Bei archäologischen Grabungen in der historischen Mitte Berlins sind weitere wertvolle Gegenstände gefunden worden. Dazu gehören unter anderem Münzen aus dem 13. Jahrhundert, eine Flöte aus Knochen aus dem 14. Jahrhundert sowie Lederschuhe aus dem 15. Jahrhundert. Berlins Landeskonservator Christoph Rauhut sagte am Mittwoch zur Präsentation der Funde, die Silbermünzen seien ein Beleg für die Entwicklung des mittelalterlichen Berlins zur Stadt.
Seit 2019 finden am Molkenmarkt unweit des Roten Rathauses archäologische Ausgrabungen statt. Dort soll ein neues Stadtquartier entstehen. Bislang wurden mehr als 700.000 Funde bei den Ausgrabungen geborgen. Sie spiegelten die Alltagskultur über mehrere Jahrhunderte wider, sagte Projektleiter Eberhard Völker. Im Zuge der späteren Bebauung sind sogenannte „archäologische Fenster“ geplant, die einen Blick auf einige Fundstellen ermöglichen sollen.
Die Grabungen am Molkenmarkt gelten aktuell als die größte Stadtkerngrabung Deutschlands. Die ursprüngliche Ausgangsfläche von rund 22.000 Quadratmetern wurde inzwischen erweitert. Bis in eine Tiefe von durchschnittlich vier Metern wird gegraben.
„Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Fundstücke wird noch viele spannende Erkenntnisse über das mittelalterliche Berlin für uns bereithalten und den Blick auf die Geschichte unserer Stadt verändern“, teilte der Senator für Stadtentwicklung Christian Gaebler (SPD) mit. Die Funde vom Molkenmarkt können im neu eröffneten PETRI Berlin in der Gertraudenstraße bewundert werden.
Sendung: Inforadio, 6.8.2025, 14:04 Uhr