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Es gibt so viele ehrliche Wirte, aber auch andere …
Wenn Sie im Restaurant bezahlen, sollten Sie sich die Rechnung oder Bon mal genauer anschauen. Statt einer Rechnung könnten Sie nur eine „Zwischenrechnung“ erhalten. Das passiert immer häufiger. Manche Gäste mögen denken: Ist doch egal, Hauptsache der Betrag stimmt. Doch der ehrliche Steuerzahler muss wissen: Es ist ein Hinweis, dass das Restaurant Steuern hinterzieht, warnt die Deutsche Steuergewerkschaft. Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG). Bundesvorsitzender Florian Köbler zu BILD: „Ein absolutes Indiz für Betrug.“
Ein Team von SWR wollte es genau wissen, checkte mit versteckter Kamera, wie in Gastronomiebetrieben in Stuttgart, Heidelberg und dem Schwarzwald häufig mit Kassen- und Rechnungsbelegen getrickst wird.
Das Fernsehteam suchte gezielt Restaurants auf, von denen Hinweise auf verdächtige Kassenführung vorliegen. Die Reporter beobachten, was beim Bestellen und Kassieren vor Ort tatsächlich passiert:
▶︎ In manchen Lokalen wird den Gästen statt einer Rechnung nur ein Bierdeckel oder ein unspezifischer Notizzettel überreicht.
▶︎ Manchmal erhalten sie eine sogenannte „Zwischenrechnung“, auf der klar steht, dass es keine Schlussrechnung ist.
Köbler: „Wenn ein Gast gar keine Quittung bekommt oder die Bestellung sichtbar nicht in die Kasse eingegeben wird, sollte er stutzig werden. Achten Sie darauf, dass der Kassenbon einen langen Code oder einen sogenannten QR-Code der Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) enthält.“ Dieser enthält alle relevanten sicherheitsrelevanten Daten und die digitale Signatur der Transaktion, um Manipulationen zu verhindern. Seit 2020 ist die Verwendung und die Ausweisung der entsprechenden Daten auf dem Kassenbon Pflicht bei uns.
Wichtig zu wissen: Eine Zwischenrechnung ist zulässig – aber nur, wenn später auch tatsächlich eine vollständige Schlussrechnung („Endrechnung“) mit allen Pflichtangaben ausgehändigt wird (inklusive ausgewiesener Mehrwertsteuer und QR-/Transaktionscode).
Ergebnis des SWR-Tests: In rund jedem dritten besuchten Restaurant bekommen die Tester nur eine Zwischenrechnung statt eines gültigen Kassenbons. Erst nach direkter Nachfrage wird vereinzelt eine ordentliche Endrechnung erstellt.
Und das ist laut Köbler erst der Anfang. Der DSTG-Bundesvorsitzende: „Die geplante Abschaffung der Bonpflicht im Koalitionsvertrag ist eine Einladungskarte für Kassen-Trickser – damit reißen wir Bürgern das letzte Kontrollfenster gegen Betrug aus der Hand. Denn: Mindestens 20 Milliarden Euro verschwinden pro Jahr steuerfrei in der Bargeld-Schattenkasse – und die Politik will ausgerechnet den Beleg dazu streichen. Völlig absurd!“
Sparfochs-Fazit
Obwohl die Bonpflicht in Deutschland gilt, erhalten Gäste ohne ausdrückliche Nachfrage in vielen Restaurants keine ordentliche Schlussrechnung oder Kassenbon. Gäste sind mit diesem Wissen in der moralischen Zwickmühle: Sollte ich das Restaurant beim Finanzamt verpfeifen? Bringt nichts, sagen Insider. Es fehlen Prüfer. Wer auf Steuer-Ehrlichkeit Wert legt: Lieber eine ordentliche Rechnung verlangen oder mit Karte zahlen.