Der anstehende Wechsel des jungen Stuttgarters Enzo Millot nach Saudi-Arabien mag auf den ersten Blick erstaunen. In Wahrheit folgen solche Personalien einem neuen Plan, auf den sich Europas Fußball einstellen muss.

Enzo Millot hat in Stuttgart zwei schöne Jahre eingerahmt. Er hat das erste Tor geschossen, das Sebastian Hoeneß als Trainer des VfB bejubeln durfte, an einem Mittwochabend im April 2023. Der junge Millot war als Joker in ein Pokal-Viertelfinale gekommen, wenige Minuten später gelang ihm der einzige Treffer des Abends. Zwei Jahre später erzielte der immer noch junge Millot das bisher letzte Tor der Trainer-Ära Hoeneß, wieder im Pokal, diesmal allerdings im Finale. Beim 4:2 gegen Arminia Bielefeld spielte Enzo Millot so, wie Enzo Millot spielen kann: Er schleppte Bälle oder passte sie nach vorne, er befreite sich aus Engstellen, aus denen sich nicht viele befreien können, und so manchem Zweikampf begegnete er mit einer Schärfe, die man kreativen Füßen oft gar nicht zutraut. Außerdem erzielte Millot in diesem Finale zwei Tore, was das Bild eines Mittelfeldspielers ergab, der alle positionsrelevanten Fähigkeiten nahezu vollständig in seinem Spiel vereint.