Empörung in der französischen Hauptstadt: Ein Video zeigt, wie sich ein Mann über der „Ewigen Flamme“ am Grabmal des unbekannten Soldaten eine Zigarette anzündet. Inzwischen wurde der Mann identifiziert – und erfährt harte Konsequenzen.

Nachdem er wegen Schändung eines Weltkriegsdenkmals in Paris festgenommen wurde, soll ein Mann seinen Aufenthaltstitel in Frankreich verlieren. Der französische Innenminister Bruno Retailleau werde ihm den Titel entziehen, bestätigte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch.

Der Mann soll sich mit der Flamme am Grabmal des unbekannten Soldaten, das an die im Ersten Weltkrieg gefallenen französischen Soldaten erinnert, eine Zigarette angezündet haben, wie Retailleau am Abend zuvor auf der Plattform X mitteilte. „Er wurde in Gewahrsam genommen und hat die Tat gestanden“, schrieb der Minister.

Französischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 47 Jahre alten Marokkaner. Zuvor wurde in sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, das die Aktion unter dem Arc de Triomphe in Paris zeigt, bei der sich ein Mann mit einer Zigarette zu der ewigen Flamme herunterbeugt und die Zigarette daran anzündet.

Der Vorfall hatte Empörung ausgelöst. Die französische Regierungsbeauftragte für Veteranen, Patricia Mirallès, bezeichnete die Geste als „inakzeptable Unverschämtheit“. Bei X kommentierte sie am Dienstag: „Diese Flamme zündet keine Zigarette an: Sie wacht über das Opfer von Millionen unserer Soldaten.“

„Es ist eine Beleidigung der Erinnerung an jene, die für Frankreich gefallen sind“, schrieb die französische Regierungsbeauftragte für Veteranen, Patricia Mirallès, auf X über die Szene. „Diese Flamme entzündet keine Zigarette, sie wacht über das Opfer von Millionen unserer Soldaten“, fügte sie hinzu. „Niemand verhöhnt ungestraft das Gedenken Frankreichs.“ Sie kündigte an, Anzeige bei der Pariser Staatsanwaltschaft zu erstatten.

Die Nachrichtenagentur AFP konnte am Dienstag nicht feststellen, wer das Video zuerst hochgeladen hatte. Die Zeitung „Le Figaro“ berichtete, eine Touristin aus Lettland habe die Szene gefilmt und das Video auf der Online-Plattform TikTok hochgeladen.

„Er machte nicht den Eindruck, betrunken oder unter Drogeneinfluss zu stehen“, zitierte „Le Figaro“ die Touristin. „Im Gegenteil, er war sich offensichtlich bewusst, was er tat, und stolz darauf, es getan zu haben.“

AFP/dpa/ll/saha