Düsseldorf. In Düsseldorf-Flingern gibt es eine neue Adresse für Fans hochwertiger europäischer Küche. Was Gäste im Restaurant Chic erwartet. Ein Besuch.

An diesem Mittwochmittag herrscht noch relative Ruhe im Erdgeschoss der Birkenstraße 49 in Düsseldorf-Flingern. Doch Tim Brosius, Inhaber des hier neu eröffneten Restaurant Chic, weiß, dass er spätestens zur Eröffnung um 18 Uhr wieder alle Hände voll zu tun haben wird. Dennoch hat sich der 34-Jährige Zeit genommen, um mit der NRZ über die ersten dreieinhalb Wochen Betrieb, den Weg zur erfolgreichen Neueröffnung und auch die Herausforderungen zu sprechen, die er mit seinem noch jungen Restaurant-Konzept bisher erlebt hat.

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Neueröffnung in Düsseldorf-Flingern: Tim Brosius erfüllt sich Traum von eigenem Restaurant

Für Brosius, der nach seinem kulinarischen Start in Kettwig auch schon in Sterneküchen in Hamburg, Kitzbühl und zuletzt Köln gearbeitet hat, ist das Chic die Erfüllung eines lang gehegten Traumes. In die NRW-Landeshauptstadt hatten ihn familiäre Gründe geführt. Sich hier dann auch den Wunsch vom eigenen Restaurant zu erfüllen, sollte allerdings etwas dauern. Nicht nur, weil die Suche nach geeigneten Räumen schwer sein sollte, sondern auch, weil er unerwartet Kochschürze gegen Baustelle tauschen musste. Schuld war die Pandemie und deren Auswirkungen auf die Gastro-Branche.

Die offene Küche ist das Herzstück des Restaurants Chic.

Die offene Küche ist das Herzstück des Restaurants Chic.
© NRZ | Lucas Gangluff

„Da habe ich während der Corona-Zeit auf dem Bau gearbeitet“, so Brosius. Die Möglichkeit dazu kam durch die Familie seiner Partnerin. Was als Überbrückung begann, lief letztlich für vier Jahre. Doch auch in dieser Zeit arbeitete der gelernte Koch weiter daran, sich selbstständig machen zu können. „Die Suche nach geeigneten Räumen, die man dann auch finanzieren kann, war schwer.“ Letztlich führte sie den 34-Jährigen aber in die Birkenstraße. Was auf der einen Seite einen Glücksfall darstellen, auf der anderen Seite wiederum auch jede Menge Arbeit bedeuten sollte.

Gastro-Szene Düsseldorf: Erfolgreicher Start für neues Restaurant Chic

Denn an die Räume des ehemaligen Balkan-Imbisses, den Brosius übernommen hat, erinnert heute nichts mehr. „Wir haben die Räume ein halbes Jahr lang von Grund auf kernsaniert“, erzählt er. Heute finden sich hier offene Regale, weiße Wände und der ein oder andere freiliegende Stahlträger. Farbe bringen einige abstrakte Kunstwerke an die Wände. Blickfang ist jedoch eindeutig die offene Küche, für die man bei der Sanierung sogar eine Wand durchbrochen hat. Dadurch kann man Brosius, der hier von einem weiteren Koch unterstützt wird, hautnah beim Kochen über die Schulter schauen.

Die Einrichtung im neueröffneten Chic ist schlicht.

Die Einrichtung im neueröffneten Chic ist schlicht.
© NRZ | Lucas Gangluff

„Da kann ich den Gästen das Essen direkt selbst reichen“, sagt er. Das entlasteauch den Service, der in den Wochen seit dem Soft-Opening am 11. Juli alle Hände voll zu tun hatte. Gemerkt hat das Team den Erfolg schon am ersten Tag. „Die Eröffnung war schon sehr heftig“, erinnert sich Brosius. „Auf einmal standen da 120 Leute. Der Laden ist quasi aus allen Nähten geplatzt.“ 80 Plätze umfasst das Lokal. 50 im Innenraum und nochmal 30 im Innenhof. Für das bisher recht kleine Service-Team gerade an den vielen vollen Abenden durchaus eine Herausforderung.

Aber auch hier habe man bereits Lehren gezogen. So soll es im Außenbereich zukünftig nur noch Getränke geben, während die Küche den Innenbereich beliefern soll. „So können die Gäste, die noch auf einen Tisch zum Essen warten, in Ruhe einen Wein trinken und müssen nicht vor der Tür warten, bis etwas frei wird“, so Brosius. Das sei in der Vergangenheit nämlich schon vorkommen. Denn zum Konzept des Chic gehört auch: Eine Reservierung gibt es nicht. Es lohnt sich, frühzeitig da zu sein, gerade am Wochenende.

Inspiriert von mitteleuropäischer und mediterraner Küche: Die Speisekarte im Chic

Kulinarisch erwartet die Gäste des Chic eine Mischung aus deutscher, italienischer, französischer und spanischer Kost. „Europäisch“, nennt es Brosius. Riesige Portionen sucht man auch vergebens. Konzeptionell gehe es eher darum, sich durch mehrere Zwischengänge zu probieren und zu teilen, erklärt der Inhaber. „So ein bisschen angelehnt an Tapas.“ Doch bei Gerichten wie den frittierten Croquetas de Jamón und dem Kotelette vom Duroc verspricht der Küchenchef, dass niemand hungrig bleiben wird.

Auch von außen kommt das Chic ohne allzu auffällige Werbung aus.

Auch von außen kommt das Chic ohne allzu auffällige Werbung aus.
© NRZ | Lucas Gangluff

Besonders heraus stellt Tim Brosius im Gespräch allerdings gerade die kleinen Spezialitäten. Etwa die Ceviche vom Loup de Mer, die die Gäste „direkt von der Limette schlürfen könnten“, oder die täglich frisch hausgemachte Tagliatelle an Butter und Parmesan. „Das schmeckt einfach nach Kindheit“, schwärmt der Koch. Preislich liegen die größeren Gerichte dabei zwischen zwölf und 22 Euro. Kleinere Beilagen und Vorspeisen bei zwölf Euro und darunter. Auch die Weinkarte des Chic hat einige Highlights zu bieten.

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Geöffnet hat das Restaurant Chic an der Birkenstraße 49 in Düsseldorf-Flingern von Dienstag bis Samstag jeweils ab 18 Uhr. Reservierungen sind ebenso wie Barzahlung nicht möglich. Weitere Informationen gibt es aktuell nur über den Instagram-Auftritt des Lokals @chic.duesseldorf.