Stuttgart. Es herrscht Trubel in der Olgastraße 136. Vorne am Tresen bereitet Rosa Bacher gekonnt den Kaffee vor, im hinteren Bereich wird ausgiebig gespielt und geplaudert. Wo Kinder sind, ist es standesgemäß lauter und lebendiger. Mit dem Café „Pausa“ hat die Inhaberin einen Ort geschaffen, der aus ihrer Sicht in Stuttgart gefehlt habe.

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Schlechtes Gewissen wegen lebendiger Kinder? Nicht im Café Pausa

Hier müsse sich niemand schlecht fühlen, wenn der Geräuschpegel steigt. „Hier dürfen Kinder laut sein“, betont Bacher. Sie hat selbst zwei Kinder im Alter von vier Jahren und weiß, wovon sie spricht. Für die kleinen Gäste gibt es einen eigenen Spielebereich. Einen Raum für Familien zu schaffen, sei ihr Ziel gewesen. Eltern sollen bei ihr ohne schlechtes Gewissen eine schöne Zeit haben.

Erste Gedanken an ein eigenes Café seien bereits in der Elternzeit gereift. Als die Immobilie im März frei wurde, traf die 30-Jährige dann die Entscheidung und kündigte ihren Job im Jugendamt. „Müde, aber total glücklich“ habe sie im Juli nach dem Soft Opening ihr Café in der Olgastraße in Stuttgart verlassen. Auch am Mittwochnachmittag (06.08.) sind diese Glücksgefühle noch spürbar. Die Zwillingsmama strahlt, wenn sie über die ersten Tage als Gastronomin, ihre Beweggründe und ihre Vision spricht.

Café Pausa Im Spielebereich kommen die kleinen Kinder auf ihre Kosten. © Malte BuschMix aus Gastronomie und Einzelhandel

In ihrem Café kombiniert sie Gastronomie mit Einzelhandel. Neben hochwertigem Kaffee, welcher aus der Stuttgarter Rösterei „Principe“ bezogen wird und einem kleinen Essensangebot bestehend aus belegten Bagels, Laugenstangen, hausgemachtem, veganem Bananenbrot, Croissants, Tomatentaschen und frischen Waffeln am Wochenende (alles Bio-Produkte) verkauft die gelernte Sozialpädagogin unter anderem Second-Hand-Kleidung und liebevoll ausgewählte Accessoires. Wer gepflegte Baby- und Kinderklamotten über hat, kann diese vor Ort abgeben. Im Verkaufsfall werden die Familien zur Hälfte an den Einnahmen beteiligt.

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Es war vor allem der Wunsch nach „mehr Positivität im beruflichen Alltag“, der Bacher angetrieben habe, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Noch ist sie in ihrer neuen Rolle nahezu auf sich allein gestellt. Perspektivisch möchte die junge Gastronomin sich vor allem in den Abendstunden von Aushilfen unterstützen lassen und dann auch die Öffnungszeiten ausweiten. „Es ist derzeit natürlich eine Challenge für mich“, gesteht Bacher. Als Zwillingsmama habe sie jedoch in der Vergangenheit schon viele gemeistert. Das Feedback der Gäste zeige ihr, dass ihr Konzept gut ankommt. „Mit so vielen tollen Rückmeldungen habe ich wirklich nicht gerechnet. Es ist sehr bewegend und motiviert mich, weiter zu machen.“

Café Pausa Das Café „Pausa“ eröffente im Juli in der Olgastraße 136. © Malte BuschWarmer Mittagstisch soll kommen

In absehbarer Zeit möchte die 30-Jährige auch dem Wunsch nach warmen Speisen nachkommen. „Es soll auf jeden Fall eines Tages eine kleine Mittagskarte mit warmen Gerichten geben.“ Diese gab es am selben Standort über viele Jahre bereits in der Épicerie. „Es war lecker, mir aber zu fleischlastig“, moniert eine Frau am Mittwochnachmittag im Gespräch mit Rosa Bacher. Auf der „Pausa“-Speisekarte sollen zur Freude der Gästin dagegen mit großer Wahrscheinlichkeit eher vegetarische Gerichte zu finden sein.

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von 10 bis 15 Uhr, Donnerstag von 10 – 18 Uhr, Freitag und Samstag von 9 – 18 Uhr.