Bielefeld. „Quietschfidel“ präsentieren sich die beiden Jöllenbecker Zwillingsfohlen bei ihrer ersten Fohlenschau auf der Reitsportanlage Sonntag. Die zwei Fohlen hatten keinen leichten Start ins Leben. Zwillingsgeburten sind sehr selten, dass beide Fohlen überleben noch seltener.
Eröffnet wurde die Schau mit dem Shetlandpony Gerti und ihrem Fohlen Flitzi. Nach diesem niedlichen Start, der für einige Lacher sorgte, wurde die Schau genauso spektakulär beendet. Die Richter kündigt die Zwillinge als eine ganz besondere Überraschung an.
Die Überraschung lässt zunächst auf sich warten. „Besondere Dinge brauchen vielleicht auch etwas Zeit“, verkündet Peer Eitenmüller, Zuchtleiter des Oldenburger Pferdeverbands. Sie kommen dann aber doch flink an der Seite ihrer aufgeregt wiehernden Mutter Calina Blue hereingetrabt und zeigen sich sehr neugierig. Ein erstauntes Raunen geht durch die Menge.
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Peer Eitenmüller (l.) und Rainer Ahlers (r.) begutachten die Zwillinge genau.
| © Barbara Franke
Sonny, das hellbraune Fohlen, hat sich bereits sehr gut entwickelt. Aufgeregt tänzelt sie mit erhobenem Kopf um die Mutter herum. Ihre großen braunen Augen sind neugierig auf das Publikum gerichtet. Die etwas dunklere und kleinere Sally hat noch etwas aufzuholen. Schüchtern sucht sie die Nähe zu ihrer Mutter und versteckt sich, so dass die Richter sich schwertun, sie genauer zu betrachten.
Erste Interessentin für Bielefelder Fohlen Sonny
„Sonny kommt ganz nach dem Vater“, sagt Dennis Malett, Leiter eines Pferdezuchtbetriebs im Bielefelder Norden. Sie ist vorwitzig und selbstbewusst. „Sally ist ruhig und schmusig, ganz wie die Mama“, so Malett. „Sie haben sich top entwickelt“, sagt er nicht ohne Stolz. Auch die zunächst eher weniger gut entwickelte Sally konnte sehr gut aufholen, sagt Malett. Von Anfang an wurden die beiden Geschwister mit orthopädischer Behandlung begleitet. Bei Fohlenzwillingen könne es zu Fehlstellungen kommen, weil sie sich den Platz im Uterus teilen mussten, erklärt der Züchter. Nun traben die beiden munter über den Sandplatz.
Fohlenschau, erstmals werden die Zwillingsfohlen einem Richterteam vorgestellt
Im Herbst werden die Fohlen von ihrer Mutter getrennt und leben dann in einer Herde gleichaltriger Stuten. „Ihre Freundinnen kennen sie auch schon“, so Malett. Bis zu ihrem dritten Lebensjahr stehen die Zwillinge dann auf der Weide im Belzweg, wo sie miteinander aufwachsen. Ihr weiterer Weg steht noch in den Sternen.
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Die Züchterin Ellen Slegers sagt, es habe bereits eine Interessentin für Fohlen Sonny gegeben. Diese sei jedoch kurzfristig abgesprungen. Die kleinere Sally hätte einen Platz bei Ellen im Stall bekommen. Nun sei jedoch wieder alles offen. „Es ist keine Entscheidung, wen wir von den beiden verkaufen“, sagt Malett. Man schaue einfach, was sich ergibt.
Sieben Elitefohlen bei Schau in Bielefeld ausgezeichnet
Eine Prämie haben die beiden Fohlen nicht erhalten. „Das war aber auch nicht die oberste Priorität“, sagt Dennis Malett. Die Begutachtung der Fohlen durch den Oldenburger Zuchtverband diene auch dazu, die Identität der Fohlen festzuhalten und sie zu registrieren. Auch die Mutter wurde offiziell ins Stutbuch eingetragen.„Eine Prämie macht einen schon stolz“, sagt Slegers. „Das ist wie ein besonders gutes Abitur“, ergänzt Malett. Die Fohlenschau sei hilfreich, um den Entwicklungsstand eines Fohlens einschätzen und vergleichen zu können. Bei der diesjährigen Veranstaltung wurden sieben Elitefohlen ausgezeichnet.
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Die Fohlenschau und die Prämierung ist die erste Station für die jungen Pferde. Am Samstag veranstaltet der Oldenburger Zuchtverband eine Auktion in Vechta. Bei dieser stehen rund 80 Fohlen zum Verkauf, sechs davon erhielten ihre Zulassung bei der Fohlenschau am Montag. Die Zwillinge werden jedoch nicht dabei sein. „Man kann sie nicht gut trennen“, begründet Malett die Entscheidung. Daher sei es schwer, die Fohlen einzeln zu präsentieren.