Zuletzt sollten Aufnahmen die Vitalität von Ramsan Kadyrow unter Beweis stellen. Doch auf einem neuen Video macht der tschetschenische Machthaber keinen guten Eindruck mehr – weder körperlich noch kognitiv. Er spricht undeutlich und wirkt unfit.

+++ 17:24 Umfrage: Vertrauen in Selenskyj sinkt nach Anti-Korruptions-Streit +++
Das Vertrauen der Ukrainer in Präsident Wolodymyr Selenskyj ist laut einer neuen Umfrage des Kiewer Instituts KIIS von 65 Prozent im Juni auf 58 Prozent Anfang August gefallen. Hintergrund ist ein Gesetz vom 22. Juli, das die Anti-Korruptionsbehörden der Generalstaatsanwaltschaft unterstellen sollte – ein Schritt, der Massenproteste und internationale Kritik auslöste. Selenskyj machte das Gesetz zwar rückgängig, doch der Imageschaden bleibt: Der Anteil derer, die ihm nicht vertrauen, stieg von 30 auf 35 Prozent. Hauptgrund laut KIIS: Enttäuschung über anhaltende Korruption im Staat – weniger persönliche Vorwürfe gegen den Präsidenten selbst.

+++ 16:52 Drohnenangriff auf russisches Brjansk +++
Am frühen Morgen ist die russische Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze von Drohnen angegriffen worden. Laut örtlichen Berichten kam es gegen 5 Uhr zu über zehn Explosionen am Himmel. Die Luftabwehr habe mehrere Drohnen abgeschossen, teilt Gouverneur Alexander Bogomaz mit. Anwohner meldeten dichten schwarzen Rauch in einem Stadtteil – mutmaßlich dort, wo Trümmer niedergegangen sind. Berichte in sozialen Netzwerken deuten auf einen Angriff in der Nähe eines wichtigen Öldepots hin, das als Teil der Druschba-Pipeline auch russische Truppen versorgt. Verletzte oder Schäden gebe es laut Behörden nicht.

+++ 16:17 EU führt dynamischen Ölpreisdeckel für Russland ein +++
Die EU setzt ab dem 3. September einen neuen, dynamischen Preisdeckel für russisches Öl in Kraft. Statt des bisherigen Fixwerts von 60 US-Dollar pro Barrel soll der Höchstpreis künftig 15 Prozent unter dem globalen Drei-Monats-Durchschnitt liegen – aktuell wären das 47,60 Dollar. Das teilt EU-Kommissionssprecherin Arianna Podesta mit. Die Regel betrifft Dienstleistungen wie Transport und Versicherung durch EU- und G7-Firmen und zielt darauf ab, Russlands Energieeinnahmen zu kürzen, ohne den Weltmarkt zu destabilisieren. Auch Großbritannien unterstützt den neuen Mechanismus. Russlands Staatshaushalt gerät zunehmend unter Druck: Im Juli brachen die Öl- und Gaseinnahmen um 30 Prozent im Jahresvergleich ein.

+++ 15:33 Kreml: Gespräch zwischen Putin und Witkoff „konstruktiv“ verlaufen +++
Das Gespräch des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau ist aus Sicht des Kreml „konstruktiv“ verlaufen. Es habe „eine ziemlich nützliche und konstruktive Unterhaltung stattgefunden“, sagt Putins Berater Juri Uschakow nach dem Treffen vor Journalisten. Beide Seiten hätten ihre Positionen zur Ukraine „signalisiert“.

+++ 14:57 Russisches Militär in Belarus eingetroffen – Vorbereitung auf gemeinsames Manöver +++
Erste russische Truppen sind in Belarus angekommen, um das gemeinsame Großmanöver „Sapad-2025“ vorzubereiten. Die Übung soll Mitte September stattfinden. Offiziell ist von über 13.000 Teilnehmern die Rede – doch NATO-Schätzungen gehen von bis zu 150.000 Soldaten aus. Wo genau die nun eingetroffenen russischen Einheiten stationiert werden, ließ Minsk offen. Die Ukraine warnt, das Manöver könne als Deckmantel für neue Angriffe dienen – ähnlich wie 2022, als russische Truppen nach einer Übung von Belarus aus in die Ukraine einmarschierten.

+++ 14:16 Munz: Kreml soll zwei wichtige Infos durchgesteckt haben +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff reist nach Moskau. Während der Kreml sich offiziell über den Besuch des Trump-Vertrauten freut, zeichnet sich nicht nur bei russischen Kriegsbloggern laut ntv-Korrespondent Rainer Munz ein gänzlich anderes Bild ab. Im Hintergrund arbeite der Kreml weiter daran, Trump zu beeinflussen.

+++ 13:59 Treffen zwischen Putin und Witkoff dauerte mehrere Stunden +++
Das Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff ist einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge beendet. Es habe rund drei Stunden gedauert.

+++ 13:12 Selenskyj: Russland greift Gasanlage in Odessa an +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Erdgasanlage in der Region Odessa im Süden der Ukraine angegriffen. Damit würden die Vorbereitungen für den Winter untergraben, erklärt Selenskyj auf Telegram. Der Angriff habe der Gasinfrastruktur im Dorf Nowosilske an der Grenze zu Rumänien gegolten. Dort befindet sich die Orlowka-Verbindungsleitung, über die die Ukraine Gas über die Transbalkanroute erhält. „Das war ein gezielter Schlag gegen unsere Vorbereitungen für die Heizsaison, absolut zynisch, wie jeder russische Schlag gegen den Energiesektor“, erklärt Selenskyj. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge den Angriff auf das ukrainische Gastransportsystem. Die Ukraine leidet seit einer Reihe verheerender russischer Raketenangriffe in diesem Jahr unter einem ernsthaften Gasmangel, die heimische Produktion ist deutlich zurückgegangen. Die Transbalkanroute ermöglicht die Gaslieferung von Griechenland über Bulgarien und Rumänien in die Ukraine.

+++ 12:35 Deserteure wieder an der Front: „Fahnenflucht ist wahnsinniges Problem in der Ukraine“ +++
Seit Russlands Angriff kämpft die ukrainische Armee mit der Rekrutierung neuer Soldaten. Viele, die es werden, entziehen sich dem Dienst an der Waffe. Ein neues Amnestiegesetz schickt Fahnenflüchtige jetzt wieder in den Krieg. ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet.

+++ 11:59 Selenskyj fordert mehr Druck auf Russland +++
Vor dem Hintergrund des Moskau-Besuchs des US-Sondergesandten Steve Witkoff fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Washington und weitere westliche Verbündete dazu auf, im Ukraine-Krieg den Druck auf Russland zu erhöhen. „Es ist sehr wichtig, dass alle Hebel gestärkt werden, die den Vereinigten Staaten, Europas und den G7-Staaten zur Verfügung stehen, so dass eine Waffenruhe wirklich in Kraft treten kann“, schreibt Selenskyj in Onlinemedien. Russland werde den Krieg nicht beenden, wenn es nicht ausreichend Druck spüre, fügte der ukrainische Präsident hinzu.

+++ 11:11 Bericht: Kreml erwägt Luft-Waffenstillstand +++
Der Kreml könnte einem Luft-Waffenstillstand in seinem Krieg gegen die Ukraine zustimmen, um US-Präsident Donald Trump davon abzuhalten, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sagen Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, gegenüber Bloomberg. Während eine Pause bei den Drohnen- und Raketenangriffen auf dem Tisch in Erwägung gezogen wird, bleibt Russland entschlossen, seinen Krieg fortzusetzen, so die Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur, da die russischen Streitkräfte weiterhin Fortschritte auf dem Schlachtfeld machen. Im Gegenzug sagen drei dem Kreml nahestehende Quellen gegenüber Reuters, dass es unwahrscheinlich ist, dass Putin sich Trumps Sanktions-Ultimatum beugt.

+++ 11:00 Staatsmedien: US-Sondergesandter Witkoff trifft Putin in Moskau +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den US-Sondergesandten Steve Witkoff nach Angaben russischer Staatsmedien in Moskau getroffen. Putin habe den US-Diplomaten empfangen, berichtete die Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch unter Berufung auf den Kreml. Witkoffs Besuch erfolgt kurz vor Ablauf eines Ultimatums, das US-Präsident Donald Trump Russland zur Beendigung des Ukraine-Konflikts gesetzt hatte.

+++ 10:31 Ukraine: Tote bei russischem Bombenangriff auf Ferienlager +++
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Ferienlager im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Weitere zwölf Personen seien bei dem Angriff nahe der Großstadt Saporischschja verletzt worden, teilt Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. Den genauen Ort nennt er nicht. Neben anderen Gebäuden seien neun kleine Ferienhütten beschädigt worden. Durch russische Angriffe mit Drohnen und Artillerie in der Nacht wurden ukrainischen Angaben zufolge auch Gewerbebetriebe und ein Haus im Nachbargebiet Dnipropetrowsk beschädigt. Angegriffen wurden auch Orte ganz im Süden der Ukraine an der Donau. Ein Großbrand war Medienberichten zufolge zudem von der rumänischen Stadt Tulcea im Donaudelta aus zu beobachten.

+++ 09:56 Fischer: Trump sucht im Umgang mit Russland eine Hintertür +++
US-Präsident Trump hat in seinem Umgang mit Russland womöglich erstmals „zu hoch gepokert“, befürchtet Politikwissenschaftler Klemens Fischer. Putin spiele derweil seine Karten in aller Ruhe aus. Ob der Besuch des US-Sondergesandten Witkoff in Moskau etwas erreichen könne, sei aus mehreren Gründen fraglich.

+++ 09:11 USA geben grünes Licht für Haubitzen-Support im Wert von 200 Millionen Dollar +++
Wie Verteidigungsminister Denys Schmyhal mitteilt, haben die USA ausländische Militärverkäufe an die Ukraine im Wert von über 200 Millionen Dollar für Artillerieunterstützung, Transport und Logistik genehmigt. „Das erste Paket umfasst Ausrüstung, Reparaturen und technische Unterstützung für M777 Haubitzen im Wert von 104 Millionen Dollar“, sagt Shmyhal auf X. Die Ankündigung erfolgt inmitten einer Veränderung der Politik der Trump-Administration, die durch neue Waffengeschäfte mit der Ukraine gekennzeichnet ist.

+++ 08:22 Wie zu Sowjet-Zeiten: Stadt Moskau rüstet Luftabwehr massiv auf +++
Als Reaktion auf die häufigen ukrainischen Drohnenangriffe verstärkt Russland seine Luftabwehr rund um Moskau und baut seine Luftabwehrringe aus der Zeit des Kalten Krieges wieder auf. Eine Untersuchung von Radio Liberty, die sich auf Satellitenbilder und OSINT-Daten stützt, zeigt, dass innerhalb von zwei Jahren über 50 neue Boden-Luft-Raketen-Stellungen (SAM) in der Region Moskau errichtet wurden. Dem Bericht zufolge begann dieser Umbau des Moskauer Verteidigungssystems, nachdem ukrainische Drohnen die Hauptstadt im Mai 2023 zum ersten Mal angegriffen hatten. Das Wiederaufleben dieser Architektur aus dem Kalten Krieg birgt jedoch auch neue Gefahren, heißt es in dem Bericht. Viele dieser SAMs befinden sich jetzt in der Nähe dichter städtischer Bebauung, die es beim Bau der sowjetischen Ringe noch nicht gab. Infolgedessen haben herabfallende Raketenverstärker und nicht explodierte Munition von abgefangenen Drohnen Schäden in der Zivilbevölkerung verursacht – manchmal mehr als die Drohnen selbst.

+++ 07:44 Ukraine modifiziert „Mangusten“-Drohne mit Schrotflinte für Abfangeinsätze +++
Das ukrainische Konstruktionsbüro „Technari“ hat seinen eigenen Anti-Shahed-Drohnenabfangjäger – Manguste (Mongoose) – vorgestellt. Der Abfangjäger ist eine wiederverwendbare, düsengetriebene Drohne, die über ein automatisches Zielsuchsystem verfügt, um russische Drohnen aufzuspüren und zu erfassen. Die „Manguste“ ist schnell genug, um eine Shahed-Drohne so lange zu verfolgen, bis sie nahe genug herankommt, um sie mit einer Splitterladung aus der bordeigenen mehrläufigen Schrotflinte abzuschießen.

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(Foto: Technari)

Alle bisherigen Abfangdrohne der Ukraine könnten durch Fortschritte in der russischen Entwicklung neuer Shahed-Drohnen bald nicht mehr in der Lage sein, hinterherzukommen. Die Russen hätten laut „Technari“ bereits mit dem Einbau leistungsfähigerer Propeller und Strahltriebwerke begonnen. Die „Manguste“ dagegen sei deutlich schneller und auch in Zukunft für Abfangmissionen bereit.

+++ 07:05 Neue Sanktionen – Trump nimmt russische „Schattenflotte“ ins Visier +++
Die Trump-Administration erwägt neue Sanktionen gegen Russlands „Schattenflotte“ von Öltankern, sollte es nicht bis zum 8. August zu einem Waffenstillstand kommen. Das berichtet die „Financial Times“. Sollten die Maßnahmen in Kraft treten, wären sie die ersten US-Sanktionen gegen Moskau, seit Donald Trump im Januar wieder die Präsidentschaft übernommen hat. Offiziellen Angaben zufolge ist die Flotte – die größtenteils aus alternden Tankern mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen besteht – von zentraler Bedeutung für Russlands Fähigkeit, die westlichen Ölpreisobergrenzen zu umgehen und seinen Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren. Zwei Quellen sagten der Zeitung, dass die Sanktionen gegen die Flotte innerhalb der Regierung als einfaches Mittel angesehen werden, um den wirtschaftlichen Druck auf Russland zu erhöhen. Unter Joe Biden wurden bereits mehr als 200 Tanker sanktioniert und deren Öltransport eingeschränkt.

+++ 06:28 US-Sondergesandter Witkoff in Moskau gelandet +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist nach Angaben russischer Staatsmedien zu Gesprächen mit der russischen Staatsführung in Moskau angekommen. Witkoff sei vom Sonderbeauftragten des Präsidenten, Kirill Dmitriew, in Empfang genommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch. Ob Witkoff bei seinem Russland-Besuch auch Kremlchef Wladimir Putin treffen wird, war zunächst nicht klar.

+++ 05:57 Russland und China planen gemeinsame Patrouillen +++
Russland und China hatten kurz vor Kriegsbeginn in der Ukraine im Jahr 2022 eine strategische Partnerschaft ohne Grenzen unterzeichnet und lassen ihre Streitkräfte regelmäßig an gemeinsamen Übungen teilnehmen. Nun planen sie im Japanischen Meer auch gemeinsame Patrouillen. „Besatzungen der russischen und der chinesischen Marine werden eine neue Arbeitsgruppe bilden, um gemeinsame Patrouilleneinsätze im asiatisch-pazifischen Raum durchzuführen“, berichtet Interfax unter Berufung auf eine Erklärung des Pressedienstes der russischen Pazifikflotte. Die beiden Seestreitkräfte hielten vom 1. bis 5. August gemeinsame Übungen im Japanischen Meer ab, bei denen unter anderem Artilleriebeschuss, U-Boot-Abwehr und Luftabwehr geübt und gemeinsame Such- und Rettungsaktionen auf See verbessert wurden. Russlands Pazifikflotte hatte zuvor erklärt, die Übungen seien defensiver Natur und nicht gegen andere Länder gerichtet gewesen.

+++ 05:04 Kreml über Verhältnis zu den USA: „Es braucht Zeit“ +++
Die Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten wird laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow Zeit brauchen. Dies sagt er der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass. „Natürlich gibt es in diesem Prozess eine gewisse Trägheit“, sagt Peskow und bezieht sich dabei auf das lange Ausbleiben eines Treffens zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump. „Es braucht Zeit, bis die bilateralen Beziehungen wieder auf einen normalen Kurs gebracht werden können“, fügt er hinzu.

+++ 03:17 Russland meldet eingenommenes Dorf in Dnipropetrowsk +++
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russlands Militär in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk ein weiteres Dorf eingenommen und setzt seinen Vormarsch fort. Die Behörden in Kiew haben die jüngste Ankündigung Moskaus über das eroberte Dorf nicht erwähnt und bestreiten seit Wochen, dass russische Streitkräfte in die Region eingedrungen sind.

+++ 00:31 Trump: Entscheide nach Treffen in Moskau über Öl-Sanktionen +++
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nach einem für Mittwoch geplanten US-russischen Treffen in Moskau etwaige Strafen wegen des Kaufs russischen Öls bekanntgeben. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird einem Insider und Medienberichten zufolge in der russischen Hauptstadt erwartet. Die US-Regierung hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen. Andernfalls drohen Sanktionen etwa gegen Staaten, die weiter russisches Öl kaufen.

+++ 23:50 Mützenich kritisiert Trumps Atomdrohung: „Dreist und dümmlich“ +++
Der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat den verbalen Schlagabtausch zwischen US-Präsident Trump und dem ehemaligen russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew als „unsensibel, leichtfertig und unverantwortlich“ kritisiert. „Mit dem Einsatz von Atomwaffen spielt man nicht“, sagt der SPD-Politiker im „Spiegel“ und fordert eine scharfe Reaktion der Bundesregierung. „Wenn ein amtierender Präsident, zumal der Partner in einem gemeinsamen Militärbündnis, darüber in der Öffentlichkeit dreist und dümmlich spricht, dann hätte ich deutlichen Widerspruch aus der Bundesregierung erwartet“, sagt Mützenich. Trump hatte zwei Atom-U-Boote Richtung Russland entsandt.

+++ 22:20 Insider: Trumps Sondergesandter Witkoff reist Mittwoch nach Moskau +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff reist am Mittwoch nach Moskau. Er werde dort mit Vertretern der russischen Führung zusammenkommen, hieß es in Regierungskreisen in Washington. Ob Witkoff auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft, ist unklar. Ein Kreml-Sprecher hatte dies zu Wochenbeginn nicht ausgeschlossen. US-Präsident Donald Trump hatte Putin mit Blick auf die geplante Mission Witkoffs zu Zugeständnissen aufgerufen. Der Kremlchef solle „einen Deal schließen, der das Töten der Menschen beendet“, fordert Trump. Witkoffs Reise erfolgt kurz vor Ablauf einer von Trump gesetzten Frist zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine. Der US-Präsident hatte Russland dafür vergangene Woche eine Frist von zehn Tagen gesetzt, die diesen Freitag ausläuft. Lenkt Moskau nicht ein, will Trump Strafzölle gegen russische Handelspartner wie Indien verhängen, die weiter Öl aus Russland beziehen.

+++ 22:00 Syrskyj nennt Situation an den Fronten in Ostukraine „besonders kritisch“ +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexij Syrskyj hat die Situation im ostukrainischen Donezker Gebiet an den Frontabschnitten bei Pokrowsk, Dobropillja und an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk bei Nowopawliwka auf Facebook als „besonders kritisch“ beschrieben. In den vergangenen Tagen hatten Militärbeobachter beider Seiten vor allem bei den Städten Pokrowsk und Myrnohrad russische Gebietsgewinne verzeichnet. Den verbliebenen ukrainischen Einheiten droht demnach eine Einkesselung. Der kleiner werdende Korridor zum Hinterland beträgt nur noch gut 15 Kilometer. Auch bei der Stadt Kostjantyniwka verschlechtert sich den Beobachtern zufolge die Lage.

+++ 21:43 Bericht: Russlands Öl- und Gaseinnahmen sinken den dritten Monat in Folge +++
Russland ist zur Finanzierung seines Krieges in der Ukraine in hohem Maße auf seine Energieexporte angewiesen. Jetzt sollen Russlands Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor im Juli im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent gesunken sein. Dies sei der dritte Monat in Folge mit Rückgängen, berichtet die unabhängige Zeitung „Moscow Times“ und verweist auf eine Mitteilung des russischen Finanzministeriums. Demzufolge hat Russland im Juli 787,3 Milliarden Rubel (9,8 Milliarden US-Dollar) an Öl- und Gassteuern eingenommen, was einem Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem gleichen Monat im Jahr 2024 entspreche. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 sanken dem Bericht zufolge die Einnahmen aus Öl und Gas um 19 Prozent und beliefen sich auf insgesamt 5,52 Billionen Rubel (68 Milliarden US-Dollar) – weniger als die 6,78 Billionen Rubel, die im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingenommen wurden (84 Milliarden US-Dollar). Zudem sei ein weiterer wichtiger Bestandteil der Energieeinnahmen Russlands drastisch gesunken: Die Einnahmen aus der Mineralgewinnungssteuer (NDPI) Russlands seien im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 634,1 Milliarden Rubel (7,9 Milliarden US-Dollar) gesunken, heißt es weiter in dem Bericht. Die Ölkonzerne sollen 543,4 Milliarden Rubel (6,7 Milliarden US-Dollar) beigesteuert haben. Dies seine 36 Prozent weniger als im Juli 2024.

+++ 21:25 Selenskyj: Nato-Programm sichert Ukraine über eine Milliarde Dollar für US-Waffen +++
Die europäischen Nato-Partner haben in nur zwei Tagen mehr als eine Milliarde Dollar für den Kauf von in den USA hergestellten Waffen für die Ukraine zugesagt, teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Der ukrainische Staatschef führt dies als Beweis auf für das Funktionieren der neuen Verteidigungsinitiative der Nato. Das nach dem Gipfel im Juli gestartete Programm soll die Waffenbeschaffung für Kiew beschleunigen, indem Ausrüstung direkt vom US-Markt bezogen wird. „Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte“, schreibt Selenskyj auf X.

+++ 21:04 Ukraine: Kreml schickt jeden Monat 9000 zusätzliche Soldaten in den Kampf +++
Russland ist trotz Verlusten ukrainischen Angaben zufolge in der Lage, jeden Monat zusätzliche Soldaten in die Ukraine zu schicken. „Der Gegner vergrößert seine Gruppierung jeden Monat um 9000 Personen“, schreibt der ukrainische Oberbefehlshaber Olexij Syrskyj bei Facebook. Ziel der russischen Armeeführung ist es demnach, zehn zusätzliche Division bis Ende des Jahres zu bilden. „Daher haben wir keine andere Wahl, als die Mobilisierungsmaßnahmen fortzusetzen, die Kampfausbildung zu verbessern und die Drohnenkomponente unserer Streitkräfte zu stärken“, teilt der General mit. Die russischen Verluste an Toten und Verwundeten im Juli bezifferte er auf über 33.000 Soldaten.

+++ 20:41 Bericht: Kreml erwägt Vorschlag für Luftwaffenstillstand – ohne den Krieg zu beenden +++
Russland hat noch drei Tage Zeit, bis die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist vom 29. Juli abläuft, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Nun soll der Kreml erwägen, seine Langstreckenangriffe in der Ukraine als mögliches Zugeständnis an Trump auszusetzen, aber weiterhin an der Fortsetzung des Krieges festhalten wollen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute, nicht genannte Quellen. Demnach prüfen russische Regierungsvertreter im Vorfeld des Moskau-Besuchs des US-Gesandten Steve Witkoff in dieser Woche verschiedene Optionen. Ein mögliches Angebot sei ein begrenzter „Luftwaffenstillstand“, der eine Aussetzung von Drohnen- und Raketenangriffen vorsieht – allerdings nur, wenn die Ukraine sich zur Teilnahme bereit erkläre, heißt es.

+++ 20:21 Schweden, Dänemark und Norwegen kaufen US-Waffen für Ukraine +++
Nach den Niederlanden haben auch Schweden, Dänemark und Norwegen den Kauf von US-Waffen für die Ukraine angekündigt. Die drei nordischen Länder wollen militärische Ausrüstung im Wert von insgesamt 500 Millionen Dollar (rund 433 Millionen Euro) beisteuern, wie die Regierung in Stockholm mitteilt. Am Montagabend hatten bereits die Niederlande zugesagt, Kiew mit US-Waffen im Wert von 500 Millionen Euro zu unterstützen. Die Käufe erfolgen im Rahmen eines im vergangenen Monat von US-Präsident Donald Trump und Nato-Generalsekretär Mark Rutte vereinbarten Mechanismus. Dabei bezahlen andere Länder Verteidigungssysteme und Munition aus US-Lagern, die dann in die Ukraine geliefert werden. Auch Deutschland will Kiew auf diese Weise unterstützen.

+++ 20:01 Tote durch russischen Drohnenangriff nahe Saporischschja +++
Im südostukrainischen Gebiet Saporischschja sind zwei Männer durch eine russische Drohne getötet worden. Der Angriff sei in der Gemeinde Stepnohirsk durch eine ferngesteuerte Drohne erfolgt, teilt der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Ziel der Attacke sei ein Haus gewesen, neben dem die beiden Männer standen, heißt es. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft unweit der Siedlung, die nur etwas mehr als 20 Kilometer südöstlich von Saporischschja liegt.

+++ 19:17 Russische Websites in der EU oft trotz Verbots abrufbar – auch in Deutschland +++
Trotz eines EU-weiten Verbots sind die Websites russischer Medien in vielen Ländern weiter ohne große Einschränkungen abrufbar – auch in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Strategischen Dialog (ISD), eine Londoner Denkfabrik. Die Autoren rufen die EU-Kommission auf, für eine schärfere Durchsetzung der wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängten Verbote zu sorgen. Zu den verbotenen Medien gehören die Sputnik-Gruppe und die Webseite RT, früher bekannt als Russia Today. In Deutschland verzeichnen RT-Webseiten der Studie zufolge weiterhin mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher pro Monat. Die Autoren fanden zudem zahlreiche Profile auf X, die allein im Mai fast 50.000 Links zu RT-Webseiten hochgeladen hatten, viele davon auf Deutsch. Mit den Sanktionen will die EU eigentlich gegen Falschinformationen und einen „Informationskrieg“ aus Russland vorgehen.

+++ 18:40 Ukrainische Brigade meldet Novum: Drohnenvideo soll russische Soldatin an Front zeigen +++
Russlands Kriegsmaschinerie benötigt fortwährend Nachschub – immer mehr Menschen. Doch nicht nur Männer müssen an die Front in der Ukraine. Offenbar kämpfen inzwischen auch russische Soldatinnen aktiv mit. Das zumindest sollen Drohnenaufnahmen belegen, die eine ukrainische Militärbrigade veröffentlicht.

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