Neben Playmobil ist der Fernsehhersteller Metz seit Jahrzehnten ein Aushängeschild von Zirndorf im Landkreis Fürth. Jetzt aber zieht Metz nach knapp 60 Jahren um – nach Nürnberg. Dort hat das 2015 von einem chinesischen Investor übernommene Unternehmen bereits einen Mietvertrag unterschrieben, der für 15 Jahre gilt. Losgehen soll es mit dem Umzug im Sommer des kommenden Jahres mit der Verlagerung der Produktion. Jobs sollen laut Metz im Kontext mit dem Umzug nicht gestrichen werden.

Nach der Insolvenz war Metz nur noch Mieter

Der Grund für den Umzug: Nach der Insolvenz vor ziemlich genau zehn Jahren war der Fernsehhersteller nicht mehr Eigentümer des Standorts in Zirndorf, sondern nur noch Mieter. Nun laufe der Mietvertrag aus, begründet eine Unternehmenssprecherin den Schritt.

Der neue Unternehmenssitz wird die Siegmundstraße 189 im Nürnberger Westen. Der Mietvertrag über 15 Jahre mit einem Berliner Projektentwickler sei bereits unterschrieben, heißt es von Metz. Der Fernsehhersteller bezieht hier eine Fläche von insgesamt knapp 12.000 Quadratmetern.

Das ist auf den ersten Blick weniger als die rund 15.000 Quadratmeter, die Metz aktuell in Zirndorf nutzt. Allerdings sei das Unternehmen noch auf der Suche nach Lagerflächen in unmittelbarer Nähe des neuen Standorts, sagte die Sprecherin dem BR. Unter dem Strich dürfte Metz nach dem Umzug mehr Fläche zur Verfügung stehen als bisher.

Metz: Alle Jobs bleiben erhalten – trotz Umzug

Zunächst soll die Produktion nach Nürnberg verlagert werden, so die Unternehmenssprecherin. Im Anschluss folgen dann Vertrieb und Verwaltung. Bis Ende kommenden Jahres soll der Umzug abgeschlossen sein. Auf die Zahl der Beschäftigten habe der Umzug keine Auswirkungen, heißt es. Alle rund 150 Jobs bleiben erhalten.

Metz fertigt in Zirndorf die Fernseher der Linie „Metz Classic“. Die Teile dafür werden allerdings aus China zugeliefert. Design, Software-Programmierung und Vertrieb erfolgen ebenfalls in Zirndorf – und künftig von Nürnberg aus.

China-Investor erschließt weitere Geschäftsfelder

Tatsächlich dürften der auslaufende Mietvertrag und der Umzug nach Nürnberg Metz nicht ungelegen kommen. Der chinesische Investor Skyworth, der den Fernsehhersteller 2015 nach der Insolvenz übernommen hat, baut sich seit 2023 ein weiteres Standbein auf und verkauft Photovoltaikanlagen und Zubehör wie Akkus und Wechselrichter an Geschäftskunden.

„Mit dem neuen Standort schaffen wir die optimalen Voraussetzungen, um Metz langfristig zukunftssicher aufzustellen – technologisch, organisatorisch und wirtschaftlich“, sagt Metz-CEO Norbert Kotzbauer. Der Umzug sei ein Bekenntnis zu einer „konsequenten Weiterentwicklung“ des Unternehmens. Und zu der gehören bei Metz inzwischen nicht mehr nur TV-Geräte.