Publiziert6. August 2025, 23:31

16’000 Hektar verwüstet: Feuerinferno in Südfrankreich: «Schlimmster Brand seit 1949»

In nur wenigen Stunden brannten 16’000 Hektar nieder. Hitze, Trockenheit und dichte Vegetation machten den Brand in Südfrankreich kaum kontrollierbar.

Karin Leuthold

Im Département Aude wütet ein Grossbrand. Eine Frau ist tot, mehrere Menschen verletzt – 16’000 Hektar stehen in Flammen.

20 Minuten

  • Ein grosser Brand im Département Aude hat 16’000 Hektar zerstört und eine Frau getötet.

  • Ungünstige Wetterbedingungen und trockene Vegetation beschleunigten die Ausbreitung der Flammen.

  • Premier François Bayrou fordert angesichts des Klimawandels neue Strategien für ländliche Gebiete.

Ein aussergewöhnlich heftiger Brand hat im französischen Département Aude hat bislang 16’000 Hektar Fläche verwüstet. Dabei kam eine Frau in Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse ums Leben, mehrere Menschen und Feuerwehrleute wurden verletzt. Innenminister Bruno Retailleau sprach vom schlimmsten Brand seit 1949 – in nur wenigen Stunden sei mehr Fläche verbrannt als in all den Jahren zuvor.

Ungünstige Wetterbedingungen und die Vegetation trugen zur schnellen Ausbreitung der Flammen bei. Knapp zwei Stunden nach der ersten Brandmeldung hatte sich das Feuer bereits auf 1000 Hektar ausgebreitet. Premier François Bayrou betonte, dass der Klimawandel Frankreich zwinge, grundlegende Fragen zur Zukunft der ländlichen Räume zu stellen: Wie sollen Dörfer gebaut, Wälder gepflegt und Felder bewirtschaftet werden?

Wind, Hitze, Nadelbäume – Frankreichs Feuer frisst sich durchs Land

Mehr als 2000 Feuerwehrleute mit 600 Einsatzfahrzeugen, Löschflugzeugen und Helikopter kämpfen gegen die Flammen – bislang mit begrenztem Erfolg. Besonders stark betroffen ist die kleine Gemeinde Jonquières, in der laut Bürgermeister Jacques Piraud bis zu 80 Prozent der Fläche verbrannt sind. «Die Bäume sind verkohlt, die Landschaft ist schwarz», sagte er. Die extreme Trockenheit habe dazu geführt, dass Nadelbäume wie Fackeln brannten.

Frankreich brennt : Tausende Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen.

Frankreich brennt : Tausende Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen.

AFP

In ganz Südeuropa herrscht derzeit akute Brandgefahr. In Spanien wurden wegen eines Feuers nahe Tarifa rund 1500 Menschen aus Hotels und einem Campingplatz in Sicherheit gebracht. Als Ursache gilt ein in Brand geratenes Wohnmobil.

Auch in Italien und Portugal mussten Einsatzkräfte gegen Flammen ankämpfen. Auf Ischia wurde ein Hotel vorsorglich evakuiert, auf Sardinien und Sizilien wurden in den letzten Wochen mehrere Brände gemeldet.

Insgesamt zeigen die Ereignisse einmal mehr, wie verwundbar Südeuropa gegenüber Hitze, Wind und Trockenheit geworden ist – und wie dringlich Anpassungsstrategien angesichts des Klimawandels sind.

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