Nahezu 60% der deutschen Unternehmen rechnen damit, dass das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten für sie zusätzliche Belastungen durch höhere Zölle und mehr Bürokratie mit sich bringen wird. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage hervor.

Dieser Anteil steigt auf 74%, wenn es sich um Unternehmen mit direktem US-Geschäft handelt, wie eine Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter rund 3.500 Firmen ergab.

Im Gegensatz dazu erwarten 37% der Befragten keine Auswirkungen, während lediglich 5% wirtschaftliche Entlastungen infolge des Abkommens sehen, das ab Donnerstag für die meisten EU-Güter Zölle in Höhe von 15% vorsieht.

„Dieses Abkommen mag politisch notwendig gewesen sein, doch für viele Unternehmen in Deutschland ist es dennoch eine bittere Pille,“ sagte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov.

Noch problematischer sei die anhaltende Unsicherheit darüber, ob das Abkommen Bestand haben werde, so Melnikov weiter. Sie forderte die EU-Kommission auf, in weiteren Gesprächen mit den USA Verbesserungen zu erzielen.

Rund 80% der Unternehmen mit direktem US-Geschäft gaben an, dass ihre größte Sorge die neuen Zölle seien, wobei neun von zehn bereits jetzt negative Auswirkungen der aktuellen Politik spürten.

Fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen richten infolgedessen ihren Blick auf neue Märkte. Insbesondere der europäische Binnenmarkt gilt dabei als stabil und berechenbar.