Schließlich sei die Adoption von Straßenhunden nur eine Übergangslösung. Ziel müsse es bleiben, ihre Vermehrung zu hindern und damit das Problem vor Ort zu lösen. Weil man davon in Ländern wie Rumänien oder Bulgarien noch Jahrzehnte entfernt ist, bleibt die Vermittlung vorerst ein wichtiger Teil der Arbeit. Immerhin: Knapp ein Viertel aller gezeigten Hunde findet über die „Bark Dates“ ein neues Zuhause. Darunter seien viele, die im Internet oft untergehen, weil sie zu alt oder keine klassischen Schönheiten sind – oder einfach, weil sie schwarzes Fell haben, berichtet Williamson.
Im direkten Kontakt mit den Menschen überzeugen sie dann schnell – genau wie Sebi. Zwei Wochen nach dem ersten Kennenlernen konnte er in seinem neuen Zuhause im Hamburger Speckgürtel einziehen. Zum Einleben brauchte der Rüde kaum Anlaufzeit. Wenn Lisa Schiebold im Homeoffice arbeitet, schläft er gemütlich im Körbchen oder schnüffelt im Garten.
Wenn es dann zu Spaziergängen, Jogging-Runden oder Wanderungen kommt, ist er Feuer und Flamme. „Wir hatten riesiges Glück mit Sebi. Er ist unkompliziert und erleichtert uns den Einstieg ins Leben mit Hund“, sagt sie. Nur eines habe sie unterschätzt: Wie sehr der Hund den Alltag bestimmt. Urlaube müssen nun anders geplant werden. Weil er noch nicht so gut allein bleiben kann, müssen die Tage des Paars nun etwas stärker organisiert werden.
Daran wollen die beiden nun mit einem Hundetrainer arbeiten, genau wie am Grundgehorsam oder dem Anbellen des Nachbars am Gartenzaun. Auch in der Hundeschule zeigt sich Sebi bislang von der besten Seite. Auf seinen Namen hört er immer besser, ab und zu darf er schon ohne Leine laufen, und Tricks wie Pfötchen geben lernt er mit großer Begeisterung – es scheint, als habe es bei diesem Date auf allen Ebenen „Klick“ gemacht.