert worden. Es war mutmaßlich aus Belarus kommend in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingeflogen und nach mehrtägiger Suche auf dem Truppenübungsgelände Gaiziunai bei Jonava gefunden worden. Dabei soll es sich um eine sogenannte Gerbera-Drohne handeln, die äußerlich den von Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzten Shahed-Kampfdrohnen ähneln.
Das Flugobjekt war zuvor in der Nähe der Hauptstadt Vilnius von Bürgern gesichtet und gemeldet worden. Nach Angaben der Armee ist die wahrscheinlichste Version, dass es sich um eine Drohne handelt, die von der ukrainischen Luftabwehr abgelenkt worden ist. Die Behörden untersuchen der Generalstaatsanwaltschaft zufolge aber weiter in alle Richtungen.
Die Regierung in Vilnius forderte zudem die Nato zu mehr Hilfe bei der Luftverteidigung auf. Die zunehmende Häufigkeit ähnlicher Vorfälle stelle eine Bedrohung für die Sicherheit Litauens und des gesamten Bündnisses dar, schrieben Außenminister Kestutis Budrys und Verteidigungsminister Dovile Sakaliene in einem gemeinsamen Brief an Nato-Generalsekretär Mark Rutte. (dpa)
Tote durch russischen Drohnenangriff nahe Saporischschja
Im südostukrainischen Gebiet Saporischschja sind zwei Männer durch eine russische Drohne getötet worden. Der Angriff sei in der Gemeinde Stepnohirsk durch eine ferngesteuerte Drohne erfolgt, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Ziel der Attacke sei ein Haus gewesen, neben dem die beiden Männer standen, hieß es. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft unweit der Siedlung, die nur etwas mehr als 20 Kilometer südöstlich von Saporischschja liegt. (dpa)
Russische Armee setzt Vormarsch in Ostukraine fort
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russlands Militär in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk ein weiteres Dorf eingenommen und setzt seinen Vormarsch fort. Die Behörden in Kiew haben die jüngste Ankündigung Moskaus über das eroberte Dorf nicht erwähnt und bestreiten seit Wochen, dass russische Streitkräfte in die Region eingedrungen sind. Die russische Armee hält sich seit Monaten entlang von Abschnitten der 1000 Kilometer langen Frontlinie nach Westen und nimmt fast täglich neue Dörfer ein, vor allem in der Region Donezk. Das ukrainische Militär behauptet, dass seine Streitkräfte ihre Stellungen an der Frontlinie halten. Moskau erklärt, es habe die volle Kontrolle über die Region Luhansk und halte Teile der anderen Regionen sowie die 2014 eroberte Halbinsel Krim. (rtr)
Ukraine: Jeden Monat 9.000 zusätzliche russische Soldaten
Russland ist trotz Verlusten ukrainischen Angaben zufolge in der Lage, jeden Monat zusätzliche Soldaten in die Ukraine zu schicken. „Der Gegner vergrößert seine Gruppierung jeden Monat um 9.000 Personen“, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexij Syrskyj bei Facebook.
Ziel der russischen Armeeführung ist es demnach, zehn zusätzliche Division bis Ende des Jahres zu bilden. „Daher haben wir keine andere Wahl, als die Mobilisierungsmaßnahmen fortzusetzen, die Kampfausbildung zu verbessern und die Drohnenkomponente unserer Streitkräfte zu stärken“, so der General. Die russischen Verluste an Toten und Verwundeten im Juli bezifferte er auf über 33.000 Soldaten.
Besonders kritisch ist Syrskyj zufolge die Situation im ostukrainischen Donezker Gebiet an den Frontabschnitten bei Pokrowsk, Dobropillja und an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk bei Nowopawliwka. (dpa)