Seit dem Sturz des ehemaligen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember 2024 sind etwa 4.000 syrische Staatsangehörige aus Deutschland in ihr Heimatland zurückgekehrt. Das zeigen Recherchen des ARD-Politikmagazins Panorama. Demnach leben derzeit rund eine Million Syrerinnen und Syrer in der Bundesrepublik. Die meisten flüchteten 2014 und 2015 vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland nach Deutschland.

Von den syrischen Rückkehrern haben dem Bericht zufolge 995 ihre Ausreise im Rahmen des Bund-Länder-Programms für eine freiwillige Rückkehr bezuschussen lassen. Dabei werden unter anderem die Reisekosten übernommen, zudem erhalten Rückkehrer eine finanzielle Starthilfe in Höhe von 1.000 Euro pro Person. Darüber hinaus sind laut Panorama weitere 193 Ausreisen mit Förderungen durch Programme einzelner Bundesländer erfolgt. 2.727 Syrer haben Deutschland den Angaben zufolge bis Ende Juni ohne Förderung verlassen.

Keine Stabilität nach Sturz von Assad

Eine repräsentative Umfrage des Instituts infratest dimap im Auftrag von Panorama zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) eine schnelle Rückkehr von Syrern befürwortet, wenn sie schlecht integriert sind. Ein Viertel der Befragten ist für eine generelle Rückkehr der Syrer, unabhängig vom Grad der Integration. 13 Prozent sind demnach zum aktuellen Zeitpunkt gegen eine Rückkehr, weitere vier Prozent generell gegen eine Rückkehr.

© Lea Dohle

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Von der Bundesregierung angekündigte Abschiebungen nach Syrien durch die Bundesländer wurden laut Panorama noch nicht umgesetzt. In einigen Fällen sei die Ausreise von Straftätern und Gefährdern mit freiwilligen Mitteln erreicht worden. Etwa Baden-Württemberg habe 2024 und 2025 fünf Personen zur Ausreise bewegt.

Der neuen syrischen Regierung unter Präsident Ahmed al-Scharaa ist es mehr als ein halbes Jahr nach dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad
nicht gelungen, Stabilität in Syrien herzustellen. Mehrfach kam es zu
größeren Gefechten, Terroranschlägen und Gewalt, auch gegen Minderheiten.

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